26. November 2024
„Deutsch-rumänische Freundschaft eng und intensiv“: Rumäniens Präsident auf Staatsbesuch in Berlin: Klaus Johannis hält im Bundestag Gedenkrede zum Volkstrauertag
Am Ende seiner zehnjährigen Amtszeit als Präsident Rumäniens hat Klaus Johannis Berlin besucht. Auf dem Programm des Staatsbesuchs standen Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Fokus der Gespräche lag auf der Pflege und Vertiefung der deutsch-rumänischen Beziehungen. Ein besonderer Höhepunkt war die Gedenkrede, die Johannis im Rahmen der Gedenkstunde am Volkstrauertag im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes hielt.
Der rumänische Staatspräsident forderte eine stärkere und solidarischere Europäische Union, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist. „Wir erkennen an diesem Tag einmal mehr, wie viel wir als Europäer teilen und was wir gemeinsam in einem freien und demokratischen Europa aufbauen können“, sagte der Siebenbürger Sachse in seiner im ZDF live übertragenen Gedenkrede (s. Video im ZDF: Gedenkstunde zum Volkstrauertag 2024).
Eine Woche vor der rumänischen Präsidentschaftswahl am 24. November absolvierte Klaus Johannis Mitte November einen dreitägigen Staatsbesuch in Berlin. Vergangenes Jahr hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bukarest besucht. Die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen beruhen auf einer langjährigen Freundschaft. Am 21. April 1992 unterzeichneten Deutschland und Rumänien in Bukarest den „Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien“. Gleichzeitig ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner Rumäniens.
Zum Auftakt seines Staatsbesuchs wurde Johannis am Freitag (15. November) von Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Arbeitsgespräch im Kanzleramt empfangen. Erörtert wurden dabei die bilaterale Zusammenarbeit sowie europa- und wirtschaftspolitische Fragen, überdies die weitere Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg.
Tags darauf empfing Bundespräsident Steinmeier den rumänischen Staatspräsidenten mit militärischen Ehren in Schloss Bellevue. Wie das Bundespräsidialamt bekanntgab, dankte Steinmeier seinem Amtskollegen für dessen langjährigen, persönlichen Einsatz für die deutsch-rumänischen Beziehungen. Präsident Johannis, dessen Präsidentschaft nach zehn Jahren im Dezember endet, hat sich während seiner Amtszeit für eine enge Partnerschaft in EU und NATO stark gemacht. Der Bundespräsident habe in dem Gespräch zugleich bekräftigt, dass Deutschland großes Interesse daran habe, die Zusammenarbeit mit Rumänien noch weiter zu vertiefen – insbesondere auch in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Am Abend besuchten der Bundespräsident und Präsident Johannis gemeinsam mit Merit Steinmeier und Carmen Johannis eine Aufführung der „Dreigroschenoper“ im Berliner Ensemble.
Den Volkstrauertag hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1919 eingeführt, um der Opfer des Ersten Weltkriegs zu gedenken. 1922 fand zum ersten Mal eine Gedenkstunde im Reichstag statt. Die diesjährige Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages stand unter der Schirmherrschaft von im Zeichen der deutsch-rumänischen Beziehungen und des Zusammenhalts in Europa. An der Gedenkstunde nahmen neben der Bundestagspräsidentin und Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, der das Totengedenken sprach, auch Anke Rehlinger (SPD), Ministerpräsidentin des Saarlandes und Präsidentin des Bundesrates, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Doris König, und die Wehrbeauftragte des Bundestages, Dr. Eva Högl, teil. ZDF, Phoenix und das Parlamentsfernsehen des Bundestages übertrugen die Veranstaltung live. Der rumänische Staatspräsident versicherte in seiner Gedenkrede, Deutschland werde in seinem Land stets einen den europäischen Werten verpflichteten Partner finden. Rumänien sei zur Zusammenarbeit bereit, um die EU zu stärken und dafür zu sorgen, „dass Freiheit und Demokratie sowohl in der Nachbarschaft als auch weltweit geschützt und akzeptiert werden“. Die deutsch-rumänische Freundschaft sei noch nie enger und intensiver gewesen. Die Gedenkrede von Klaus Johannis lesen Sie hier im Wortlaut.
Eine Woche vor der rumänischen Präsidentschaftswahl am 24. November absolvierte Klaus Johannis Mitte November einen dreitägigen Staatsbesuch in Berlin. Vergangenes Jahr hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bukarest besucht. Die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen beruhen auf einer langjährigen Freundschaft. Am 21. April 1992 unterzeichneten Deutschland und Rumänien in Bukarest den „Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien“. Gleichzeitig ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner Rumäniens.
Zum Auftakt seines Staatsbesuchs wurde Johannis am Freitag (15. November) von Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Arbeitsgespräch im Kanzleramt empfangen. Erörtert wurden dabei die bilaterale Zusammenarbeit sowie europa- und wirtschaftspolitische Fragen, überdies die weitere Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg.
Tags darauf empfing Bundespräsident Steinmeier den rumänischen Staatspräsidenten mit militärischen Ehren in Schloss Bellevue. Wie das Bundespräsidialamt bekanntgab, dankte Steinmeier seinem Amtskollegen für dessen langjährigen, persönlichen Einsatz für die deutsch-rumänischen Beziehungen. Präsident Johannis, dessen Präsidentschaft nach zehn Jahren im Dezember endet, hat sich während seiner Amtszeit für eine enge Partnerschaft in EU und NATO stark gemacht. Der Bundespräsident habe in dem Gespräch zugleich bekräftigt, dass Deutschland großes Interesse daran habe, die Zusammenarbeit mit Rumänien noch weiter zu vertiefen – insbesondere auch in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Am Abend besuchten der Bundespräsident und Präsident Johannis gemeinsam mit Merit Steinmeier und Carmen Johannis eine Aufführung der „Dreigroschenoper“ im Berliner Ensemble.
Viel beachtete Gedenkrede: Freiheit und Demokratie weltweit schützen
Die deutsch-rumänischen Beziehungen prägten auch das Gedenken zum Volkstrauertag am Sonntag (17. November). Gemeinsam mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis legte der Bundespräsident an der Neuen Wache in Berlin einen Kranz nieder. Anschließend verlas Steinmeier bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag das Totengedenken.Den Volkstrauertag hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1919 eingeführt, um der Opfer des Ersten Weltkriegs zu gedenken. 1922 fand zum ersten Mal eine Gedenkstunde im Reichstag statt. Die diesjährige Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages stand unter der Schirmherrschaft von im Zeichen der deutsch-rumänischen Beziehungen und des Zusammenhalts in Europa. An der Gedenkstunde nahmen neben der Bundestagspräsidentin und Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, der das Totengedenken sprach, auch Anke Rehlinger (SPD), Ministerpräsidentin des Saarlandes und Präsidentin des Bundesrates, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Doris König, und die Wehrbeauftragte des Bundestages, Dr. Eva Högl, teil. ZDF, Phoenix und das Parlamentsfernsehen des Bundestages übertrugen die Veranstaltung live. Der rumänische Staatspräsident versicherte in seiner Gedenkrede, Deutschland werde in seinem Land stets einen den europäischen Werten verpflichteten Partner finden. Rumänien sei zur Zusammenarbeit bereit, um die EU zu stärken und dafür zu sorgen, „dass Freiheit und Demokratie sowohl in der Nachbarschaft als auch weltweit geschützt und akzeptiert werden“. Die deutsch-rumänische Freundschaft sei noch nie enger und intensiver gewesen. Die Gedenkrede von Klaus Johannis lesen Sie hier im Wortlaut.
Besuch im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Am Folgetag (18. November) besuchte Klaus Johannis auf Einladung des Präsidenten des Bundes der Vertriebenen (BdV), Dr. Bernd Fabritius, das Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Deutschlandhaus in Berlin - wie der Ehrenvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland Fabritius hervorhob, „als erster Präsident eines Heimat- und Herkunftslandes deutscher Aussiedler“. Nach einer von der Stiftungsdirektorin Dr. Gundula Bavendamm angebotenen Führung durch die Dauerausstellung zur Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der Bibliothek des Dokumentationszentrums auch Zeit für einen Gedankenaustausch. Den Ausführungen von BdV-Präsident Fabritius zufolge zeigte sich Präsident Johannis beeindruckt und unterstrich die Bedeutung solcher Dokumentationszentren sowohl für ein besseres Verständnis von Vorgängen der Vergangenheit, aber auch, um daraus die richtigen Schlüsse für Gegenwart und Zukunft zu ziehen.Christian Schoger
Schlagwörter: Staatspräsident, Klaus Johannis, Steinmeier, Scholz, Bernd Fabritius
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