Diese politische Bildungsreise war eine gute Gelegenheit für Frauen aus den unterschiedlichsten Landesteilen Deutschlands, sich zu treffen und kennenzulernen, Gespräche zu führen und Kontakte zu vertiefen. Die 30 Frauen sowie sonstige Teilnehmer ergänzten einander bestens. Eine gute Mischung aus Informationsveranstaltungen und Freizeit sowie kulturellen Programmpunkten gewährleistete eine überaus spannende Fahrt.

Der reibungslose Verlauf während des Aufenthaltes, beginnend mit der Unterbringung im Hotel „Estrel“ in Neukölln, Stadtrundfahrt Berlin, Führung durch Schloss Cäcilienhof in Potsdam (mitsamt individuellem Rundgang daselbst), große Schiffsrundfahrt auf dem Wann- und einigen angrenzenden Seen, Führung durch das Bundeskanzleramt, Besichtigung des Reichstagsgebäudes inklusive Kuppel, vor allem jedoch Vorträge zum Ablauf der Plenar- und Arbeitssitzungen mit kleinen Anekdoten sowie die Diskussionsstunde mit Dr. Bernd Fabritius bildeten Höhepunkte dieser Fahrt. Dr. Fabritius führte den Ablauf einer Arbeitswoche aus der Perspektive eines Abgeordneten vor Augen, wobei er darauf bedacht war, Sachverhalte transparent zu präsentieren und mit Vorurteilen über gewisse politische Arbeitsweisen aufzuräumen. Wie sehr organisatorische und in der Sache wichtige Abläufe im politischen Geschehen auf höchster Ebene ineinander greifen bzw. wie anstrengend sich so mancher Sachverhalt gestaltet, lässt sich erahnen; durch den Vortrag wurde diese Ahnung konkretisiert und verdeutlicht, wie abhängig und verletzlich unsere Demokratie auch im Hinblick auf körperliche und psychische Gesundheit der politisch Mitwirkenden ist. Das Auf und Ab der deutschen Geschichte wurde am letzten Tag der Informationsfahrt anlässlich des Besuchs der Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege“ im Deutschen Dom deutlich.

Mit einem kleinen Einblick in das große Räderwerk der Politik, mit Dankbarkeit für das Engagement und den Gestaltungwillen so vieler Mitwirkender endete der aktive Teil dieser Reise und die Teilnehmer traten die Rückfahrt an. Dankbar und voller interessanter Eindrücke kehrten sie in ihre Heimatorte zurück mit der Gewissheit, dass diese Informationsfahrt allen Augen und Ohren geöffnet hat, sich kritischer und intensiver mit Politik zu beschäftigen und genauer hinzuhören. Ebenso war sie Anregung für weitere Fahrten, um die Hauptstadt Berlin auf eigene Initiative zu besuchen und zu erkunden.

Christa Wandschneider, Bundesfrauenreferentin