26. November 2019

Pokalsieger mit Arsenal, Meister mit CCA: Abschied von Hans Andreas Bretz

Die Siebenbürger Handball-Familie hat sich von Hans Andreas Bretz verabschiedet. Der gebürtige Großprobstdorfer ist am 20. November in München an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Am 11. Februar 2020 wäre Bretz 90 Jahre alt geworden.
Bretz gehört zur Generation siebenbürgischer Handballer, die ihre Erfolge auf dem Großfeld errungen haben. Er war einer der überdurchschnittlichen Spieler, die in den 50er Jahren dem Ruf des späteren rumänischen Handball-Papstes Ioan-Kunst-Ghermănescu gefolgt sind und den Armeeklub CCA und die rumänische Nationalmannschaft hochgebracht haben.

Bretz beginnt seine Sportlerlaufbahn als 18-Jähriger in Hermannstadt bei Flamura Roșie. Mit 19 wechselt er 1950 zu Arsenal. Als jüngster Spieler gewinnt er zusammen mit Arsenal den Rumänien-Pokal durch ein 2:1 gegen Steaua Bukarest. Das entscheidende Spiel in der Meisterschaft zwischen Arsenal und CCA Bukarest wird manipuliert und endet 1:1. CCA ist Meister.

Nach dem Spiel wird Bretz sofort zur Armee einberufen und CCA-Spieler. Mit CCA gewinnt er als linker Verteidiger und Verbinder drei Meistertitel: 1951, 1952, und 1954. 1951 ist Bretz jüngster Spieler der rumänischen Nationalmannschaft.
Handballer-Treffen in Ulm 2002 mit Hans Andreas ...
Handballer-Treffen in Ulm 2002 mit Hans Andreas Bretz (links) und Hansi Schmidt (ehemals VfL Gummersbach). Foto: Johann Steiner
1955 kehrt er zurück nach Hermannstadt, wo er zum inzwischen zu Voința umbenannten Erstligisten stößt und Mannschaftskapitän wird. Bretz bleibt bis 1963 in Voința-Diensten. Die Kleinfeld-Handball-Ära ist eingeläutet. 1964 ist Bretz in Michelsberg und baut eine Handballmannschaft auf, mit der er bis in die Regionalliga, damals praktisch die zweite Liga, aufsteigt. 1967 wechselt er nach Heltau zu Mătasa Roșie. Im nächsten Jahr wird er seine Karriere beenden, nach 18 Jahren als Spieler und Trainer.

Bretz, ein Handballverrückter im besten Sinne des Wortes, hat nach der Ankunft in Deutschland zusammen mit Robert Scherer zahlreiche Handballertreffen organisiert, auch auf seinem kleinen Anwesen in Haibach bei Aschaffenburg. Die Geselligkeit und die Erinnerung an schöne Sportereignisse waren ihm stets wichtig.

Die Urnenbeisetzung hat in engstem Familienkreis stattgefunden.

jst

Schlagwörter: Porträt, Nachruf, Handball, Sport, Großprobstdorf

Bewerten:

25 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.