21. März 2008
Jubilare in Gundelsheim: zwei Jahrhunderte Freud und Leid
Herta Klitz und Maria Stephani feierten kürzlich ihren 100. Geburtstag im Heimathaus Siebenbürgen auf Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar.
Der Verfasser dieses Beitrags war öfters leicht dazu geneigt, bei der Betrachtung des Lebensweges eines hundertjährigen Menschen daran zu denken, dass seine Generation nur Friedenszeiten, diese Person jedoch schon zwei Weltkriege miterlebt hat. Wer solch leidvolle und bedrückende Zeiten durchgemacht hat, bleibt davon geprägt. Ein Menschenleben des 20. Jahrhunderts lässt sich jedoch nicht nur auf zehn Kriegsjahre reduzieren. Wo bliebe da die Rückblende auf die Freude des Spielens im Sandkasten? Wo das Staunen über die Geburt der Geschwister? Käme da die Erinnerung an die Glückseligkeit des ersten Kusses, an gute wie an schlechte Zeiten mit Ehepartner und Kindern nicht zu kurz? Wäre es nicht schade, die Begeisterung über die Friedensverkündigungen zu vergessen oder die Erleichterung bei der Entlassung aus Knechtschaft zu übersehen? Versäumte man damit nicht, das Hochgefühl über heranwachsende Enkel und Urenkel zu erwähnen? Vertieft in solche Gedanken werden auch unsere beiden Jubilarinnen ihrem hundertsten Geburtstag entgegengefiebert haben.
Herta Klitz feierte ihn am 18. Februar. So stolz, wie sie heute noch ihre Selbstständigkeit und ihre Selbstbestimmung behauptet, hätte sie gerne ihren eigenen Beitrag am Organisieren ihres Feiertages erbracht. „Ich glaube, es wird richtig rund gehen im Schloss!“ vermutete sie lächelnd zwei Tage vorher.
Und so geschah es dann auch, als sich die beiden Söhne mit Familien, die Enkelkinder, Bürgermeisterin Heike Schokatz, die Heim- und Pflegedienstleitung sowie weitere Gratulanten im Kleinen Saal zu einer festlichen Stunde einfanden. Man saß um Herta Klitz herum und hörte ihr gespannt zu: Wie es denn so gewesen ist, in Bromberg, in Pommern, wo sie 1908 geboren wurde; wie ihr Lebensweg von Halle, zum Ehemann nach Kronstadt und wieder zurück nach Halle führte, wo sie dann an der Uni arbeitete; wie sie, nach 1979 aus der DDR in den Westen, nach Göppingen zog; dass sie sich darüber freut, dass ihre Söhne, ihre Enkel, die sonst so weit auseinander leben, sich immer wieder hier in Gundelsheim bei ihr treffen.
Dass das Klima hier, hoch über dem Neckar, förderlich ist für einen guten Tropfen und ein langes Leben, beweisen der Wein vom Gundelsheimer Himmelreich und die Bewohner von Schloss Horneck. Verantwortlich für die Langlebigkeit mancher Landsleute könnte deren siebenbürgische Herkunft sein, sicherlich aber auch die liebevolle Zuwendung der Familie, Nachbarn, Freunde, vielleicht auch der Mitarbeiter im Heimathaus Siebenbürgen.
Diese Überzeugung vertritt mit Nachdruck auch Maria Irene Stephani, geborene Gall. Sie wurde am 22. Februar 1908 bei Hermannstadt, in Großdorf, besser bekannt als Săliște, als jüngstes von fünf Geschwistern geboren. 19-jährig heiratete sie den studierten Landwirt Ernst Emil Stephani. Da ihr Ehegatte im Laufe der Zeit auf mehreren Gutshöfen arbeitete, zog die Familie häufig um. Eine Tochter und zwei Söhne erfüllten das Familienleben mit Freude, wenn auch die bitteren Kriegs- und Nachkriegsjahre den Eheleuten Stephani, wie so vielen anderen Menschen auch, große Entbehrungen und Not brachten. Vor neunzehn Jahren, kann sich Maria Stephani erinnern, feierten sie und ihr Ehemann auf Schloss Horneck diamantene Hochzeit. Er ist inzwischen verstorben. Frau Stephani blickt einen an, lächelt, mal gutmütig, mal verschmitzt, wenn sie ohne Umschweif eine Lebensweisheit in den Raum stellt, und man weiß, sie ist zufrieden. Mit der Welt und mit sich selbst. Das gibt ihr Kraft und Ruhe.
Jedes Jahr sei eine Blume im schönen und facettenreichen Lebensstrauß, stand auf einer Glückwunschkarte geschrieben. Die für Herta Klitz und Maria Stephani liebevoll komponierten Blumensträuße verliehen den beiden besonderen Geburtstagsfeiern im Februar eine helle und farbenfrohe Frühlingsnote.
Herta Klitz feierte ihn am 18. Februar. So stolz, wie sie heute noch ihre Selbstständigkeit und ihre Selbstbestimmung behauptet, hätte sie gerne ihren eigenen Beitrag am Organisieren ihres Feiertages erbracht. „Ich glaube, es wird richtig rund gehen im Schloss!“ vermutete sie lächelnd zwei Tage vorher.
Und so geschah es dann auch, als sich die beiden Söhne mit Familien, die Enkelkinder, Bürgermeisterin Heike Schokatz, die Heim- und Pflegedienstleitung sowie weitere Gratulanten im Kleinen Saal zu einer festlichen Stunde einfanden. Man saß um Herta Klitz herum und hörte ihr gespannt zu: Wie es denn so gewesen ist, in Bromberg, in Pommern, wo sie 1908 geboren wurde; wie ihr Lebensweg von Halle, zum Ehemann nach Kronstadt und wieder zurück nach Halle führte, wo sie dann an der Uni arbeitete; wie sie, nach 1979 aus der DDR in den Westen, nach Göppingen zog; dass sie sich darüber freut, dass ihre Söhne, ihre Enkel, die sonst so weit auseinander leben, sich immer wieder hier in Gundelsheim bei ihr treffen.
Dass das Klima hier, hoch über dem Neckar, förderlich ist für einen guten Tropfen und ein langes Leben, beweisen der Wein vom Gundelsheimer Himmelreich und die Bewohner von Schloss Horneck. Verantwortlich für die Langlebigkeit mancher Landsleute könnte deren siebenbürgische Herkunft sein, sicherlich aber auch die liebevolle Zuwendung der Familie, Nachbarn, Freunde, vielleicht auch der Mitarbeiter im Heimathaus Siebenbürgen.
Diese Überzeugung vertritt mit Nachdruck auch Maria Irene Stephani, geborene Gall. Sie wurde am 22. Februar 1908 bei Hermannstadt, in Großdorf, besser bekannt als Săliște, als jüngstes von fünf Geschwistern geboren. 19-jährig heiratete sie den studierten Landwirt Ernst Emil Stephani. Da ihr Ehegatte im Laufe der Zeit auf mehreren Gutshöfen arbeitete, zog die Familie häufig um. Eine Tochter und zwei Söhne erfüllten das Familienleben mit Freude, wenn auch die bitteren Kriegs- und Nachkriegsjahre den Eheleuten Stephani, wie so vielen anderen Menschen auch, große Entbehrungen und Not brachten. Vor neunzehn Jahren, kann sich Maria Stephani erinnern, feierten sie und ihr Ehemann auf Schloss Horneck diamantene Hochzeit. Er ist inzwischen verstorben. Frau Stephani blickt einen an, lächelt, mal gutmütig, mal verschmitzt, wenn sie ohne Umschweif eine Lebensweisheit in den Raum stellt, und man weiß, sie ist zufrieden. Mit der Welt und mit sich selbst. Das gibt ihr Kraft und Ruhe.
Jedes Jahr sei eine Blume im schönen und facettenreichen Lebensstrauß, stand auf einer Glückwunschkarte geschrieben. Die für Herta Klitz und Maria Stephani liebevoll komponierten Blumensträuße verliehen den beiden besonderen Geburtstagsfeiern im Februar eine helle und farbenfrohe Frühlingsnote.
GChS
Schlagwörter: Gundelsheim, Altenheime
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