5. März 2022

Neue Herausforderung: Bernd Bordon kandidiert als Bürgermeister in Ilsfeld

Im März 2020 wurde der gebürtige Hermannstädter Bernd Bordon bei hoher Wahlbeteiligung und 98,6% Zustimmung für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Untereisesheim im nördlichen Teil des Landkreises Heilbronn gewählt. Zwei Jahre später befindet sich der 40-jährige erneut im Wahlkampf und kandidiert am 27. März als Bürgermeister für Ilsfeld, eine Gemeinde im Süden des Landkreises Heilbronn an der A81. Jürgen Binder hat Bernd Bordon über die Beweggründe und Motivation seiner Kandidatur als Bürgermeister von Ilsfeld befragt.
Bernd Bordon kandidiert als Bürgermeister in der ...
Bernd Bordon kandidiert als Bürgermeister in der Gemeinde Ilsfeld im Landkreis Heilbronn. Foto: privat
Herr Bordon, unser letztes Gespräch haben wir im Dezember 2019 geführt (siehe auch SbZ Online vom 27. Januar 2020). Damals standen Sie kurz vor der Wiederwahl zu einer 2. Amtszeit als Bürgermeister in Untereisesheim. Die Wahl haben Sie im März 2020 mit einem sehr guten Ergebnis gewonnen. Zwei Jahre später stehen die Zeichen auf Wechsel. Warum?
Ich bin in Untereisesheim glücklich und sehr zufrieden. Aktuell stemmen wir mit der Sanierung der Hauptstraße, inkl. Wasserleitungen und Abwasserkanäle, das größte Tiefbauprojekt der letzten 50 Jahre. Durch die Ankündigung des Amtsinhabers Herr Knödler nicht mehr zu kandidieren, habe ich mich mit der Gemeinde Ilsfeld beschäftigt und eine interessante, spannende neue Herausforderung für mich entdeckt. Ilsfeld hat eine gute Infrastruktur, leider einen hohen Schuldenberg, dafür aber viel Potential und sehr engagierte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Eine Chance, die sich sehr selten ergibt und die ich nutzen möchte.

Wie haben die Untereisesheimer reagiert, als Sie angekündigt haben, sich als Bürgermeister für Ilsfeld zu bewerben?
Die Untereisesheimerinnen und Untereisesheimer haben sehr positiv reagiert. Lange vor der offiziellen Verkündigung habe ich den Gemeinderat und viele Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter in Kenntnis gesetzt. Ich habe dann im Anschluss viel Bedauern, Verständnis und auch viele Glückwünsche erfahren. Nach der Information der Öffentlichkeit habe ich die gleichen Reaktionen aus der Bevölkerung erleben dürfen. Die Wertschätzung für die Arbeit der letzten zehn Jahre weiß ich zu schätzen und noch mehr bin ich dankbar, dass diese Erfolge durch vertrauensvolle Arbeit im Gemeinderat und der Verwaltung erreicht wurden.

Ilsfeld ist mit rund 9.600 Einwohnern mehr als doppelt so groß wie Untereisesheim. Warum reizt Sie diese Aufgabe in Ilsfeld?
Ilsfeld hat eine gute Infrastruktur, ist Schulstandort und hat vor allem durch die Pionierarbeit bei der Schaffung einer Nahwärmeversorgung und der Neugestaltung des westlichen Ortseingangs viel erreicht. Der Schuldenstand ist leider auch im Ranking im Landkreis und auch in Baden-Württemberg weit vorne.
Schwerpunkte sind für mich die Realisierung der Ortsumgehung von Ilsfeld, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der sukzessive Abbau der Schulden und gleichzeitig der Erhalt und die Sanierung der Infrastruktur.

Wenn man die digitalen und sozialen Medien verfolgt, so führen Sie einen sehr engagierten Wahlkampf. Welche Reaktionen gab es auf Ihre Kandidatur?
Ich bekomme sowohl in den sozialen Medien, von den Ilsfelderinnen und Ilsfeldern vor Ort und auch in Untereisesheim eine sehr positive Rückmeldung. Mich freut das Interesse in Ilsfeld und seinen Teilorten an meiner Person und an meinem Wahlkampf. Damit habe ich so nicht gerechnet und weiß das auch sehr zu schätzen.

Welche Rolle spielen die sozialen Medien in Ihrem Wahlkampf?
Die sozialen Medien sind ein Baustein der gesamten Wahlkampfphase. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt aber, dass soziale Medien in Bürgermeisterwahlkämpfen nicht die gleiche Bedeutung haben wie im Landtags- oder Bundestagswahlkampf. Deswegen spreche ich viel mit den Menschen vor Ort, mache aber nicht von jedem Gespräch, jedem Telefonat und jedem Austausch einen Post in Instagram und Facebook.

In Ilsfeld ist der Verein Siebenbürger Nachbarschaft Meschen zu Hause. Gab es mit den Meschnern schon einen ersten Kontakt und welches war die Reaktion?
Den Vorsitzenden des Vereins Herr Hugo Schneider und seine Frau habe ich im Zuge des Wahlkampfes kennenlernen können. Sehr sympathische und engagierte Menschen. Dadurch, dass meine leider verstorbene Oma väterlicherseits ihre Wurzeln in Meschen hatte, war das Kennenlernen sehr herzlich und ich habe sehr schöne Erzählungen über Menschen und die Partnerschaft erfahren dürfen.

Ilsfeld ist auch eine Partnerschaft mit der Gemeinde Meschen in Siebenbürgen eingegangen. Welche Rolle spielt für Sie als gebürtiger Hermannstädter diese Partnerschaft und welche Aktivitäten planen Sie diesbezüglich?
Die Partnerschaft mit Meschen ist für mich ebenso wichtig wie die weiteren Partnerschaften mit Ottery St. Mary in Südengland und Auenstein in der Schweiz. Aus meiner Erfahrung mit der Partnerschaft in Untereisesheim (französische Partnergemeinde Durtal) weiß ich diesen Austausch über die Landesgrenzen hinweg sehr zu schätzen. Man darf das Leben in einem anderen Staat und vor allem die Menschen kennenlernen. Mich beseelt jeder Besuch in Durtal durch die lebensbejahende Art der französischen Freundinnen und Freunde.
Durch die eigenen Wurzeln in Siebenbürgen wird, im Falle meiner Wahl zum Bürgermeister, die Partnerschaft mit Meschen sicherlich emotional einen besonderen Stellenwert haben. Ein Austausch und eine aktive Partnerschaft, inklusive einem regen persönlichen Austausch, sind dabei für mich von großer Bedeutung.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg am Wahlsonntag am 27. März!

Schlagwörter: Politik, Bürgermeister, Heilbronn, Hermannstadt, Kommunalpolitik, Ilsfeld, Meschen

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