2. September 2009
Eindrucksvolles Heimattreffen in Großpold
Am 9. August fand schon zum neunten Mal das Heimattreffen in Großpold statt. Schon Wochen vorher war unsere Heimatgemeinde nicht mehr nur mit 47 deutschsprachigen Personen besiedelt, sondern letztendlich mit über 500. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele angereist waren und sich freuten, wieder in ihrem Großpold zu sein. Schon die vielen Festvorbereitungen schafften eine gute Stimmung und Vorfreude auf das Ereignis.
Am Freitag, dem 7. August, kamen wir in den Genuss eines spontan angekündigten Konzertes. Das Jugendblasorchester aus Meitingen bei Augsburg bot auf seiner Fahrt durch Rumänien ein wunderschönes Konzert. Zahlreiche Gäste hatten sich im Kirchenhof eingefunden, erste Begegnungen und Begrüßungen erfolgten und zu den wunderschönen Klängen des Orchesters konnte schon der gespendete gute Tropfen Großpolder Weins gereicht werden.
Zum sonntäglichen Gottesdienst empfing Pfarrer Wilhelm Meiterth zusammen mit vier jungen Frauen in Großpolder Landlertracht die Ehrengäste: Bischof D. Dr. Christoph Klein, Pfarrer i.R. Wolfgang Rehner und Landeskirchenkurator Friedrich Philippi aus Hermannstadt. Der Posaunenchor begrüßte sie mit „Großer Gott, wir loben dich“. Ebenso anwesend waren der rumänische Ortspfarrer N. Iwan, Pfarrer S. Piringer, Großpold/Waldenburg, I. Troanca, der Bürgermeister von Reußmarkt und Großpold. Pfarrer Meiterth begrüßte die Gäste zu Beginn des Gottesdienstes. Die Epistellesung erfolgte durch Pfarrer S. Piringer und die Evangeliumslesung durch Pfarrer W. Rehner.
Bischof Klein legte das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in seiner Predigt aus. Zu den von Gott Gegebenen zählte er auch die Heimat als einen Ort, den wir mit der Seele suchen, mit dem uns viele und tiefreichende Erinnerungen verbinden. Er nannte die Kirche ein Haus, das unsere Träume verwalte und für uns Siebenbürger ein wichtiges Identitätsmerkmal sei. Mit den Worten „Sieh, was du bist! Tu, was du kannst, vollende, was in dir angelegt ist!“ ermutigte er die Anwesenden im Geiste der Versöhnung zu leben.
Die guten Wünsche zum Gelingen des Festes von Seiten der rumänischen Kirche sowie die Informationen zu verschiedenen wirtschaftlichen Abläufen in Großpold durch den Bürgermeister wurden dankbar angenommen. Nicht nur in seiner Eigenschaft als Pfarrer, sondern auch als Großpolder sprach Samuel Piringer einige zu Herzen gehende Worte an die Gemeinde. Er verwies auf die Veränderungen nach der Wende. Aus einer grauen, eintönigen Welt der Diktatur seien wir in eine bunte Welt der Vielfalt, ja des Überangebotes eingetaucht. Um so wichtiger sei es, unsere Wurzeln nicht zu vergessen. „Wir bedürfen des Grundes, der nicht wankt und unser Vertrauen verdient. Es ist der christliche Glaube, in den wir durch die Taufe eingepflanzt wurden. Vor diesem Taufbecken, in dem auch ich getauft wurde, fällt es mir leicht, daran zu erinnern: Hier sind wir bedingungslos von dem dreieinigen Gott angenommen worden, um nicht folgenlos unter seiner Leitung und Begleitung zu leben, wohin unsere Wege auch führen mögen. Es gilt, wie Bischof Klein es sagte, das in uns Angelegte zu verwirklichen. Es gilt, die uns gewährte Zeit zu nützen und recht zu gestalten“.
Christa Wandschneider begrüßte als Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Großpold die Gäste von nah und fern. Sie erläuterte den Begriff HOG und verwies auf die bedeutungsschweren Worte Heimat, Ort und Gemeinschaft hin. Nur in Gemeinschaft könne man leben. Sie habe die Hoffnung, Zuversicht und Gewissheit, dass es auch in Großpold, wenn auch unter veränderten Umständen, weitergehen werde. Sie erinnerte an die kürzlich in Bad Goisern stattgefundene 275-jährige Gedenkfeier seit der Transmigration der ersten Landler nach Siebenbürgen und die schweren Zeit der Vorfahren. Gemäß dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ ist Erinnerung heute mehr denn je notwendig zur eigenen Identifikation und Selbstfindung. Ebenso überbrachte sie das von Paul Staedel seinerzeit erstellte Bild mit allen Gefallenen des 2. Weltkrieges, gespendet von dessen Witwe Hanni Staedel. Der Platz in der Kirche von Großpold sei der beste Ort, diesem Andenken gerecht zu werden und hier den Bezug zu dem Denkmal im Kirchhof draußen und dem Bild innen herzustellen.
Besondere Wünsche und eine namhafte Spende übermittelte Matthias Wunderlich aus der Partnergemeinde Essen-Bredeney. So wird es möglich, zusätzlich zu dem Kirchturm auch die Kirche zu renovieren und ärgste Mängel zu beseitigen. Unser ganz besonderer Dank gilt dem Ehepaar Wunderlich, das seit Jahren mit Spenden der eigenen Gemeinde die kleine in Großpold verbliebene Gemeinschaft unterstützt und helfend eingreift. Der Großpolder Chor umrahmte den Gottesdienst in bewährter Weise – herzlichen Dank den Sängerinnen und Sängern, die sich kurzfristig zu einer Probe eingefunden hatten, um dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Anschließend wurde der frisch renovierte Kirchturm von Bischof Klein gesegnet und eingeweiht.
Am Nachmittag trafen sich die Großpolder zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und Wein. Für gute Stimmung sorgten die „Unterwalder“. Es wurde viel erzählt und getanzt bis in die frühen Morgenstunden. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren des Festes, die vielen Helferinnen hinter den Kulissen und vor allem den in Großpold lebenden Menschen. Trotz allen Festlichkeiten dürfen wir nicht vergessen, dass sie vor schwierigen Herausforderungen stehen und unserer Hilfe bedürfen.
Ein wunderschönes, harmonisches Heimatfest ging zu Ende. Jeder konnte für sich selber einiges mitnehmen, in Erinnerungen schwelgen und sich auf ein nächstes Wiedersehen freuen.
Zum sonntäglichen Gottesdienst empfing Pfarrer Wilhelm Meiterth zusammen mit vier jungen Frauen in Großpolder Landlertracht die Ehrengäste: Bischof D. Dr. Christoph Klein, Pfarrer i.R. Wolfgang Rehner und Landeskirchenkurator Friedrich Philippi aus Hermannstadt. Der Posaunenchor begrüßte sie mit „Großer Gott, wir loben dich“. Ebenso anwesend waren der rumänische Ortspfarrer N. Iwan, Pfarrer S. Piringer, Großpold/Waldenburg, I. Troanca, der Bürgermeister von Reußmarkt und Großpold. Pfarrer Meiterth begrüßte die Gäste zu Beginn des Gottesdienstes. Die Epistellesung erfolgte durch Pfarrer S. Piringer und die Evangeliumslesung durch Pfarrer W. Rehner.
Bischof Klein legte das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in seiner Predigt aus. Zu den von Gott Gegebenen zählte er auch die Heimat als einen Ort, den wir mit der Seele suchen, mit dem uns viele und tiefreichende Erinnerungen verbinden. Er nannte die Kirche ein Haus, das unsere Träume verwalte und für uns Siebenbürger ein wichtiges Identitätsmerkmal sei. Mit den Worten „Sieh, was du bist! Tu, was du kannst, vollende, was in dir angelegt ist!“ ermutigte er die Anwesenden im Geiste der Versöhnung zu leben.
Die guten Wünsche zum Gelingen des Festes von Seiten der rumänischen Kirche sowie die Informationen zu verschiedenen wirtschaftlichen Abläufen in Großpold durch den Bürgermeister wurden dankbar angenommen. Nicht nur in seiner Eigenschaft als Pfarrer, sondern auch als Großpolder sprach Samuel Piringer einige zu Herzen gehende Worte an die Gemeinde. Er verwies auf die Veränderungen nach der Wende. Aus einer grauen, eintönigen Welt der Diktatur seien wir in eine bunte Welt der Vielfalt, ja des Überangebotes eingetaucht. Um so wichtiger sei es, unsere Wurzeln nicht zu vergessen. „Wir bedürfen des Grundes, der nicht wankt und unser Vertrauen verdient. Es ist der christliche Glaube, in den wir durch die Taufe eingepflanzt wurden. Vor diesem Taufbecken, in dem auch ich getauft wurde, fällt es mir leicht, daran zu erinnern: Hier sind wir bedingungslos von dem dreieinigen Gott angenommen worden, um nicht folgenlos unter seiner Leitung und Begleitung zu leben, wohin unsere Wege auch führen mögen. Es gilt, wie Bischof Klein es sagte, das in uns Angelegte zu verwirklichen. Es gilt, die uns gewährte Zeit zu nützen und recht zu gestalten“.
Christa Wandschneider begrüßte als Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Großpold die Gäste von nah und fern. Sie erläuterte den Begriff HOG und verwies auf die bedeutungsschweren Worte Heimat, Ort und Gemeinschaft hin. Nur in Gemeinschaft könne man leben. Sie habe die Hoffnung, Zuversicht und Gewissheit, dass es auch in Großpold, wenn auch unter veränderten Umständen, weitergehen werde. Sie erinnerte an die kürzlich in Bad Goisern stattgefundene 275-jährige Gedenkfeier seit der Transmigration der ersten Landler nach Siebenbürgen und die schweren Zeit der Vorfahren. Gemäß dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ ist Erinnerung heute mehr denn je notwendig zur eigenen Identifikation und Selbstfindung. Ebenso überbrachte sie das von Paul Staedel seinerzeit erstellte Bild mit allen Gefallenen des 2. Weltkrieges, gespendet von dessen Witwe Hanni Staedel. Der Platz in der Kirche von Großpold sei der beste Ort, diesem Andenken gerecht zu werden und hier den Bezug zu dem Denkmal im Kirchhof draußen und dem Bild innen herzustellen.
Besondere Wünsche und eine namhafte Spende übermittelte Matthias Wunderlich aus der Partnergemeinde Essen-Bredeney. So wird es möglich, zusätzlich zu dem Kirchturm auch die Kirche zu renovieren und ärgste Mängel zu beseitigen. Unser ganz besonderer Dank gilt dem Ehepaar Wunderlich, das seit Jahren mit Spenden der eigenen Gemeinde die kleine in Großpold verbliebene Gemeinschaft unterstützt und helfend eingreift. Der Großpolder Chor umrahmte den Gottesdienst in bewährter Weise – herzlichen Dank den Sängerinnen und Sängern, die sich kurzfristig zu einer Probe eingefunden hatten, um dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Anschließend wurde der frisch renovierte Kirchturm von Bischof Klein gesegnet und eingeweiht.
Am Nachmittag trafen sich die Großpolder zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und Wein. Für gute Stimmung sorgten die „Unterwalder“. Es wurde viel erzählt und getanzt bis in die frühen Morgenstunden. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren des Festes, die vielen Helferinnen hinter den Kulissen und vor allem den in Großpold lebenden Menschen. Trotz allen Festlichkeiten dürfen wir nicht vergessen, dass sie vor schwierigen Herausforderungen stehen und unserer Hilfe bedürfen.
Ein wunderschönes, harmonisches Heimatfest ging zu Ende. Jeder konnte für sich selber einiges mitnehmen, in Erinnerungen schwelgen und sich auf ein nächstes Wiedersehen freuen.
Christa Wandschneider
Schlagwörter: Landler, Heimattreffen
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Neueste Kommentare
- 04.09.2009, 23:59 Uhr von S.IRENE: Gemeint ist die namhafte Spende, nicht ein namhafter Spender. [weiter]
- 02.09.2009, 09:51 Uhr von schully: 10 euro eintritt pro person (man spricht von 600 zahlenden besuchern) sind letztendlich auch eine ... [weiter]
- 02.09.2009, 00:55 Uhr von joker: Zitat: "Besondere Wünsche und eine namhafte Spende übermittelte Matthias Wunderlich aus der ... [weiter]
Artikel wurde 3 mal kommentiert.
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