15. Dezember 2007
Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim: Die Hoffnung genährt
„Die Zukunft liegt in unserer Hand!“ Dieser Appell von Dr. Günther H. Tontsch, des kürzlich verstorbenen Vorsitzenden des Beirats der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, dürfte vielen Verbandstags-Delegierten noch in den Ohren klingen. Zugunsten der existenzbedrohten Kultureinrichtungen in Gundelsheim hat der Verband der Siebenbürger Sachsen auf der Titelseite der Siebenbürgischen Zeitung vom 5. Dezember 2007 eine große Spendenaktion gestartet. Doch wofür werden die eingehenden Spenden konkret verwendet? – Vordringlich für Personalkosten, sagt Dr. Gerald Volkmer, Wissenschaftlicher Leiter des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim. Der promovierte Historiker ist seit Mai 2007 für die Bibliothek und das Archiv verantwortlich, betraut obendrein weitere wichtige Arbeitsbereiche. Von der Hilfsaktion unseres Verbandes erhoffe er sich auch einen Mobilisierungseffekt, bekundet der 33-jährige gebürtige Kronstädter im nachfolgenden Gespräch mit Christian Schoger.
Herr Dr. Volkmer, vergangenen Sommer ließen Sie sich mit Ihrer Frau Petra in der Evangelischen Stadtpfarrkirche zu Hermannstadt trauen. Wie eng ist Ihre Beziehung zu Siebenbürgen noch?
Nach meiner Ausreise nach Nieder-Olm bei Mainz vor 20 Jahren begann ich mich zunächst über die vielen Bücher meiner Eltern für die Geschichte Siebenbürgens zu interessieren. So führte mich vor allem die Auseinandersetzung mit Siebenbürgen vor 15 Jahren zum Studenten- und Jungakademikerkreis Studium Transylvanicum. Seit etwa zehn Jahren reise ich fast jährlich nach Siebenbürgen, die ersten Jahre ausschließlich mit dem Jugendreiseverein Transylvania Tours. Diese Fahrten haben mir Land und Leute auf unverwechselbare Weise näher gebracht. Insofern habe ich heute eine intensive Beziehung zu Siebenbürgen, die längst nicht nur auf meiner wissenschaftlichen Arbeit gründet. Ich bin froh, dass meine siebenbürgisch-sächsische Frau mein besonderes Interesse an Siebenbürgen teilt.
Was hat Sie dazu bewogen, sich für die Stelle des Wissenschaftlichen Leiters des Siebenbürgen-Instituts zu bewerben?
Eigentlich bin ich durch mein ehrenamtliches Engagement und die Schwerpunktbildung beim Studium in diesen Bereich hineingewachsen. Mein erstes Praktikum habe ich noch als Schüler 1993 in der Siebenbürgischen Bibliothek absolviert. Danach hat mich die Arbeit bei Studium Transylvanicum und im Vorstand des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde immer näher an die Tätigkeit des Siebenbürgen-Instituts herangeführt.
Haben Sie nicht auch über ein siebenbürgenspezifisches Thema promoviert?
Richtig. In meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Siebenbürgen habe ich einen Schwerpunkt auf die Erforschung der Verbindungen Siebenbürgens zu Europa gelegt, insbesondere auf die Stellung Siebenbürgens innerhalb der europäischen Staatenwelt. So fiel auch die Wahl meines Dissertationsthemas auf die Rolle Siebenbürgens in den österreichisch-ungarisch-rumänischen Beziehungen.
Vor Antritt der Stelle waren Sie zwei Jahre lang Assistent der Geschäftsführung.
Eine wichtige Zeit. Ich habe mehrere Arbeitsbereiche des Instituts kennen gelernt. In der täglichen Arbeit prägte sich mir ein: Trotz widriger finanzieller Bedingungen gilt es, der Verantwortung für das im Institut aufbewahrte siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe gerecht zu werden.
Welches sind Ihre Tätigkeitsschwerpunkte?
Als Wissenschaftlicher Leiter bin ich mit der Leitung der Bibliothek, die mit über 72 000 bibliographischen Einheiten eine Art Nationalbibliothek der Siebenbürger Sachsen darstellt, sowie mit der Leitung des Archivs betraut. Darüber hinaus gehören die Geschäftsführung des Instituts und vor allem die Durchführung der Tagungs- und Publikationsprojekte zu meinen Aufgaben.
Können Sie konkrete Beispiele benennen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Siebenbürgen-Instituts, etwa mit wissenschaftlichen Institutionen in Siebenbürgen?
Das Siebenbürgen-Institut ist selbstverständlich auf eine grenzüberschreitende Tätigkeit ausgerichtet, denn Siebenbürgen-Forschung ohne die kulturellen Einrichtungen in Siebenbürgen ist heute nicht mehr denkbar. Kooperationen bestehen vor allem mit wissenschaftlichen Institutionen in Österreich, Ungarn und natürlich Rumänien. Neben Universitäten schließt diese Koope- ration zum Beispiel in Hermannstadt das Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie, das Brukenthal-Museum, das Landeskirchenarchiv im Friedrich-Teutsch-Haus oder in Kronstadt das Archiv der Honterusgemeinde ein. Gerade mit letzterem konnten wir 2006 zwei Großprojekte zur Sicherung und Erschließung der dort liegenden Kulturschätze mit Hilfe der Europäischen Union und der British Library London durchführen. Ausdruck dieser unverzichtbaren Zusammenarbeit mit Siebenbürgen ist die Gründung des Schwestervereins des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde in Hermannstadt im Oktober 2006, mit dem wir die große wissenschaftliche Jahrestagung im September in Hermannstadt durchgeführt haben.
Gelingt es, Nachwuchsforscher für siebenbürgische Themen zu gewinnen? Wie kann ihre wissenschaftliche Betreuung gewährleistet werden?
Siebenbürgen hat Konjunktur und das europaweit. Derzeit sind dem Siebenbürgen-Institut etwa einhundert laufende Abschlussarbeiten, vor allem Magisterarbeiten und Dissertationen, an europäischen Universitäten, aber auch in Übersee bekannt. Neulich haben wir eine japanische Doktorandin aus Tokio in unseren Verteiler aufgenommen, die in Gundelsheim geforscht hat über die Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 2001 führt das Siebenbürgen-Institut in Kooperation mit dem Ungarischen Institut München und der Akademie Mitteleuropa Bad Kissingen alljährlich eine Auswahl dieser Nachwuchswissenschaftler zusammen. Sie erhalten die Gelegenheit, unter fachmännischer Betreuung ihre Forschungsprojekte, die fast alle Geistes- und Gesellschaftswissenschaften abdecken, vorzustellen und sich untereinander zu vernetzen. Daraus ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, Monographien aus diesem Kreis in den Buchreihen des Siebenbürgen-Insituts zu veröffentlichen. So soll im kommenden Jahr in der Reihe „Studia Transylvanica“ die Dissertation von Tamás Szöcs über ein hochinteressantes Kronstädter Gesang- und Gebetbuch aus dem 17./18. Jahrhundert erscheinen. Der Nachwuchskreis Studium Transylvanicum führt seit 1986 über die Siebenbürgische Akademiewoche junge Menschen an die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Siebenbürgen heran. Heuer haben wir uns anlässlich des EU-Beitritts Rumäniens für das Thema „Der Donau-Karpatenraum und Europa“ entschieden. Die Akademiewoche findet zwischen Weihnachten und Neujahr in Morsbach bei Eichstätt statt. Während die Akademiewoche ihre Teilnehmer an siebenbürgische Themen heranführt, werden Nachwuchsforscher über das Kolloquium oder direkt über das Siebenbürgen-Institut betreut.
Seit 2003 ist das Siebenbürgen-Institut ein An-Institut der Universität Heidelberg. Inwieweit profitiert die Siebenbürgen-Forschung davon?
Zunächst wird das Siebenbürgen-Institut durch einen hochkarätig besetzten Wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der sich zur Hälfte aus Professoren der Universität Heidelberg (die kürzlich in den Kreis der deutschen „Elite-Universitäten“ aufgenommen worden ist) zusammen- setzt. Vorhin hatten Sie danach gefragt, ob sich Nachwuchswissenschaftler für siebenbürgische Themen begeistern lassen. Eine hervorragende Möglichkeit hierzu ergibt sich durch den vom Siebenbürgen-Institut wahrgenommenen Lehrauftrag am Seminar für Osteuropäische Geschichte – ein zentraler Bestandteil der Universitätsanbindung. In den letzten sieben Semestern konnte ich Studenten im Rahmen von Übungen und Proseminaren zur Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas mit siebenbürgischen Themen vertraut machen. Einmal im Semester führe ich mit meinen Studenten eine Exkursion nach Gundelsheim durch, um ihnen die Arbeit des Siebenbürgen-Instituts und des Siebenbürgischen Museums vorzustellen. Über die Präsenz in Heidel- berg ergeben sich auch wertvolle Kontakte mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
Stichwort vernetzte Strukturen: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen siebenbürgisch-sächsischen Vereinigungen bzw. Einrichtungen?
Zunächst arbeiten wir eng zusammen mit den beiden anderen siebenbürgischen Einrichtungen in Gundelsheim. Das ist einerseits der Hilfsverein „Johannes Honterus“, der Träger des Siebenbürgerheims, der uns die Räume der Siebenbürgischen Bibliothek kostenlos zur Verfügung stellt. Andererseits existiert eine enge Kooperation mit dem Siebenbürgischen Museum, zumal wir unsere Sammelgebiete untereinander abstimmen und der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde Mitglied im Trägerverein des Museums ist. Der Neujahrsempfang im Festsaal des Schlosses Horneck am 12. Januar ist ein gutes Beispiel für die gelebte Nachbarschaftshilfe unter den drei Gundelsheimer Einrichtungen. Die Zusammenarbeit mit den anderen sächsischen Einrichtungen wird über den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat koordiniert, dem Trägerverein des Siebenbürgen-Instituts.
Wie unterstützt der Kulturrat das Institut, seine Projekte? Was kann er in Zukunft tun?
Die Spitzen der zwölf im Kulturrat vertretenen siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und Rumänien, die sich für den Erhalt der Kultureinrichtungen in Gundelsheim einsetzen, treffen sich einmal im Jahr. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins wird vor allem der institutionelle Haushalt des Siebenbürgen-Instituts für das kommende Jahr beraten. Darüber hinaus wird der Mitgliederversammlung die Liste der geplanten Projekte des Instituts zur Genehmigung vorgelegt. Der Kulturrat hat einerseits die Funktion eines Verwaltungsrates, andererseits besteht er, um das Institut organisatorisch zu tragen und durch die Mitgliederbeiträge der Vereine auch finanziell zu unterstützen. Eine gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Mitgliedsvereinen und intensive Kontakte zu den staatlichen Stellen im Bund und den Ländern sind in finanzieller wie administrativer Hinsicht Voraussetzungen für eine Fortführung der Arbeit des Siebenbürgen-Instituts.
Decken sich die Anliegen Ihres Instituts mit den Zielen und Forschungsbereichen des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, dessen Geschäftsführer Sie auch sind?
Der seit 1962 bestehende Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde ist der Mitbegründer der Siebenbürgischen Bibliothek und des sich aus ihr entwickelten Siebenbürgen-Instituts. Seine Ziele, die interdisziplinäre Erforschung Siebenbürgens in seiner Gesamtheit im Sinne der Völkerverständigung und mit Hilfe zeitgemäßer Fragestellungen und Methoden, decken sich inhaltlich vollständig mit jenen des Siebenbürgen-Instituts. Die wissenschaftliche Tätigkeit seiner fast 700 Mitglieder belebt die inhaltliche Tätigkeit des Instituts, sie ist sein Kraftfeld, aus dem es seine wissenschaftliche Energie bezieht. Die Tätigkeiten der einzelnen Fachsektionen des Arbeitskreises, z. B. der Naturwissenschaftler, Volkskundler, Familienforscher und Schulhistoriker, Germanisten und Kunsthistoriker, der Kirchen- und Rechtshistoriker, ergänzen die Arbeit des Siebenbürgen-Instituts gewinnbringend für die Siebenbürgen-Forschung. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und Informationsbündelungen zu nutzen, ist eine Personalunion von Landeskundevereinsgeschäftsführer und Institutsleiter sinnvoll und ergibt sich von selbst.
Das leuchtet ein. Nun aber zu einem wunden Punkt: Kann das Institut seine wissenschaftliche Arbeit und seine Funktionalität überhaupt noch aufrechterhalten? Die Mitarbeitersituation hat sich in den drei letzten Jahren doch drastisch verschlechtert.
Seit dem Einstellen der institutionellen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen vor drei Jahren fehlen zwei Drittel des Haushalts. Die Tatsache, dass außer dem Bibliothekar alle anderen acht Stellen zu Teilzeitstellen – mit Ausnahme der Leiterstelle Minijobs – geworden sind, erschwert die Fortführung der Institutsarbeit erheblich. Wichtig ist, dass beim qualitativen Niveau der Arbeit keine Abstriche gemacht werden. Leider muss die Quantität seit drei Jahren reduziert werden. Dennoch führt das Institut außer den Sektionstagungen des Arbeitskreises in diesem Jahr vier Tagungen durch, im nächsten Jahr werden es ebenso viele sein. Am Ende dieses Jahres wird das Institut acht wissenschaftliche Bücher herausgegeben haben. Im nächsten Jahr werden wir neben einem Dokumentationsprojekt sieben Publikationsprojekte bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Land Nordrhein-Westfalen beantragen.
Darüber hinaus werden die drei Periodika, die über das Siebenbürgen-Institut herausgegeben werden, weitergeführt: die Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde, die Siebenbürgische Familienforschung und die Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut. Aus Budgetgründen werden die beiden Zeitschriften künftig als Jahrbücher erscheinen, die Mitteilungen nur noch zweimal jährlich. Die Mitgliederinformation soll künftig ergänzt werden durch die zurzeit in Überarbeitung befindliche Webseite des Instituts (www.siebenbuergen-institut.de) sowie per E-Mail versandte Informa- tionen, beides Bereiche, für die der Assistent der Geschäftsführung, Thomas Șindilariu, zuständig sein wird. Schließlich nimmt das Institut seine Rolle als Kompetenzzentrum zu Siebenbürgen intensiv wahr und betreut Medien, die gerade in diesem Jahr ein besonderes Interesse an Siebenbürgen zeigen.
Ein beachtliches Wirkungsfeld.
Mit nur einer halben Wissenschaftlerstelle lässt sich die Tätigkeit unseres Instituts aber auf Dauer nicht sicherstellen. Das weit über ihre Vergütung hinausgehende Engagement der Institutsangestellten und die Arbeit der Ehrenamtlichen haben ihre natürlichen Grenzen. Diese Situation wird bereits in naher Zukunft untragbar sein. Deshalb kann eine Fortführung der Arbeit des Siebenbürgen-Instituts nur durch eine ausreichende Anzahl angemessen bezahlter Stellen gesichert werden.
Was erhoffen Sie sich von der vom Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland initiierten Spendenaktion? Wofür verwenden Sie die eingehenden Spenden vordringlich?
Für Personalkosten. So kann in diesem Bereich nun ebenso schnell geholfen werden wie bei den Büchererwerbungen für die Bibliothek, die der Verein der Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek durch eine effektive und unbürokratische Hilfe erst ermöglicht. Die Entscheidung des Verbandstages, den Gundelsheimer Einrichtungen zukünftig jährlich einen Euro pro Verbandsmitglied zukommen zu lassen und die in jüngster Zeit intensivierte Berichterstattung dieser Zeitung über die Situation des Siebenbürgen-Instituts haben uns sehr gefreut. Für die Mitarbeiter des Siebenbürgen-Instituts und die in seinem Umfeld tätigen Ehrenamtlichen bedeutet diese besondere Geste eine große Ermutigung bei der Fortführung ihrer Arbeit. Sie trägt maßgeblich zu ihrer Hoffnung bei, dass die Funktionsfähigkeit des Siebenbürgen-Instituts und seiner Bibliothek ge- sichert werden kann.
Ich wünsche mir einen Mobilisierungseffekt unter den vielen Mitgliedern, dass sie erkennen: Nur in einer Gemeinschaftsaktion vieler Einzelner sowie des Verbandes als Ganzem kann die in Gundelsheim geleistete bedeutende Kulturarbeit dauerhaft gesichert werden. Bis die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek einen ausreichenden Kapitalstock erreicht hat, hoffe ich, dass diese Spendeninitiative des mit Abstand mitgliederstärksten siebenbürgisch-sächsischen Vereins beständigen Erfolg haben wird, so dass wir im Siebenbürgen-Institut verlässlich planen können. Bis die Stiftung also einspringen kann, werden wir das Geld des Verbandes dafür verwenden, Stundendeputate von Teilzeit-Mitarbeitern aufzustocken. Über Einzelheiten wird derzeit noch beraten.
Wie kann unser Verband der Siebenbürger Sachsen weiter helfen?
Der Verband kann ganz konkret über die Verstetigung der oben erwähnten Spendenaktion helfen, dass die finanzielle Notlage in Gundelsheim schon kurzfristig verringert und die Arbeitsbelastung besser bewältigt wird. Spenden der Kreis- und Landesgruppen an die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek tragen dazu bei, die Siebenbürgen-Forschung in Gundelsheim finanziell auf eigene Beine zu stellen. Entscheidend wird sein, dass die aus finanziellen Gründen vakante volle Stelle des Geschäftsführers des Siebenbürgen-Instituts, dessen Aufgaben der Wissenschaftliche Leiter zusätzlich wahrnimmt, wieder dauerhaft besetzt werden kann. Dies ist dringend nötig, um die vielfältigen Forschungs- und Dokumentationsaufgaben, die vorwiegend über Drittmittel finanziert werden, zu erfassen, deren Finanzierung zu beantragen und erfolgreich abzuschließen.
Übrigens haben die Vorstände des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde und des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates in ihren Gundelsheimer Sitzungen am 17. November die Entscheidung des neuen Bundesvorstandes sehr begrüßt, in der Siebenbürgischen Zeitung in einer Rubrik regelmäßig Nachrichten aus dem Siebenbürgen-Institut zu veröffentlichen. Damit vermittelt die Zeitung die Bedeutung des Siebenbürgen-Instituts und seiner Bibliothek für die Sicherung unseres siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes. Der Spendenaufruf für die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, der regelmäßig in dieser Zeitung erscheinen wird, trägt maßgeblich dazu bei. Fragen dazu beantwortet gerne Hatto Scheiner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Babenhäuser Straße 10, 64839 Münster, Telefon: (0 60 71) 3 61 14.
Vielen Dank für das Gespräch.
Nach meiner Ausreise nach Nieder-Olm bei Mainz vor 20 Jahren begann ich mich zunächst über die vielen Bücher meiner Eltern für die Geschichte Siebenbürgens zu interessieren. So führte mich vor allem die Auseinandersetzung mit Siebenbürgen vor 15 Jahren zum Studenten- und Jungakademikerkreis Studium Transylvanicum. Seit etwa zehn Jahren reise ich fast jährlich nach Siebenbürgen, die ersten Jahre ausschließlich mit dem Jugendreiseverein Transylvania Tours. Diese Fahrten haben mir Land und Leute auf unverwechselbare Weise näher gebracht. Insofern habe ich heute eine intensive Beziehung zu Siebenbürgen, die längst nicht nur auf meiner wissenschaftlichen Arbeit gründet. Ich bin froh, dass meine siebenbürgisch-sächsische Frau mein besonderes Interesse an Siebenbürgen teilt.
Was hat Sie dazu bewogen, sich für die Stelle des Wissenschaftlichen Leiters des Siebenbürgen-Instituts zu bewerben?
Eigentlich bin ich durch mein ehrenamtliches Engagement und die Schwerpunktbildung beim Studium in diesen Bereich hineingewachsen. Mein erstes Praktikum habe ich noch als Schüler 1993 in der Siebenbürgischen Bibliothek absolviert. Danach hat mich die Arbeit bei Studium Transylvanicum und im Vorstand des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde immer näher an die Tätigkeit des Siebenbürgen-Instituts herangeführt.
Haben Sie nicht auch über ein siebenbürgenspezifisches Thema promoviert?
Richtig. In meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Siebenbürgen habe ich einen Schwerpunkt auf die Erforschung der Verbindungen Siebenbürgens zu Europa gelegt, insbesondere auf die Stellung Siebenbürgens innerhalb der europäischen Staatenwelt. So fiel auch die Wahl meines Dissertationsthemas auf die Rolle Siebenbürgens in den österreichisch-ungarisch-rumänischen Beziehungen.
Vor Antritt der Stelle waren Sie zwei Jahre lang Assistent der Geschäftsführung.
Eine wichtige Zeit. Ich habe mehrere Arbeitsbereiche des Instituts kennen gelernt. In der täglichen Arbeit prägte sich mir ein: Trotz widriger finanzieller Bedingungen gilt es, der Verantwortung für das im Institut aufbewahrte siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe gerecht zu werden.
Welches sind Ihre Tätigkeitsschwerpunkte?
Als Wissenschaftlicher Leiter bin ich mit der Leitung der Bibliothek, die mit über 72 000 bibliographischen Einheiten eine Art Nationalbibliothek der Siebenbürger Sachsen darstellt, sowie mit der Leitung des Archivs betraut. Darüber hinaus gehören die Geschäftsführung des Instituts und vor allem die Durchführung der Tagungs- und Publikationsprojekte zu meinen Aufgaben.
Können Sie konkrete Beispiele benennen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Siebenbürgen-Instituts, etwa mit wissenschaftlichen Institutionen in Siebenbürgen?
Das Siebenbürgen-Institut ist selbstverständlich auf eine grenzüberschreitende Tätigkeit ausgerichtet, denn Siebenbürgen-Forschung ohne die kulturellen Einrichtungen in Siebenbürgen ist heute nicht mehr denkbar. Kooperationen bestehen vor allem mit wissenschaftlichen Institutionen in Österreich, Ungarn und natürlich Rumänien. Neben Universitäten schließt diese Koope- ration zum Beispiel in Hermannstadt das Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie, das Brukenthal-Museum, das Landeskirchenarchiv im Friedrich-Teutsch-Haus oder in Kronstadt das Archiv der Honterusgemeinde ein. Gerade mit letzterem konnten wir 2006 zwei Großprojekte zur Sicherung und Erschließung der dort liegenden Kulturschätze mit Hilfe der Europäischen Union und der British Library London durchführen. Ausdruck dieser unverzichtbaren Zusammenarbeit mit Siebenbürgen ist die Gründung des Schwestervereins des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde in Hermannstadt im Oktober 2006, mit dem wir die große wissenschaftliche Jahrestagung im September in Hermannstadt durchgeführt haben.
Gelingt es, Nachwuchsforscher für siebenbürgische Themen zu gewinnen? Wie kann ihre wissenschaftliche Betreuung gewährleistet werden?
Siebenbürgen hat Konjunktur und das europaweit. Derzeit sind dem Siebenbürgen-Institut etwa einhundert laufende Abschlussarbeiten, vor allem Magisterarbeiten und Dissertationen, an europäischen Universitäten, aber auch in Übersee bekannt. Neulich haben wir eine japanische Doktorandin aus Tokio in unseren Verteiler aufgenommen, die in Gundelsheim geforscht hat über die Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 2001 führt das Siebenbürgen-Institut in Kooperation mit dem Ungarischen Institut München und der Akademie Mitteleuropa Bad Kissingen alljährlich eine Auswahl dieser Nachwuchswissenschaftler zusammen. Sie erhalten die Gelegenheit, unter fachmännischer Betreuung ihre Forschungsprojekte, die fast alle Geistes- und Gesellschaftswissenschaften abdecken, vorzustellen und sich untereinander zu vernetzen. Daraus ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, Monographien aus diesem Kreis in den Buchreihen des Siebenbürgen-Insituts zu veröffentlichen. So soll im kommenden Jahr in der Reihe „Studia Transylvanica“ die Dissertation von Tamás Szöcs über ein hochinteressantes Kronstädter Gesang- und Gebetbuch aus dem 17./18. Jahrhundert erscheinen. Der Nachwuchskreis Studium Transylvanicum führt seit 1986 über die Siebenbürgische Akademiewoche junge Menschen an die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Siebenbürgen heran. Heuer haben wir uns anlässlich des EU-Beitritts Rumäniens für das Thema „Der Donau-Karpatenraum und Europa“ entschieden. Die Akademiewoche findet zwischen Weihnachten und Neujahr in Morsbach bei Eichstätt statt. Während die Akademiewoche ihre Teilnehmer an siebenbürgische Themen heranführt, werden Nachwuchsforscher über das Kolloquium oder direkt über das Siebenbürgen-Institut betreut.
Seit 2003 ist das Siebenbürgen-Institut ein An-Institut der Universität Heidelberg. Inwieweit profitiert die Siebenbürgen-Forschung davon?
Zunächst wird das Siebenbürgen-Institut durch einen hochkarätig besetzten Wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der sich zur Hälfte aus Professoren der Universität Heidelberg (die kürzlich in den Kreis der deutschen „Elite-Universitäten“ aufgenommen worden ist) zusammen- setzt. Vorhin hatten Sie danach gefragt, ob sich Nachwuchswissenschaftler für siebenbürgische Themen begeistern lassen. Eine hervorragende Möglichkeit hierzu ergibt sich durch den vom Siebenbürgen-Institut wahrgenommenen Lehrauftrag am Seminar für Osteuropäische Geschichte – ein zentraler Bestandteil der Universitätsanbindung. In den letzten sieben Semestern konnte ich Studenten im Rahmen von Übungen und Proseminaren zur Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas mit siebenbürgischen Themen vertraut machen. Einmal im Semester führe ich mit meinen Studenten eine Exkursion nach Gundelsheim durch, um ihnen die Arbeit des Siebenbürgen-Instituts und des Siebenbürgischen Museums vorzustellen. Über die Präsenz in Heidel- berg ergeben sich auch wertvolle Kontakte mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
Stichwort vernetzte Strukturen: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen siebenbürgisch-sächsischen Vereinigungen bzw. Einrichtungen?
Zunächst arbeiten wir eng zusammen mit den beiden anderen siebenbürgischen Einrichtungen in Gundelsheim. Das ist einerseits der Hilfsverein „Johannes Honterus“, der Träger des Siebenbürgerheims, der uns die Räume der Siebenbürgischen Bibliothek kostenlos zur Verfügung stellt. Andererseits existiert eine enge Kooperation mit dem Siebenbürgischen Museum, zumal wir unsere Sammelgebiete untereinander abstimmen und der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde Mitglied im Trägerverein des Museums ist. Der Neujahrsempfang im Festsaal des Schlosses Horneck am 12. Januar ist ein gutes Beispiel für die gelebte Nachbarschaftshilfe unter den drei Gundelsheimer Einrichtungen. Die Zusammenarbeit mit den anderen sächsischen Einrichtungen wird über den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat koordiniert, dem Trägerverein des Siebenbürgen-Instituts.
Wie unterstützt der Kulturrat das Institut, seine Projekte? Was kann er in Zukunft tun?
Die Spitzen der zwölf im Kulturrat vertretenen siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und Rumänien, die sich für den Erhalt der Kultureinrichtungen in Gundelsheim einsetzen, treffen sich einmal im Jahr. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins wird vor allem der institutionelle Haushalt des Siebenbürgen-Instituts für das kommende Jahr beraten. Darüber hinaus wird der Mitgliederversammlung die Liste der geplanten Projekte des Instituts zur Genehmigung vorgelegt. Der Kulturrat hat einerseits die Funktion eines Verwaltungsrates, andererseits besteht er, um das Institut organisatorisch zu tragen und durch die Mitgliederbeiträge der Vereine auch finanziell zu unterstützen. Eine gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Mitgliedsvereinen und intensive Kontakte zu den staatlichen Stellen im Bund und den Ländern sind in finanzieller wie administrativer Hinsicht Voraussetzungen für eine Fortführung der Arbeit des Siebenbürgen-Instituts.
Decken sich die Anliegen Ihres Instituts mit den Zielen und Forschungsbereichen des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, dessen Geschäftsführer Sie auch sind?
Der seit 1962 bestehende Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde ist der Mitbegründer der Siebenbürgischen Bibliothek und des sich aus ihr entwickelten Siebenbürgen-Instituts. Seine Ziele, die interdisziplinäre Erforschung Siebenbürgens in seiner Gesamtheit im Sinne der Völkerverständigung und mit Hilfe zeitgemäßer Fragestellungen und Methoden, decken sich inhaltlich vollständig mit jenen des Siebenbürgen-Instituts. Die wissenschaftliche Tätigkeit seiner fast 700 Mitglieder belebt die inhaltliche Tätigkeit des Instituts, sie ist sein Kraftfeld, aus dem es seine wissenschaftliche Energie bezieht. Die Tätigkeiten der einzelnen Fachsektionen des Arbeitskreises, z. B. der Naturwissenschaftler, Volkskundler, Familienforscher und Schulhistoriker, Germanisten und Kunsthistoriker, der Kirchen- und Rechtshistoriker, ergänzen die Arbeit des Siebenbürgen-Instituts gewinnbringend für die Siebenbürgen-Forschung. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und Informationsbündelungen zu nutzen, ist eine Personalunion von Landeskundevereinsgeschäftsführer und Institutsleiter sinnvoll und ergibt sich von selbst.
Das leuchtet ein. Nun aber zu einem wunden Punkt: Kann das Institut seine wissenschaftliche Arbeit und seine Funktionalität überhaupt noch aufrechterhalten? Die Mitarbeitersituation hat sich in den drei letzten Jahren doch drastisch verschlechtert.
Seit dem Einstellen der institutionellen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen vor drei Jahren fehlen zwei Drittel des Haushalts. Die Tatsache, dass außer dem Bibliothekar alle anderen acht Stellen zu Teilzeitstellen – mit Ausnahme der Leiterstelle Minijobs – geworden sind, erschwert die Fortführung der Institutsarbeit erheblich. Wichtig ist, dass beim qualitativen Niveau der Arbeit keine Abstriche gemacht werden. Leider muss die Quantität seit drei Jahren reduziert werden. Dennoch führt das Institut außer den Sektionstagungen des Arbeitskreises in diesem Jahr vier Tagungen durch, im nächsten Jahr werden es ebenso viele sein. Am Ende dieses Jahres wird das Institut acht wissenschaftliche Bücher herausgegeben haben. Im nächsten Jahr werden wir neben einem Dokumentationsprojekt sieben Publikationsprojekte bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Land Nordrhein-Westfalen beantragen.
Darüber hinaus werden die drei Periodika, die über das Siebenbürgen-Institut herausgegeben werden, weitergeführt: die Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde, die Siebenbürgische Familienforschung und die Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut. Aus Budgetgründen werden die beiden Zeitschriften künftig als Jahrbücher erscheinen, die Mitteilungen nur noch zweimal jährlich. Die Mitgliederinformation soll künftig ergänzt werden durch die zurzeit in Überarbeitung befindliche Webseite des Instituts (www.siebenbuergen-institut.de) sowie per E-Mail versandte Informa- tionen, beides Bereiche, für die der Assistent der Geschäftsführung, Thomas Șindilariu, zuständig sein wird. Schließlich nimmt das Institut seine Rolle als Kompetenzzentrum zu Siebenbürgen intensiv wahr und betreut Medien, die gerade in diesem Jahr ein besonderes Interesse an Siebenbürgen zeigen.
Ein beachtliches Wirkungsfeld.
Mit nur einer halben Wissenschaftlerstelle lässt sich die Tätigkeit unseres Instituts aber auf Dauer nicht sicherstellen. Das weit über ihre Vergütung hinausgehende Engagement der Institutsangestellten und die Arbeit der Ehrenamtlichen haben ihre natürlichen Grenzen. Diese Situation wird bereits in naher Zukunft untragbar sein. Deshalb kann eine Fortführung der Arbeit des Siebenbürgen-Instituts nur durch eine ausreichende Anzahl angemessen bezahlter Stellen gesichert werden.
Was erhoffen Sie sich von der vom Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland initiierten Spendenaktion? Wofür verwenden Sie die eingehenden Spenden vordringlich?
Für Personalkosten. So kann in diesem Bereich nun ebenso schnell geholfen werden wie bei den Büchererwerbungen für die Bibliothek, die der Verein der Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek durch eine effektive und unbürokratische Hilfe erst ermöglicht. Die Entscheidung des Verbandstages, den Gundelsheimer Einrichtungen zukünftig jährlich einen Euro pro Verbandsmitglied zukommen zu lassen und die in jüngster Zeit intensivierte Berichterstattung dieser Zeitung über die Situation des Siebenbürgen-Instituts haben uns sehr gefreut. Für die Mitarbeiter des Siebenbürgen-Instituts und die in seinem Umfeld tätigen Ehrenamtlichen bedeutet diese besondere Geste eine große Ermutigung bei der Fortführung ihrer Arbeit. Sie trägt maßgeblich zu ihrer Hoffnung bei, dass die Funktionsfähigkeit des Siebenbürgen-Instituts und seiner Bibliothek ge- sichert werden kann.
Ich wünsche mir einen Mobilisierungseffekt unter den vielen Mitgliedern, dass sie erkennen: Nur in einer Gemeinschaftsaktion vieler Einzelner sowie des Verbandes als Ganzem kann die in Gundelsheim geleistete bedeutende Kulturarbeit dauerhaft gesichert werden. Bis die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek einen ausreichenden Kapitalstock erreicht hat, hoffe ich, dass diese Spendeninitiative des mit Abstand mitgliederstärksten siebenbürgisch-sächsischen Vereins beständigen Erfolg haben wird, so dass wir im Siebenbürgen-Institut verlässlich planen können. Bis die Stiftung also einspringen kann, werden wir das Geld des Verbandes dafür verwenden, Stundendeputate von Teilzeit-Mitarbeitern aufzustocken. Über Einzelheiten wird derzeit noch beraten.
Wie kann unser Verband der Siebenbürger Sachsen weiter helfen?
Der Verband kann ganz konkret über die Verstetigung der oben erwähnten Spendenaktion helfen, dass die finanzielle Notlage in Gundelsheim schon kurzfristig verringert und die Arbeitsbelastung besser bewältigt wird. Spenden der Kreis- und Landesgruppen an die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek tragen dazu bei, die Siebenbürgen-Forschung in Gundelsheim finanziell auf eigene Beine zu stellen. Entscheidend wird sein, dass die aus finanziellen Gründen vakante volle Stelle des Geschäftsführers des Siebenbürgen-Instituts, dessen Aufgaben der Wissenschaftliche Leiter zusätzlich wahrnimmt, wieder dauerhaft besetzt werden kann. Dies ist dringend nötig, um die vielfältigen Forschungs- und Dokumentationsaufgaben, die vorwiegend über Drittmittel finanziert werden, zu erfassen, deren Finanzierung zu beantragen und erfolgreich abzuschließen.
Übrigens haben die Vorstände des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde und des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates in ihren Gundelsheimer Sitzungen am 17. November die Entscheidung des neuen Bundesvorstandes sehr begrüßt, in der Siebenbürgischen Zeitung in einer Rubrik regelmäßig Nachrichten aus dem Siebenbürgen-Institut zu veröffentlichen. Damit vermittelt die Zeitung die Bedeutung des Siebenbürgen-Instituts und seiner Bibliothek für die Sicherung unseres siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes. Der Spendenaufruf für die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, der regelmäßig in dieser Zeitung erscheinen wird, trägt maßgeblich dazu bei. Fragen dazu beantwortet gerne Hatto Scheiner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Babenhäuser Straße 10, 64839 Münster, Telefon: (0 60 71) 3 61 14.
Vielen Dank für das Gespräch.
Schlagwörter: Kultur, Siebenbürgische Bibliothek, Hilfsaktion, Siebenbürgen-Institut
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