20. März 2011

Beliebte Ehrenbürgerin: Nachruf auf Hildegard Beck

Die beliebte Ehrenbürgerin der Stadt Dinkelsbühl Hildegard Beck ist am 10. März im Alter von 76 Jahren unerwartet verstorben. Ihr Tod ist für uns alle ein schmerzlicher Anlass, den Lebensweg der für soziale, humanitäre und kulturelle Belange der Siebenbürger Sachsen hochmotivierten Kommunalpolitikerin, ergänzend zu unseren Darstellungen zu ihrem 70. und 75. Geburtstag (vgl. Siebenbürgische Zeitung vom 30. Juni 2005 und 30. Juni 2010) noch einmal zu betrachten und ihr für alles zu danken, was sie für uns getan hat.
Die einer bäuerlichen Großfamilie entstammende junge Frau erhielt ihre Prägung durch den Beruf in einem Krankenhaus und die ehrenamtliche Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz zuerst in Herrieden bei Ansbach und später als Leiterin der DRK-Außenstelle am Wohnsitz ihrer Familie in Dinkelsbühl. Hier lernte sie die Fragen der Familienzusammenführung der humanitären Hilfe der in dieser Stadt angesiedelten Siebenbürger Sachsen kennen und entwickelte in der Folge daraus ein besonderes Nahverhältnis zu deren Organisation. Ab 1984 als Stadträtin und ab 1990 als ehrenamtliche Bürgermeisterin hat Frau Beck, zusammen mit ihren Amtskollegen im Stadtrat, den Bundesvorsitzenden und den lokalen Amtswaltern der Landsmannschaft (vor allem Dr. Wolfgang Bonfert und Johann Schuller) die alljährlichem Heimattage der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl zu einem international beachteten kulturellen Großereignis gestaltet. Der Höhepunkt dieses Wirkens liegt wohl in der 1985 gegründeten Patenschaft zwischen der Großen Kreisstadt und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland sowie in der im Jahre 2001 zustande gebrachten Städtepartnerschaft mit Schäßburg.

Bürgermeisterin Hildegard Beck beim Heimattag der ...
Bürgermeisterin Hildegard Beck beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen 2003 in Dinkelsbühl. Foto: Siegbert Bruss
Für die jahrzehntelang ehrenamtlich erbrachten sozialen Leistungen verlieh der Stadtrat von Dinkelsbühl der warmharzigen aktiven Frau 2009 unter großer Zustimmung der politischen und landsmannschaftlichen Kreise das Ehrenbürgerrecht. Zum Zeitpunkt ihrer Ehrung war sie die einzige lebende Trägerin dieser seltenen Auszeichnung, Nun hat auch sie von ihrem Lebenswerk Abschied genommen.

Hildegard Beck wird bei allen, die sie gekannt haben durch ihre Werke und das Bild ihrer warmherzigen Persönlichkeit weiterleben. Unvergesslich ist es dem Schreiber dieser Zeilen, wie Frau Beck bei einem unsrer Heimattage als Geschenk der Siebenbürger Sachen aus Österreich eine gestickte Trachten-Frauenhaube annahm und bereits am nächsten Tag mit Würde und erkennbarer Freude trug. Sie drückte damit aus, was wir alle verspürten: dass sie den Siebenbürger Sachsen, ihrer Volkskultur und ihrer Gemeinschaft nahestand.

Hierfür wollen wir alle Hildegard Beck dankbar sein.

Dr. Fritz Frank

Schlagwörter: Politik, Dinkelsbühl, Nachruf, Partnerschaften

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Neueste Kommentare

  • 20.03.2011, 08:12 Uhr von gloria: Hatte das Glück, Frau Hildegard Beck persönlich kennen zu lernen.Alle Achtung vor solchen Menschen ... [weiter]

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