14. November 2006

Bundesstiftung setzt sich für Erhalt siebenbürgisch-sächsischer Kirchenburgen ein

Durch die massenhafte Auswanderung der Siebenbürger Sachsen bleiben in Rumänien viele Kulturgüter zurück, die langsam verwahrlosen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) stellte unter anderem Förderprojekte aus dieser Region auf der „denkmal 2006“ vom 25. bis 28. Oktober in Leipzig vor. Die europäische Leitmesse für Restaurierung, Denkmalpflege und Stadterneuerung stand unter der Schirmherrschaft der UNESCO.
Der Bau der über 650 Jahre alten Kirche in Frauendorf in Rumänien ist typisch für die Kleinstädte der Siebenbürger Sachsen. „Die rund 170 Kirchenburgen der Region sind sowohl einzeln als auch als Bauform bedeutende Kulturdenkmäler, die jahrzehntelang wenig gepflegt wurden“, betont DBU-Experte Lutz Töpfer. Besonders gelitten habe die Frauendorfer-Kirche. „In unmittelbarer Nähe befindet sich ein in den 50er Jahren angelegtes Industrierevier mit einem Rußwerk und einer noch aktiven Buntmetalhütte. Die ungefilterten Abgase haben die Fassade, aber auch die Substanz des Denkmals schwer geschädigt. Deshalb fördert die Stiftung anhand dieses Beispieles ein Musterkonservierungs- und Restaurierungskonzept der Firma ProDenkmal für alle siebenbürgischen Kirchenburgen. Rund 60 000 Euro stellte die DBU zur Verfügung. In einer zweiten Phase sollen vor allem örtliche Handwerker mit in das Projekt einbezogen werden und restauratorische Arbeitstechniken erlernen.

Auch das rumänische Projekt des Büros für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur Schumacher und Herrmann könnte bald in der Datenbank zu finden sein: Als „Gesundbrunnen“ und „Siebenbürgisches Eden“ bezeichneten Gäste im 18. Jahrhundert die spätbarocke Gartenanlage von Baron Samuel von Brukenthal in Rumänien. Samuel von Brukenthal selbst verstand seine bekannte Sommerresidenz als ein landwirtschaftliches Gut und betrieb innovativen Obst- und Gartenbau. Heute ist die Anlage verwildert und verwachsen. Das Berliner Büro für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur will sich mit Hilfe der DBU beider Aspekte annehmen. Rund 40 000 Euro investiert die Stiftung.

Schlagwörter: Kirchenburgen, Politik

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.