31. Juli 2007

20 Jahre "Rumänienhilfe der Kirche am Roland"

„Der 20-jährige Geburtstag ist bei einem Menschen nichts Ungewöhnliches, wohl aber bei einer Hilfsgemeinschaft in unserer schnelllebigen Zeit“, bemerkte Pastor Jörg Zimmermann in seiner Predigt. Über 150 Besucher hatten sich in der Kirche am Roland in Wedel bei Hamburg eingefunden, um das Jubiläum der „Rumänienhilfe der Kirche am Roland“ mit der zwölfköpfigen Gruppe um Anneliese Köb zu feiern.
Darunter auch die Familie Annemarie und Theo Halmen aus Schäßburg mit ihren vier Kindern, die als Vertreter der „Stiftung für die christliche Familie“ eingeladen wurden und als Singgruppe die Besucher begeisterten. Ein weiterer Gast aus Rumänien war Pfarrer Kurt Boltres von der Kirchengemeinde Bartholomä in Kronstadt, der der Sprecherin der Hilfe ein Bild des Gotteshauses überreichte als Dank für die in 20 Jahren geleistete Hilfe, unter anderem für den Handarbeitskreis Bartholomä.

Angefangen hatte alles im Frühjahr 1987, als in Rumänien eine Versorgungskrise herrschte. 100g Butter, 500g Mehl, 1 kg Zucker war der Zuteilungsschlüssel pro Person und Monat. Ein Kreis um Jenö Weisz, damals Pastor von Alt-Wedel, und Anneliese Köb, die bei einem Besuch ihrer Verwandten in Kronstadt auf die Notlage aufmerksam wurde, versuchte mit Paketsendungen zu helfen. Die Bilanz nach 20 Jahren ist beeindruckend: 170 Patenschaften wurden zwischen deutschen und rumänischen Familien vermittelt, von denen etwa 35 noch bestehen. 150 t Hilfsgüter sind bis 2005 durch eigene Transporte und die Paketaktion Ost nach Rumänien geschickt worden. 150 000 Euro Barspenden, die bei Benefizkonzerten, Basaren, Kunstauktionen und Jubiläen gesammelt wurden, runden die Erfolgsbilanz ab.
20 Jahre "Rumänienhilfe der Kirche am Roland", ...
20 Jahre "Rumänienhilfe der Kirche am Roland", v.l.: Dr. Günther Tontsch, Hans-Werner Czerwinski, Pastorin Susanne Huchzermeier-Bock, Vize-Bürgermeisterin Inge Dehn, Probst Arnd Schomerus, Pfarrer Kurt Boltres, Dr. Anneliese Köb und ihr Ehemann Dr. Dieter Köb, Werner Matutat, Leiter der Paketaktion Ost. Foto: Jutta Tontsch
Dass Hilfe auch nach dem EU-Beitritt Rumäniens nötig ist, unterstrichen der Honorarkonsul von Rumänien, Hans-Werner Czerwinski, und Dr. Günther Tontsch, Präsident der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Norddeutschland, in ihren Grußworten.

In dem anschließenden Referat vermittelte Hans-Werner Czerwinski weitere Momentaufnahmen von der Situation im neuen EU-Land, die er bei seinen Besuchen wahrgenommen hatte. Die Menschen seien nicht bloß hinter den 30 Milliarden Euro Anschubfinanzierung her, sie seien auch bereit, Dinge zu verändern. Nur müsse man sie dabei unterstützen, auch was die Anforderung und Anwendung der bereit gestellten Mittel angehe.

Eine Tombola, Spenden und die Versteigerung von Bildern, die rumänische und deutsche Künstler gestiftet hatten, brachten 5 000 Euro in die Kasse, die von der Rumänienhilfe auf 7 500 Euro aufgestockt wurden. Den Erlös konnte das Ehepaar Halmen für den Bau eines Behindertenheimes in Weißkirch bei Schäßburg in Empfang nehmen. Ein Erfolg, der ohne die tatkräftige Unterstützung der Landesgruppe Hamburg-Schleswig-Holstein der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen und der Temeswar-Arbeitsgemeinschaft der Rogate Kirchengemeinde in Hamburg nicht möglich gewesen wäre.

Anneliese Drodtloff

Schlagwörter: Siebenbürgenhilfe, deutsch-rumänische Beziehungen

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