16. Juni 2006

Gay-Pride-Parade in Rumänien

Für großes Aufsehen sorgte die zweite Gay-Pride-Parade, die am 3. Juni im Rahmen des einwöchigen „Gay Festes 2006“ in Bukarest stattfand. Rund 1 000 Schwule und Lesben, Bi- und Transsexuelle mussten von Gendarmen und Polizisten mit Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen vor der aufgebrachten und randalierenden Masse geschützt werden.
Organisiert wurde die Parade von dem Verein „Accept“, der ersten und bisher einzigen regierungsunabhängigen Organisation in Rumänien, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt. Mitveranstalter waren u. a. die rumänische Regierung, das Goethe-Institut, der British Council und das Polnische Institut. Die gut besuchte Gegenveranstaltung unter dem Motto „Demonstration für Normalität“ wurde vom „Christlichen Forum Neue Rechte“, einer rechtsextremen Gruppierung, organisiert. Bei dieser Gegendemonstration kam es zu mindestens dreißig Festnahmen; u. a. waren T-Shirts mit der Aufschrift „Hitlerjugend“ und Porträts des Legionärhauptmanns Corneliu Zelea-Codreanu zu sehen. In Rumänien erfüllen gleichgeschlechtliche Beziehungen erst seit fünf Jahren keinen Straftatbestand mehr.

Ruxandra Stănescu

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 20. Juni 2006, Seite 13)

Schlagwörter: Politik, Gesellschaft

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