28. September 2010

Tag der Heimat in Landshut

Der Bund der Vertriebenen (BdV) erinnert alljährlich mit dem „Tag der Heimat“ an das Schicksal vieler Millionen Deutscher nach 1945. Die diesjährigen Feierlichkeiten wurden am 12. September mit einer Gedenkstunde und Kranzniederlegung am Vertriebenenmahnmal auf der Mühleninsel in Landshut eröffnet. Anschließend marschierte der Zug, angeführt von der Blaskapelle der Siebenbürger Sachsen aus Landshut, bestehend aus den Ehrengästen, dem BdV-Vorsitzenden und den verschiedenen Landsmannschaften, mit ihren Fahnen in Richtung Rathaus.
Vor dem Rathaus weckten die Darbietungen der Blaskapelle, der Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppe der Siebenbürger Sachsen, der Gesangs- und Tanzgruppe der Landsmannschaft der Russlanddeutschen und anderer Kulturgruppen alte Erinnerungen an die Heimat. Eigens aus Erlangen war das Pommersche Tanz- und Folkloreensemble „Ihna“ angereist.

Der große Festakt wurde im Rathausprunksaal in Landshut weitergeführt, wo viele Ehrengäste, unter anderem Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer, der BdV-Landesvorsitzende und Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg, Christian Knauer, Oberbürgermeister Hans Rampf, erwartet wurden.

Die Sozialministerin sagte in ihrer Rede, Deutschland trage in sich die Tragödie von 1939 bis 1945, den Holocaust und den Völkermord an Sinti und Roma und vergesse dies nicht. Sie fügte hinzu: „Wir vergessen aber auch nicht die Tra­gödie von Flucht und Vertreibung.“ Die Heimatvertriebenen würdigte die Ministerin als Menschen, von deren Fleiß, Ideen und Schaffenskraft besonders Bayern profitiert habe.
Auftritt der Kindertanzgruppe des Kreisverbands ...
Auftritt der Kindertanzgruppe des Kreisverbands Landshut beim Tag der Heimat in Landshut, im Hindergrund die Erwachsenentanzgruppe. Foto: Hans Binder.
Der BdV-Landesvorsitzende und Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg Christian Knauer (CSU), meinte, der Tag der Heimat gehe alle an und solle deutlich machen, dass das Schicksal der Vertreibung anderen erspart bleiben müsse. Weltweit seien 2009 allerdings 43 Millionen Menschen von Flucht und Vertreibung betroffen gewesen. Knauer: „Vertreibung ist ungerecht, ganz egal, wo diese Verbrechen geschehen.“ und „Nie wieder Krieg!“ Weiterhin sagte er, dass Vertreibung nie wieder ein Mittel der Politik sein dürfe, das von der Weltöffentlichkeit hingenommen werde.

Der BdV-Bezirksvorsitzende Horst-Falko Billek fügte hinzu, die Geschichte der Vertriebenen müsste jeden Deutschen berühren. Er sei froh, dass das kulturelle Erbe der Deutschen im Osten nicht aussterbe. Oberbürgermeister Hans Rampf lobte das Wirken der Heimatvertriebenen und Aussiedler in seiner Stadt. Der Festakt im Rathausprunksaal wurde von Darbietungen der Tanz- und Musikgruppen bereichert.

Dagmar Orth

Schlagwörter: Landshut, Tag der Heimat, Brauchtum

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