16. November 2013

Kreisgruppe Heilbronn: Johannes Kravatzky zum 70.

Unser langjähriges Vorstandsmitglied Johannes Kravatzky feierte am 13. November seinen 70. Geburtstag. Verbunden mit unseren Glückwünschen sehen wir auch kurz auf seine Verbindung zur Kreisgruppe und seinen Lebensweg zurück.
Geboren am 13. November 1943 in Kronstadt, durchläuft er mit Gymnasium, Ausbildung zum Maschinenbautechniker, Familiengründung, Wohnungsbau, einem Arbeitsplatz in der „Hidromecanica“, der ehemaligen Schielfabrik, ein für die Zeit typisches Leben. Es folgt das Studium des Maschinenbaus an der TH Kronstadt mit Abschluss zum Diplom-Ingenieur (FH). Mit seinem Fachwissen und seiner Kreativität wird er Prüfstandleiter, Betriebsingenieur für Maschinenreparatur und Leiter der Instandhaltung im neuen Zweigwerk H2. Am 21. September 1980 erfolgt die Ausreise mit Familie in die Bundesrepublik. Über eine Zwischenstation in Freiburg zieht er mit seiner Familie nach München, wo er bei der damaligen Weltfirma für Fräsmaschinen „Deckel“ eine Stelle als Betriebsplaner antritt. Auch hier entwickelt sich alles „gut bürgerlich“. Der Kontakt und Beitritt zur Landsmannschaft wird mit ehrenamtlicher Arbeit beim Sozialwerk in München vertieft. 1986 folgt er dem Ruf nach Neckarsulm, wo er wieder bei einer Weltfirma die Stelle des Leiters der mechanischen Instandhaltung annimmt. Auch hier sucht er den Kontakt zur Landsmannschaft und wird 1987 als Freizeitreferent in den Vorstand der Kreisgruppe Heilbronn berufen. Sein ehrenamtliches Engagement lässt nachhaltig wirkende Ideen entstehen. Aus dem Freizeitreferat wird das Reisereferat. Im Dezember 1992 erscheint aus seiner Feder das erste Mitteilungsblatt der Kreisgruppe mit dem Titel „Gehört – Gesehen“. In den folgenden knapp fünfeinhalb Jahren erscheinen insgesamt 25 Folgen in seiner Redaktion. Er führt die Gratulationen an Senioren und Jubilare, die Maskenprämierung beim Fasching, die Spendensammlung für das G-G, den Versand des G-G durch ehrenamtliche Helfer. Alle diese Einrichtungen werden in der Kreisgruppe auch heute noch praktiziert. Johannes Kravatzky wirkt mit beim Singspiel „Die Bauernhochzeit in Siebenbürgen“ und hilft aktiv bei der Organisation der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 1993 in Heilbronn.
Landesvorsitzender Alfred Mrass (links) ...
Landesvorsitzender Alfred Mrass (links) überreichte Johannes Kravatzky am 12. Oktober 2013 das Goldene Ehrenwappen des Verbandes. Foto: Berndt Schütz
In der Zeit der politischen Wende in Rumänien werden vom Vorstand der Kreisgruppe Hilfspakete für Landsleute in Rumänien gepackt. Johannes Kravatzky organisiert Transportmittel und fährt sie persönlich zu den Empfängern nach Rumänien. Dieses Engagement hat er auch bei weiteren drei Hilfstransporten unter der Schirmherrschaft des Johanniter-Hilfsdienstes wiederholt, bei denen insgesamt etwa 14 Tonnen Hilfsgüter nach Siebenbürgen transportiert wurden. 1998 hat er, unterstützt von begeisterten Freunden, den gemeinnützigen Verein „Freundeskreis Siebenbürgen“ gegründet, dessen Vorstand er bis 2008 war. Im Rahmen dieses Vereins wurde der Schwerpunkt auf die Unterstützung des Jugend-Blasorchesters des Töpferdorfes Korund im Széklerland und auf die dort angefertigte Keramik nach sächsischer Art gelegt. Beim Töpfer Vészti Mihály und seiner Malerin Mólnós Margit wurden anhand von Mustern aus dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim (Fotos und Maßblätter) und auch des Kataloges der Sammlung Gabány die einzelnen sächsischen Malmuster, Krug- und Kannenformen besprochen und nachgearbeitet. Damit war das Projekt „Wiederbelebung alter Formen und Muster siebenbürgisch-sächsischer Keramik“ geboren. Im Rahmen dieses Projektes wurden der Hermannstädter Humpen, der Hochzeitskrug, Burzenländer, Bistritzer und Draaser Krugformen, das Nelkenmuster, das Muster mit Akanthusblättern, das Bogenmuster u.a. wiederbelebt. Durch den Verkaufsstand des Freundeskreises beim Pfingsttreffen in Dinkelsbühl sind viele unserer Landsleute in den Besitz „neuer Originale“ sowie schöner Keramik gekommen. Auch dem Bischofsamt in Hermannstadt wurde eine Auswahl repräsentativer neuer Krüge und Kannen mit authentischen Mustern überreicht.

Johannes Kravatzky war im Rahmen der Sektion Karpaten des DAV auch Ansprechpartner und Organisator für den Raum Heilbronn. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er über zehn Jahre lang Wanderungen auf dem „Heilbronner Klettersteig“, im Engadin und Ski-Wochenenden am Nebelhorn organisiert.

Als Anerkennung seines langjährigen und vielseitigen Engagements im landsmannschaftlichen Rahmen wurden ihm im März 1998 das Silberne Ehrenwappen und im Oktober 2013 das Goldene Ehrenwappen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen verliehen.

Wir wünschen Johannes Kravatzky weiterhin Gesundheit und viel Engagement in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.

G. Sch.

Schlagwörter: Heilbronn, Geburtstag, Porträt

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