12. Juni 2017

Sergiu Nistor: Ein Modell für die Wiederbelebung des europäischen Projektes

Präsidialberater Sergiu Nistor hat bei der Eröffnung des Heimattages am 3. Juni in Dinkelsbühl angekündigt, dass Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis seine Teilnahme am großen Sachsentreffen Anfang August in Hermannstadt zugesagt hat. „Präsident Klaus Johannis würde sich besonders freuen, Sie persönlich beim Sachsentreffen begrüßen zu können“, sagte Nistor. In seinem Grußwort erinnerte er an zwei Ereignisse, die den Austausch zwischen den Siebenbürger Sachsen und den Rumänen besonders gut verdeutlichen: die Reformation vor 500 Jahren und die Tatsache, dass Hermannstadt und Luxemburg vor zehn Jahren als europäische Kulturhauptstädte zelebriert wurden. Die Ansprache von Sergiu Nistor, Präsidialberater von Präsident Klaus Johannis, wird im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben.
Der diesjährige Heimattag steht im Zeichen zweier besonderer Ereignisse, die aus meiner Sicht auch ein Symbol des Austausches zwischen den Siebenbürger Sachsen und den Rumänen darstellen:

Zum einen denke ich dabei an die Reformation, die sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt und die Europa verändert hat. Die Reformation hatte nicht nur für die Siebenbürger Sachsen eine fundamentale Bedeutung. Auch für die orthodoxen Rumänen führte sie zu einer wichtigen Veränderung, nämlich zur Einführung der rumänischen Sprache in der orthodoxen Kirche.

Ein weiterer wichtiger Moment ist das zehnjährige Jubiläum der Kulturhauptstadt Hermannstadt 2007, die wir alle als ein großes Fest der europäischen Gesinnung Rumäniens in Erinnerung behalten. Im Jahr des Beitritts Rumäniens zur Europäischen Union waren Hermannstadt und Luxemburg gemeinsam „Kulturhauptstädte Europas“. Umso mehr freut es uns, dass auch das Sachsentreffen in diesem Jahr im August in Hermannstadt (der Heimatstadt unseres Präsidenten) stattfinden wird. Präsident Johannis würde sich besonders freuen, Sie persönlich beim Sachsentreffen begrüßen zu können.
Präsidialberater Sergiu Nistor bezeichnete die ...
Präsidialberater Sergiu Nistor bezeichnete die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen als "Modell für die Wiederbelebung des europäischen Projektes". Foto: Petra Reiner
Diese Argumente bestärken uns darin, das Verbindende, das was uns Jahrhunderte lang in Siebenbürgen gemeinsam war und bis heute ist, zu unterstreichen. Indem wir das tun, zelebrieren wir den europäischen Geist Siebenbürgens und Rumäniens und stellen fest, dass gerade dieser Aspekt des Dialogs das Einzigartige dieser Region ausmacht.

Die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ist aus meiner Sicht ein Beweis dafür, dass sich die Pflege der eigenen Identität und die Integration in die europäische Wertegemeinschaft nicht ausschließen. Vielmehr kann ihr Beispiel ein Modell für die Wiederbelebung des europäischen Projektes darstellen. Auf diese Weise schlagen die Siebenbürger Sachsen den Bogen zwischen Rumänien, heute eines der Europa-enthusiastischen Länder der EU, und Deutschland – als Gründungsmitglied und treibender Motor der europäischen Gemeinschaft. So finden wir heute gemeinsam unseren Platz im Haus der großen Familie der Europäischen Union.

Im Namen des Präsidenten von Rumänien, Herrn Klaus Johannis, wünsche ich Ihnen einen schönen Heimattag des Dialogs, der Freude und der Gemeinschaft.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Schlagwörter: Heimattag 2017, deutsch-rumänische Beziehungen, Klaus Johannis

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