4. Juni 2005

Elftes Treffen in Reen - ein Traum wurde Wirklichkeit

Zu insgesamt zehn Reener Treffen hat Oswald Schell in den letzten 30 Jahren die Sächisch-Regener immer wieder nach Vöcklabruck eingeladen und ihren Zusammenhalt gefördert. Inzwischen 79 Jahre alt, hat er diese Aufgabe in jüngere Hände übergeben. Waren es damals noch rund 300 Teilnehmer, die der Einladung folgten, so konnte man sich dieses Mal freuen, dass, dem allgemeinen Trend entsprechend, wenigstens an die 80 gekommen waren.
Zur großen Freude aller war der Pfarrer der Reener evangelischen Gemeinde, Zorán Kézdi, mit seinem Organisten Elemér Kiss der Einladung gerne gefolgt. Das hat diese Begegnung sehr aufgewertet.

Folkmar Alzner (links) dankt Oswald Schell für seine Verdienste. Foto: Weltzer
Folkmar Alzner (links) dankt Oswald Schell für seine Verdienste. Foto: Weltzer
Zum Beginn des Treffens würdigte Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner in seinem Grußwort die gemeinsamen Aufbauleistungen nach dem Kriege. Wissend, wo ihre Wurzeln sind, hätten die Reener hier eine neue Heimat gefunden und, wie alle Siebenbürger hier, mitgeholfen, die Heimat neu aufzubauen. Bundesobmann Mag. Volker Petri, nahm in seinem Grußwort die Gelegenheit wahr, den großzügigen Patenschaftsbeschluss des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich zu erläutern. Für die Jahre 2005 bis 2010 werden die bedürftigen Landsleute in Nordsiebenbürgen mit einer jährlichen Finanzhilfe von zweimal 10 000 Euro unterstützt, verteilt auf die Foren von Bistritz (6 680 Euro) und Sächsisch-Regen (3 320 Euro). Nachdem die Subventionen der öffentlichen Hand aus Deutschland und Österreich ab 2007 eingestellt werden, ist diese Hilfe umso nötiger. Im Namen der Reener würdigte Ing. Folkmar Alzner die großen Verdienste Oswald Schells für die Reener, als früherer Sozialreferent und stellvertretender Landesobmann in Oberösterreich, vor allem aber auch seine vielfachen Hilfsleistungen nach Siebenbürgen, gemeinsam mit seiner früh verstorbenen Ehefrau Herta. Die vielen Orden und Ehrenzeichen, die seine Brust zieren, seien Zeichen vielfältiger Anerkennung.

Alzner berichtete von einer Begegnung im vorigen Jahr in Reen mit Pfarrer Kézdi. Das Gesprächsergebnis: Eine Geldsammlung für die Sanierung des Reener Friedhofs und vor allem die Restaurierung des „Bognerhauses“ als Begegnungsstätte für die Gemeinde. Das Sammelergebnis: Die Erfüllung eines Traumes von Pfarrer Kézdi. Ein gemeinsamer Spendenaufruf von Folkmar Alzner in Österreich und Wigant Weltzer in Deutschland erbrachte runde 8 100 Euro, die von den Versammelten um einige Hundert und durch die Gottesdienstkollekte um einen weiteren Betrag auf 9 500 Euro erhöht wurde. Davon wurden bereits 1 000 Euro für die Instandsetzung des Reener Friedhofs verwendet. Mit einer Reener Eigenleistung und der Spende einer Thüringer Gemeinde ist das Projekt „Bognerhaus“ gesichert. Schon im Herbst rechnet man mit dem Abschluss der Arbeiten.

Der abschließende Gottesdienst mit Ortspfarrer Martin Hofstätter und Zorán Kézdi gab dem Reener Pfarrer die Möglichkeit, seine Gemeinde und ihre Situation auch in diesem Kreis vorzustellen. Sie zählt in meist interethnischen oder konfessionell gemischten Familien 258 Gemeindeglieder. „Es hat Sinn, dort aufzubauen und in die Gemeinde zu investieren“, sagte der junge Pfarrer und schlug vor, das elfte Treffen in Sächsisch-Regen abzuhalten. So ein Besuch könne auch ein Zeichen des Mittragens sein und bestätigen, „dass es uns noch gibt“. Dass sich mit Horst Schuller und Fritz Oleinek zwei jüngere Leute bereit erklärt haben, die weiteren Treffen zu organisieren, freut die Reener ebenso wie die Bereitschaft von Folkmar Alzner und Wigant Weltzer, als Ansprechpartner künftig in einem „Viererteam“ zusammenzuarbeiten und die Kontinuität vielleicht auch durch neue Ideen zu garantieren.

W. W.


Schlagwörter: Nordsiebenbürgen, Österreich

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