Was anfangs eine leicht zu lösende Aufgabe schien, entwickelte sich mit der Zeit zu einer schier nicht zu überwindenden Hürde: die Wohnungssuche in Innsbruck. So kam die Idee auf, doch mal Kontakt zu den Landsleuten in Innsbruck aufzunehmen und eventuell mit deren Hilfe eine geeignete Bleibe zu finden. Martina Niestelberger, Obfrau der Siebenbürger Sachsen in Wien und stellvertretende Bundesschriftführerin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, stellte uns den Kontakt zu Dr. Werner Klein, Obmann der Siebenbürger Sachsen in Innsbruck, und seiner Frau Brigitte her.

Diese überließen unserer Tochter ihre Garconniere, ein 1-Zimmer-Appartement, das sie eigentlich für den Besuch ihrer fünf Kinder und deren Familien freihalten. Ende August konnte Jessica dann ihr neues Domizil auf Zeit beziehen. Anfang Oktober besuchten wir unsere Tochter für einige Tage und durften dabei die traumhafte Kulisse Innsbrucks, das „Goldene Dachl“, sowie die atemberaubende Aussicht von den Bergen auf die Stadt bei schönstem Sonnenschein ge­nießen. Zum Kennenlernen kam das Ehepaar Klein für einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und „Pali“ in ihre Garconniere.

Viel zu schnell verging die Zeit und der Ab­schied rückte näher. Mit vielen neuen Berufserfahrungen, einem sehr guten Zeugnis und wertvollen Erinnerungen ging es Anfang November zurück nach Göttingen und mit der Ausbildung weiter. Die kleine Universitätsstadt in Niedersachsen mit dem bekannten „Gänseliesel“ hat allemal ihre Reize, doch Jessica wird die traumhafte Bergkulisse Innsbrucks wahrscheinlich noch lange vermissen. Der Familie Klein sind wir für ihr Entgegenkommen sehr dankbar; denn von den vier Stipendiaten haben nur zwei das Praktikum in Innsbruck antreten können, die anderen beiden sind an der schwierigen Wohnungssuche gescheitert.

Heidemarie Gärtner