31. August 2019

Europeade 2019: Europa tanzt in Frankenberg

„Europeade is better than a psychotherapy“ (Europeade ist besser als eine Therapiesitzung). Diesen Satz auf dem T-Shirt einer Teilnehmerin würde wohl jeder, der einmal auf der Europeade dabei war, unterschreiben. Auch dieses Jahr fuhr eine große Gruppe mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus München, Geretsried, Ingolstadt, Nürnberg und Herzogenaurach zusammen zu Europas größtem Folklore-Festival, das vom 17. bis 21. Juli in Frankenberg (Eder) in Hessen stattfand.
Eine angenehm kurze Strecke im Vergleich zu letztem Jahr nach Portugal, die dank unseres Busfahrers Martin schnell und reibungslos verlief. Das schöne Städtchen direkt an der Märchenstraße empfing alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit seinem Fachwerkhaus-Charme und schmalen, hügeligen Gassen. Die Unterbringung in Turnhallen und abendliche, unüberhörbare Dudelsackkonzerte gehören genauso dazu wie die Europeadehymne und das Mittagessen in großen Zelten. Die Gastgeber hatten den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit gerichtet, zum Beispiel mit einem Pfandsystem für Becher, die man in der ganzen Stadt auffüllen oder umtauschen konnte.

Ein Höhepunkt war der große Festumzug am Samstagnachmittag mit 204 europäischen Tanzgruppen. Weil unsere Gruppe ziemlich am Ende des Umzugs war, wurden wir von dem plötzlichen Wetterumschwung mit Gewitter und Hagel überrascht. Wie selbstverständlich öffneten die Bewohner Frankenbergs entlang der Umzugsstrecke ihre Türen und gewährten allen Unterschlupf, bis das Sommergewitter weitergezogen war. An der restlichen Strecke in das Zentrum standen auch nach dem Regen noch Zuschauer und applaudierten den letzten Gruppen. Am Ende konnten wir dank unserer gut besetzen Musikkapelle mit allen anderen Gruppen zusammen eine spontane Sternpolka im Regen vor dem Rathaus tanzen.
Die Vereinigte Siebenbürgische Tanzgruppe des ...
Die Vereinigte Siebenbürgische Tanzgruppe des Landesverbands Bayern beim Europeade-Umzug in Frankenberg. Foto: Evelyne Scheel
Dieses Mal hatten wir den großen Auftritt bei der Abschlussgala und nicht bei der Eröffnungsveranstaltung. Durch den kürzeren Heimweg war es möglich, erst nach der Gala aufzubrechen. So durften wir die beeindruckende Schlusszeremonie miterleben. Jedes Jahr gibt der Bürgermeister der gastgebenden Stadt die Europeadefahne an den Bürgermeister der Stadt weiter, in der im folgenden Jahr die Europeade stattfindet. 2020 wird vom 5. bis 9. August die Hafenstadt Klaipeda in Litauen Gastgeber des Folklore-Festivals sein. Als Vorgeschmack stimmte Klaipedas Bürgermeister Vytautas Grubliauskas vor den 3 500 Zuschauern und allen Tanzgruppen Louis Armstrongs „What a wonderful world“ auf der Trompete und mit Sologesang an – in der Open-Air-Arena bei Abendsonne ein echter Gänsehautmoment. Seinen abschließenden Worten können wir nur zustimmen: „Das war eine tolle Europeade in einer tollen Stadt. Wir hatten hier wundervolle Tage und wundervolle Nächte mit Tanz und Gesang.“ Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und freuen uns auf nächstes Jahr!

Beate Fleps

Schlagwörter: Europeade, Frankenberg, Tanzgruppe, Bayern

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