13. Mai 2014

Leserecho: Schicksal der Kirchengemeinden in unserer Hand

Zum Artikel „Zweitmitgliedschaft nun umsetzbar. Evangelische Kirche A.B. in Rumänien animiert ausgesiedelte Gemeindeglieder zur Unterstützung der Gemeinschaft in Siebenbürgen“ in Folge 6 der Siebenbürgischen Zeitung vom 15. April 2014, Seite 3, und in der SbZ Online vom 14. April 2014.
Der Zweite Weltkrieg hat Europa ganz neu geformt und viele Menschen durch neue Grenzen und Systeme auseinandergebracht. Wir Siebenbürger Sachsen sind verglichen mit allen deutschen Minderheiten anderer Länder am besten davongekommen. Unser Siebenbürgen ist Gott sei Dank das geblieben, was es immer war, unsere Heimat mit all den Vorkommnissen der Nachkriegszeit. Die Aussiedlung war ein Akt der Verzweiflung, mit den bekannten Folgen. Die Kirchengemeinden leiden unter dem Verlust dieser ausgesiedelten Kirchenmitglieder. Das Sprichwort sagt: „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Nun ist die Zeit gekommen, mit viel Verständnis unsere siebenbürgische Kirche neu zu finden, und es ist unsere Aufgabe, tätig zu werden und zu sein. Man kann sich wieder in der eigenen Kirche zuhause fühlen und das Heimatgefühl neu aufleben lassen.

Der Zeitungsartikel von Dr. Stefan Cosoroabă ist sehr ausführlich und sehr einfühlsam verfasst, so dass es eines Kommentars nicht bedarf. In dieser Mitteilung kommt die freiheitliche Gesinnung unseres siebenbürgischen Verständnisses klar zum Ausdruck. Wir können und dürfen stolz sein, dieser siebenbürgischen Kirche angehört zu haben und ihr nun wieder angehören zu dürfen mit allen Rechten und Pflichten. Wir Siebenbürger sind durch unsere liberale und freie Kirche zu einem Volksstamm gewachsen, der beispielhaft in der Welt ist.

Unsere alljährliche Zusammenkunft zu Pfingsten in Dinkelsbühl beweist unsere Zugehörigkeit. Diese Zugehörigkeit kann nun auch in der Heimatgemeinde unter Beweis gestellt werden, nämlich als Vollmitglied.

„Was man aufgibt, hat man schon verloren, was man nicht aufgibt, hat man nicht verloren.“ – Der Zweite Weltkrieg hat viel zerstört, nun mit der Europäischen Union kann alles wieder ins Lot gebracht werden. Unser Verständnis ist gefragt, wie wir zur Heimat stehen. Hoffen ist Kraft. Es ist so viel Energie in der Welt, als Hoffnung drin ist, und wenn nur ein paar Menschen miteinander hoffen, dann wirkt um sie eine Kraft, die nichts niederhalten kann, sondern die sich ausdehnt auf die anderen. (Albert Schweitzer) – Man kann nur hoffen, dass die Einsicht siegt und unsere verlassenen Gemeinden und Städte zu neuem Leben erwachen können. Das Schicksal unserer Kirchengemeinden in der Heimat haben wir selbst in der Hand, nur wir können unsere Heimatkirche in dem Dorf am Leben erhalten. Wir sind, was wir sind, durch unsere siebenbürgische Kirche, der wir ewig dankbar sein sollten. Dietrich Bonhoeffer hat es so formuliert: „In der Dankbarkeit gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit, in ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart.“ Ich wünsche allen gute Gedanken zur Zweitmitgliedschaft in unserer Heimatgemeinde.

Kurt Schoppel, Asbach-Bäumenheim

Schlagwörter: Leserecho, Kirche, Mitgliedschaft

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Neueste Kommentare

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