26. September 2012

Ein Land mit großem Potenzial

Trotz Wirtschaftskrise herrscht Aufbruchsstimmung bei deutschen Unternehmen in Siebenbürgen
Wer nach lukrativen Investitionsmöglichkeiten sucht, könnte hier fündig werden: Neue Energien, Automobilindustrie oder Maschinenbau sind nur einige der Branchen, die vom positiven Wirtschaftsklima in Siebenbürgen profitieren. Davon konnten sich auch die 15 Teilnehmer der von der Carl Wolff Gesellschaft (CWG) organisierten Wirtschaftsreise überzeugen. Vom 3. bis 7. September besuchten sie die Wirtschaftsstandorte Hermannstadt und Kronstadt, trafen Unternehmer und Vertreter der siebenbürgischen Partnerclubs der CWG sowie Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Rumänien. Die Reise wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wirtschaftsclub Siebenbürgen (DWS) und dem Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt (DWK) organisiert und durchgeführt.
Die CWG wurde in Kronstadt herzlich empfangen, ...
Die CWG wurde in Kronstadt herzlich empfangen, von links: Helmuth Hensel, Erich Jikeli und Christian Macedonschi. Fotos: Reinhold Sauer
Die Besucher aus Deutschland und Österreich starteten ihre Reise in Hermannstadt, wo sie von Thomas Gerlach, Generalkonsul Deutschlands in Rumänien und Vorsitzender des DWS, und Jörg Prohaszka, Geschäftsführer des DWS, empfangen wurden. Bei einem festlichen Abendessen lernten die Gäste siebenbürgische und deutsche Unternehmer kennen, die im Raum Hermannstadt wirtschaftlich tätig sind. Davor hatten sie bei einer Stadtrundfahrt bereits einen ersten Eindruck der Stadt am Zibin gewonnen: Neben dem Charme der Altstadt fiel besonders die gute Infrastruktur auf, die in den letzten Jahren unter der Leitung des Hermannstädter Bürgermeisters und Kuratoriumsmitglieds der CWG, Klaus Johannis, entstanden ist. Schwerpunktthema in Hermannstadt war die Erschließung neuer Energiefelder: Von der Geothermie bis zur Solartechnik haben sich Betriebe in vielen Bereichen der erneuerbaren Energie durch Innovation und Schaffenskraft einen Namen gemacht, etwa die Firma SIEFE. Mit ihren Projekten auf dem Gebiet der Photovoltaik und der Windkraft weckte sie bei den Besuchern besonders reges Interesse. Ebenfalls im Fokus standen Unternehmen, die Leiterplatten für die Automobilindustrie herstellen sowie komplexe Fertigungsteile für den Bereich Maschinenbau und Werkzeug. Dazu besuchte die Wirtschaftsdelegation der CWG die Unternehmen Continental Automotive Systems, Gühring, Matec CNC Technik SRL, Mecanofin und CMA Technology SRL. „Der positive Einfluss der deutschen Unternehmen ist nicht zu übersehen“, resümiert Helmuth Hensel, Vorsitzender der CWG. Dieser Eindruck wurde auch im Wirtschaftsraum Kronstadt bestätigt.
Die CWG-Delegation traf in Hermannstadt ...
Die CWG-Delegation traf in Hermannstadt Mitglieder des Deutschen Wirtschaftsclub Siebenbürgen (DWS).
Mit viel Engagement setzen sich Werner Braun, Vorsitzender des DWK und Stadtrat von Kronstadt, sowie Erich Jikeli, siebenbürgischer Unternehmer, der in der Immobilien- und Lebensmittelbranche tätig ist, für die Wirtschaft in der Stadt mit der Schwarzen Kirche ein. So sponserte Jikeli ein Abendessen für die CWG-Wirtschaftsdelegation in seinem Kronstädter Restaurant und zusammen mit dem Aluminiumhersteller Alumil eine Konferenz zum Thema „Investitionsstandort Kronstadt“. Im Hotel Aro Palace sprach man unter anderem über die Einführung des Dualen Bildungssystems nach deutschem Vorbild in Kronstadt. Denn spätestens seit sich hier einige internationale Firmen wie Premium AEROTEC, die Flugzeugbauteile anfertigt, oder INA Scheffler, einer der größten Kugellagerhersteller, angesiedelt haben, ist der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften gestiegen. Außerdem meldete sich auch ein Teilnehmer der Wirtschaftsdelegation zu Wort: CWG-Mitglied Rolf Klemm hielt einen Vortrag zum Patentrecht.

Abschließend erfuhren die deutschen Gäste, dass es nicht nur in München ein Oktoberfest gibt. Von Braun und Jikeli vor ein paar Jahren ins Leben gerufen, kommt das Kronstädter Oktoberfest in der Region gut an. Diesmal durften Mitglieder der CWG-Delegation in der Kutsche des Bürgermeisters den Trachtenumzug eröffnen. „Wir wollten Interessierten Siebenbürgen vorstellen, Investitionsfreudigen neue Anlagemöglichkeiten zeigen und unsere Partnerschaft mit dem DWS und dem DWK festigen“, erklärt Reinhold Sauer, Geschäftsführer der CWG. „Ich denke, das ist uns gelungen.“

Bettina Ponschab

Schlagwörter: Carl Wolff Gesellschaft, Wirtschaftsclub, Reise, Siebenbürgen

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Neueste Kommentare

  • 26.09.2012, 08:30 Uhr von gloria: Vielleicht könnten die Mitglieder des CWG auch mal -ohne Kutsche-einen Abstecher in die Altenheime ... [weiter]

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

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