24. Februar 2022

HOG Deutsch-Tekes : Nachruf auf Erwin Thot

Die HOG Deutsch-Tekes trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden Erwin Thot, der am 20. Juli 2021 im Alter von 91 Jahren in Bielefeld gestorben ist. Erwin Walter Thot wurde am 21. Dezember 1929 in Deutsch-Tekes als drittes Kind des Predigerlehrers Martin Thot und Regine, geborene Zikeli, geboren. In vielen seiner Erzählungen und Anekdoten war sichtbar, wie stark er mit seinem Heimatdorf Tekes verbunden war und wie die schöne Kindheit und das dortige Leben ihn geprägt haben. Er war sehr stolz, ein Tekeser zu sein.
Nach der fünften Volksschulklasse in Tekes (von 1936 bis 1941) besuchte er das Bischof-Teutsch-Gymnasium in Schäßburg (1941 bis 1948), danach die Deutsche Pädagogische Lehranstalt in Schäßburg (1948 bis 1950) und schloss diese mit dem Abitur ab. Von 1950 bis 1954 studierte er an der Victor-Babeș-Universität in Klausenburg, Fakultät Naturwissenschaften, Abteilung Biologie, Fachgebiet Zoologie. Der Abschluss mit Staatsexamen und Diplomarbeit folgte im Juni 1954.

Im Jahr 1958 heiratete er Elfe (geborene Schmidts) – sie hatten zwei Töchter, Ingeborg und Agathe. Im Jahr 1972 wurde die Ehe geschieden. Im April 1975 wurde die Ehe mit Astrid (geborene Petrescu) geschlossen, sie bekamen zwei Töchter, Anke und Wanda. Insgesamt hat Erwin sechs Enkel und fünf Urenkel. Um näher bei seinen Geschwistern zu sein, die nach dem Krieg nicht nach Rumänien zurück durften und in Deutschland lebten, wanderte Erwin mit seiner Familie im Februar 1982 nach Deutschland aus. Anfangs lebten sie in Waldkraiburg und seit 1983 in Bielefeld.

Der berufliche Werdegang von Erwin besteht aus mehreren kleinen, aber auch größeren Phasen. So ging es los 1954 als Laborchef auf dem Polytechnikum in Kronstadt. Ab 1958 war er über 20 Jahre lang Schuldirektor oder Dozent an mehreren Schulen, dem Pädagogischen Institut oder der Universität in Kronstadt. Nach 1974 war Erwin Thot als Gymnasiallehrer an dem „Dr. Ioan Meșotă“-Gymnasium mit naturwissenschaftlichem Profil und die letzten fünf Jahre vor der Auswanderung nach Deutschland am Johannes Honterus-Gymnasium in Kronstadt tätig, zwei Jahre davon als Schuldirektor. 1983 erhielt Erwin Thot einen Lehrerposten an der Laborschule der Universität Bielefeld, wo er bis zu seiner Rente arbeiten durfte.

Erwin sah es als seine Pflicht an, seinem Heimatdorf, dem er sich sein Leben lang tief verbunden fühlte, einen Dienst zu erweisen und sich an der Bewahrung des Kulturerbes seiner Vorfahren zu beteiligen. Seine großen Vorbilder waren sein Vater Martin Thot und Großvater Michael Zikeli, welche durch ihre Haltung und Gesinnung ihm ein gutes Beispiel waren.

Von 1987 bis 2008 war er als Vorsitzender der HOG Deutsch-Tekes bestrebt, die Bewahrung des siebenbürgischen Kulturerbes durch zahlreiche Aktivitäten zu fördern. Als Hauptaufgabe setzte er sich die Erhaltung der Kulturgüter in Tekes und die Pflege des Zusammenhalts der Tekeser. Er organisierte zahlreiche Tekeser Treffen, bei denen Theateraufführungen, chorisches Singen alter Volkslieder sowie der Austausch von Erinnerungen der Besucher ein großer Bestandteil waren. Auch das Tekeser Heimatblatt, welches jährlich erscheint, unterstützte er mit großer Freude und Hingabe. 2010 wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe Bielefeld gewählt in Würdigung seines jahrelangen und herausragenden Einsatzes in der Kreisgruppe.

Man kann sagen, dass Erwin Thot ein reiches langes Leben hatte, in dem er vieles davon an andere weitergegeben hat. Im Namen der HOG Deutsch-Tekes

Johann Kliesch

Schlagwörter: Thot, Nachruf, HOG, Deutsch-Thekes

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