12. Januar 2006

Otto Deppner - beispielhaftes Wirken für die Gemeinschaft

Seit fast 30 Jahren setzt sich Otto Deppner unermüdlich und beispielhaft für die Interessen der Siebenbürger Sachsen ein. Sein 70. Geburtstag ist für die Heimatgemeinschaft Mediasch, die Kreisgruppe München und den Landesverband Bayern der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen Anlass, den Menschen und die Persönlichkeit Otto Deppners zu würdigen.
Otto Deppner wurde am 15. November 1935 in Bukarest als Sohn von Ottilie und Michael Deppner geboren. Nach der Bombardierung von Bukarest zogen die Eltern im Mai 1944 mit ihrem Sohn nach Birthälm und zwei Jahre später nach Mediasch, wo der Vater, ein Altphilologe, Geschichte und Latein am Gymnasium unterrichtete. Otto Deppner studierte von 1953 bis 1958 Chemie an der Babes-Bolyai Universität in Klausenburg. Der Diplomchemiker arbeitete ab 1958 im Hüttenkombinat in Reschitz, wechselte 1960 in die Chemiefabrik ("Rußfabrik") nach Kleinkopisch und war von 1962 bis 1973 als Laborchef bei "Gaz Metan" in Mediasch für die Untersuchung von Lagerstättenwasser, Bohrkernen und Erdgasanalysen zuständig.

Otto Deppner. Foto: Siegbert Bruss
Otto Deppner. Foto: Siegbert Bruss
1963 heiratete Otto seine Frau Elke, geborene Alesi, mit der er bis heute eine glückliche Ehe führt. Mit den beiden Kindern, dem Sohn Gunther (1965) und der Tochter Elke-Agnes (1969), wurde das Eheglück vervollständigt. Die Zeit in Mediasch war nicht immer ungetrübt. Als Folge der Ausreisebemühungen verlor Otto 1973 seine Stelle und musste zwei Jahre als Hilfslehrer an der Berufsschule für Chemie arbeiten.

Nach der Aussiedlung 1975 lebte die Familie zunächst in Großdeinbach bei Schwäbisch Gmünd, wo Deppner bei der Firma Colora Messtechnik in Lorch für den Vertrieb und die Anwendung von Analysegeräten zuständig war. Von 1979 bis zu seiner Verrentung war Otto Deppner fast 20 Jahre bei der Firma Vermes in Otterfing im Bereich der Registriertechnik für Industrie- und Laborprozesse tätig.

Seit der Einreise nach Deutschland befindet sich Otto in engem Kontakt mit der Landsmannschaft und setzt sich vielseitig für die Gemeinschaft ein. 1978 war er treibende Kraft bei der Gründung der Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd und wurde deren erster Vorsitzender. Mit dem beruflichen Wechsel verlegte er den Schwerpunkt seiner landsmannschaftlichen Aktivitäten nach München, wovon insbesondere die Kreisgruppe München und die Heimatgemeinschaft Mediasch profitierten. Seit 1980 ist die Familie in Taufkirchen bei München heimisch. Die vier Enkelkinder sind häufig zu Gast bei den Großeltern und sind deren Stolz und Freude.

Vom 13. September 1992 bis Oktober 2002 prägte Otto Deppner als Vorsitzender der Kreisgruppe München der Tätigkeit des Vorstandes seinen Stempel auf. Sein Motto war dabei, Schwierigkeiten und Probleme gemeinsam zu lösen, gemeinsam zu diskutieren und demokratisch Beschlüsse zu fassen, und zwar zum Wohle unserer Landsleute. Unermüdlich und vielfältig war und ist Otto Deppners Einsatz. Es ist ihm gelungen, hochkarätige Redner zu gewinnen, die über eine große Bandbreite von kulturellen, politischen, technischen, volkskundlichen Themen in München referierten. Unvergessen ist sein Einsatz in der Vorbereitung der Gedenkveranstaltung "50 Jahre Deportation der Südostdeutschen in die Sowjetunion" 1995, der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage in München 1996 oder des Kirchentages daselbst.

Zudem hat Otto Deppner alle Mediascher Treffen mitorganisiert und mitgestaltet. Auf dem letzten großen Mediascher Treffen in Kufstein hielt er eine vielbeachtete Festrede mit dem Titel "Mediasch gestern, heute, morgen".

Deppner war und ist stets um eine gute Zusammenarbeit mit Institutionen, Organisationen und Verbänden bemüht. Mit Herrn Andor, Vorsitzender der Kreisgruppe München und Stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis, genauso wie mit Diakon Handke von unserer "Stammkirche", der Dankeskirche in Milbertshofen. Austausch von Erfahrungen und die Chancen gemeinsamer Veranstaltungen waren die Antriebsfeder vieler Treffen. Aussiedlergottesdienste, Herbstfeste, Lichtertsingen in der Dankeskirche, Bürgerfeste in Milbertshofen, Kronenfeste in Lohhof oder Garching, die Teilnahme unserer Kulturgruppen an verschiedenen Veranstaltungen, der Heimattag in Dinkelsbühl waren ihm wichtige Anliegen, für die er sich tatkräftig eingesetzt hat. Doch auch die prekäre Situation unserer Institutionen in Gundelsheim trieb ihn um. Unermüdlich warb er für Spenden zugunsten der Siebenbürgischen Bibliothek, setzte sich aber auch für die Altenhilfe in Siebenbürgen und den Sozialfonds für hiesige hilfsbedürftige Landsleute ein.

"Nur" anstoßen oder organisieren genügen ihm nicht. Anpacken, selbst Hand anlegen, konkret mithelfen, das ist Deppner wichtig. So hilft er beim Aufstellen der Krone beim Kronenfest mit, besorgt die Einkäufe für den Dekanatsempfang, schleppt Kisten und Möbel beim Umzug der Geschäftsstelle, transportiert und baut Stellwände für Ausstellungen auf, kümmert sich um die Technik bei verschiedenen Vorträgen und im Frauenkreis.

Viel Zeit opferte der Jubilar auch für Treffen mit den Vertretern der Nachbarschaften, Heimatortsgemeinschaften und Jugend, um Möglichkeiten einer effektiven Zusammenarbeit auszuloten. Die Treffen der Kreisgruppenvorsitzenden sind ihm genauso wichtig wie die Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen zu den angrenzenden Kreisgruppen. Hervorzuheben ist seine "Geburtshilfe" für zwei neue Kreisgruppen: Erding und Ebersberg. Aufwändig war auch die Auswertung der Archivdaten (gemeinsam mit Jochen Fabritius und Roland Klees) zur Erstellung einer Chronik anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kreisgruppe München.

Die Aufzählung der verschiedenen Tätigkeiten wird dem Menschen Otto Deppner nur unzureichend gerecht. Man kann dahinter nur ahnen, welche menschlichen Eigenschaften ihn auszeichnen: Respekt, Freundlichkeit, Fairness, Einsicht, Hilfsbereitschaft, Fleiß, genaues Arbeiten, Geradlinigkeit. Er scheut sich nicht, offen Probleme anzusprechen, in Leserbriefen Stellung zu beziehen, zu kritisieren, wo Kritik angebracht ist, aber auch gleichzeitig Lösungen aufzuzeigen. Feinfühlig ist er stets auf Ausgleich bedacht, legt Wert auf das Verbindende, sucht das Gespräch, um Konflikte zu entschärfen. Klug und besonnen hat er die Finanzen der Kreisgruppe verwaltet. Ganz wichtig sind für ihn immer die Menschen, mit denen er zu tun hat.

Otto Deppner ist seit den letzten Wahlen der Kreisgruppe München freiwillig ins zweite Glied zurückgetreten. In der Kreis- und Landesgruppe und in der Heimatgemeinschaft Mediasch ist er jedoch weiterhin im Vorstand aktiv. Fragen unserer landsmannschaftlichen Existenz liegen ihm nach wie vor sehr am Herzen. Sein Name steht für die beständige Verbandsarbeit mit beispielhafter Wirkung zur Festigung und Entwicklung der siebenbürgischen Gemeinschaft.

Im Namen des Vorstandes der Heimatgemeinschaft Mediasch, des Vorstandes der Kreisgruppe München und des Landesverbandes Bayern wünschen wir Otto Deppner für die kommenden Jahre Gesundheit und ein harmonisches Zusammenspiel aller Dinge, die in seinem Leben wichtig sind.

Heidemarie Schmidt
Wolfgang Lehrer

Schlagwörter: Porträt

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