19. Januar 2007

Große Anstrengungen, um Siebenbürgische Bibliothek zu erhalten

Die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek in Gundelsheim zieht im Folgenden eine Bilanz des Jahres 2006, bedankt sich bei allen Spendern und Unterstützern und wünscht ihnen ein erfolgreiches, gesegnetes Jahr 2007. Die Einrichtung beabsichtigt, die neuen Medien intensiver zu nutzen und weitere Förderer zu gewinnen. Es sind große Anstrengungen nötig, um den wissenschaftlichen Betrieb auf Schloss Horneck aufrecht zu erhalten.
Dem Leserbrief von Manfred Kravatzky Wir sind nicht (mehr) Siebenbürgen (siehe Siebenbürgische Zeitung Online, 11. Januar 2007 stimme ich insofern zu, als wir unsere Art und Traditionen bewahren und fortentwickeln sollen und keinen Grund haben, uns zu verstecken. Den organisatorischen Rahmen dafür bilden alle Vereine und Einrichtungen der Siebenbürger Sachsen. Sie können nur dann weiterbestehen, wenn wir uns dazu bekennen und sie auch materiell unterstützen.

Eine wichtige Institution, die entscheidend dazu beiträgt, dass die ehemaligen und die aktuellen Leistungen der Siebenbürger Sachsen auch von kommenden Generationen erforscht und genutzt werden können, ist bekanntlich die in Gundelsheim angesiedelte Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv. Diese Institution nicht dem Untergang preiszugeben, ist, wie bereits mehrfach dargestellt, das besondere Anliegen der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek.

Um auch jüngere Jahrgänge besser in die Arbeit der Stiftung einzubinden, sollen in Zukunft die neuen Medien intensiver genutzt werden. In diesem Sinne wird zurzeit die Homepage des Siebenbürgen-Instituts, auf welcher sich auch die Stiftung präsentiert, überarbeitet und modernisiert. Auf der Webseite der Landsmannschaft (www.siebenbuerger.de) wurde der Text über die Stiftung schon im Mai 2006 aktualisiert. Seit dem 8. Januar 2007 stellt sich die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek auch auf der Internetseite des Stifterforums Heilbronn vor. Untersucht werden soll eine Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen. Der im Herbst 2006 geführte Meinungsaustausch in einem Diskussionsforum unter www.siebenbuergeR.de/ubb/Forum1/HTML/000416.html (siehe auch Siebenbürgische Zeitung Online vom 3. Oktober 2006), gibt Anlass zur Annahme, dass über das Internet neue, auch nichtsiebenbürgische Kreise angesprochen werden können. Die Stiftung erarbeitet zurzeit eine PowerPoint-Präsentation, die nach ihrer Fertigstellung allen Kreisgruppen, Heimatortsgemeinschaften und anderen Interessenten zur Verfügung gestellt werden kann.

Mehr Spenden als 2005, aber wesentlich weniger als ein Jahr zuvor

Das Spendenaufkommen hat sich im Vergleich zum Jahr 2005 leicht verbessert, und zwar um rund 10 000 auf 40 000 Euro. Gemessen an 2004 (rund 100 000 Euro) ist es jedoch ein starker Rückgang. Einen wesentlichen Teil der Zuwendungen machten die Sammlungen aus Anlass von Trauerfällen aus (rund 17 000 Euro). Ein zweiter bedeutender Posten sind zwölf Spenden von je 1 000 Euro. Hinzu kommen Beträge unter 1 000 Euro, die unter Berücksichtigung bereits eingegangener Spenden zu fünf weiteren Einträgen in die Stiftertafel führten. Den Rest der Zuwendungen spendeten ungefähr 100 Personen und Institutionen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass den Verstorbenen, zu deren Gedenken Beträge von mehr als 1 000 Euro bei der Stiftung eingingen, ein Platz in der Stiftertafel zuteil wird. Auf diese Weise bewahrt ihnen auch die Stiftung ein ehrendes Andenken. Im abgelaufenen Jahr gab es sieben solcher Fälle.

252 Einträge in der Stiftertafel

Zur Stiftertafel, die Ende 2006 insgesamt 252 Einträge aufweist, noch einige Details. Von den Landesgruppen der siebenbürgischen Landsmannschaft sind eingetragen: Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz je einmal und die Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein fünfmal. Von den Kreisgruppen: Böblingen, Freiburg, Lörrach, Ludwigsburg, Saarland, Stuttgart und Waiblingen je einmal und Heilbronn zweimal. Von den Heimatortsgemeinschaften: Burzenland (Regionalgruppe), Hermannstadt, Keisd, Lechnitz, Schäßburg, Wolkendorf je einmal, Seiburg zweimal sowie Agnetheln und Mediasch je dreimal.

Beträge unter 1 000 Euro spendeten folgende Kreisgruppen: Balingen, Bonn, Fürstenfeldbruck, Karlsruhe, Kempten, Mainz/Bingen/Bad Kreuznach, Mönchengladbach, Mosbach, Osnabrück, Rastatt, Reutlingen/Metzingen/Tübingen, Rottweil, Sachsenheim, Schwäbisch Gmünd, Traunreut, Tuttlingen, Vorder-/Südpfalz und Waldkraiburg. Von den Heimatortsgemeinschaften haben weniger als 1 000 Euro gespendet: Bulkesch, Donnersmarkt, Heltau, Kleinscheuern, Scharosch, Schirkanyen, Zeiden und Zuckmantel. Alle übrigen Kreisgruppen und HOGs haben noch nichts gespendet.

Ab 2008 sind massive Schwierigkeiten zu erwarten

Da in diesem Jahr die vom Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde gesammelten Mittel für das Personal des Siebenbürgen-Instituts aufgebraucht werden, sind bei der Finanzierung der Gehälter ab 2008 massive Schwierigkeiten zu erwarten. Von der öffentlichen Hand gibt es noch keine Anzeichen einer Lösung. Umso größer werden unsere Anstrengungen sein müssen, den Betrieb der Siebenbürgischen Bibliothek aufrecht zu erhalten. Das Vermögen der Stiftung beträgt Ende 2006 rund 860 000 Euro (Buchwert). Zinsen und Dividenden erbrachten der Stiftung im abgelaufenen Jahr 22 000 Euro. Dieser Betrag reicht höchstens für die Einstellung einer Hilfskraft. Vorrangig müsste allerdings die wissenschaftliche Leitung abgesichert, eine Geschäftsführung eingerichtet und ein zweiter Bibliothekar eingestellt werden. Das heißt, wir sind vom gesteckten Ziel (Vermögen von 4 000 000 Euro und dessen Erträge) noch sehr weit entfernt. Wir benötigen daher weiterhin die Hilfe aller Gutwilligen und aller Einsichtigen, seien es Landsleute oder nicht.

Unsere Bankverbindung: Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Kontonummer 211029013, Bankleitzahl 384 621 35, Volksbank Oberberg. Spendenbescheinigungen für das Finanzamt erhalten Sie ab 100 Euro und bei Kenntnis Ihrer Anschrift.

Hatto Scheiner

Schlagwörter: Kulturspiegel, Siebenbürgische Bibliothek, Gundelsheim

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