Selbst der Dino, das Spielzeug, war dabei. Die Gäste, die bereits ab 19.00 Uhr in den Saal strömten, zum Teil verkleidet, vertrieben sich die Zeit bis zum Auftritt der Tanzgruppe mit Schwingen des Tanzbeins vom ersten Takt an, den die „Schlagerbengel“ mit Andy Hammerschmidt um 20.00 Uhr anschlugen. Die Phantasie und Geschicklichkeit, mit der die Tanzgruppe Böblingen das jeweilige Motto in die Wirklichkeit umsetzt, sind inzwischen gut bekannt und heizen die Spannung jedes Jahr an.

Der „Oberbastler“ Michael Hutter übertrifft sich jedes Jahr aufs Neue und versetzt alle in Staunen mit seiner Fülle an Ideen und liefert gleich auch die Anleitungen zum Bauen mit. Er animiert seine Mitstreiter aus der Tanzgruppe zum Mitmachen, so dass alle schon Wochen vor dem Faschingsball jede freie Minute dafür nutzen, diese Ideen in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis konnte sich wieder sehen lassen. Unter seiner Anleitungen entstand ein ganzer Fuhrpark an steinzeitlichen Fahrzeugen. Angefangen mit kleinen Objekten wie einem Tretroller, Schiebe-Fahrrädern, einem steinzeitlichen „Kinder-Buggy“ bis zu Barneys Baumstamm und letztendlich Familie Feuersteins Familienkutsche war alles vertreten. Bewundernswert, mit welcher Liebe zum Detail alles maßstabgetreu nachgebaut wurde. So meinten die begeisterten Zuschauer, die Requisiten direkt aus dem Filmstudio vor sich zu haben. Während die Männer der Tanzgruppe die Fahrzeuge herstellten, haben die Frauen Stoffe zugeschnitten, genäht und bemalt und Halsketten gefädelt. Den größten Spaß hatten die Damen allerdings mit den Perücken. Da blitzte doch bei vielen die Begeisterung aus Kindertagen durch, die Lust am Verkleiden und Schminken. In eine andere Rolle schlüpfen, auch wenn es nur für einen Abend ist. Wahre Heiterkeitsausbrüche verursachten das Frisieren und Ausprobieren der farbenprächtigen Perücken.

Der Einzug dieser bunten Truppe – etliche Freds, Wilmas, Barneys, Bettys, Pebbles und Bam-Bams – erzeugte einen wahren Beifallssturm. Der Dino durfte natürlich auch nicht fehlen. Eine runde Steinhütte und ein rauchender Vulkan vervollständigten die Kulisse. Einen extra für diesen Anlass einstudierten Tanz führten dann die neun Paare der Tanzgruppe vor, ehe sie etwas Schabernack treiben durften und das Publikum hier mit einbezogen. Unter großem Bedauern ließ man sie letztendlich aus dem Saal ziehen. Im Foyer waren die Fahrzeuge sehr begehrte Fotoobjekte und viele Faschingsbesucher nutzten die Gelegenheit für ein Erinnerungsfoto in Fred Feuersteins legendärem Steinzeitauto, das seinerzeit mit reiner Muskelkraft betrieben wurde und somit total umweltfreundlich und Geldbeutel schonend gefahren ist. „Die Schlagerbengel“ sorgten für eine stets gut bevölkerte Tanzfläche. Sie sind bereits für Fasching 2015 gebucht. Schweren Herzens und mit noch schwereren Beinen verabschiedeten sich die Gäste in den frühen Morgenstunden und Besucher wie Organisatoren waren sich einig: Das war der beste Faschingsball seit langem. Schön, dass man das jedes Jahr sagen kann!

Bunter Kinderfasching tags darauf

Am Sonntag zum Kinderfasching kamen die Gäste erst sehr zögerlich, dennoch füllte sich der Saal und die Stimmung bei den Kleinen stand der vom Vortag in nichts nach. Sonia Hutter kümmerte sich mit großem Enthusiasmus und Eifer um die vielen kleinen Gäste und versuchte, auch die Eltern bzw. Großeltern in die Spiele und Aktionen mit einzubeziehen. Die Kinder machten begeistert bei den Spielen und Tänzen mit. Die Mädchen aus der Jugendtanzgruppe hatten eine Choreographie auf Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ einstudiert und die Tänzerinnen aus der Kindertanzgruppe einen modernen spritzigen Tanz, der beim Publikum mit der Forderung nach einer Zugabe belohnt wurde. Die „Großen“ durften ihr Können bereits am Vorabend bei den Erwachsenen zeigen und wurden auch dort mit wahren Beifallsstürmen bedacht. Da steckt noch viel Potential drin. Am Sonntagabend waren alle zufrieden.

Die Organisatoren konnten auf ein arbeitsintensives, aber auch sehr erfolgreiches Faschingswochenende zurückschauen. Die Gäste hatten nicht mit Lob und Anerkennung gegeizt, was schließlich der Lohn für alle Helferinnen und Helfer ist, die hier ehrenamtlich tätig sind und zum Gelingen solcher Veranstaltungen beitragen. Ein Dankeschön auch von Seiten des Vorstandes an alle, die mitgewirkt haben.

Rosenmontagsumzug in Böblingen

Der krönende Abschluss der Faschingssaison war auch in diesem Jahr für uns die Teilnahme am Rosenmontagsumzug in Böblingen. Auf Einladung des Faschingsvereins „Grün-Weiß Böblingen“ zogen wir mit unseren Steinzeitfahrzeugen und einer kleinen aber hochmotivierten Gruppe im Zug durch Böblingen. Die Straßen waren gesäumt von vielen Zuschauern, die trotz grauer Wolken am Himmel es sich nicht nehmen ließen, den Umzug anzuschauen. Das bunt gemischte Publikum geizte dann auch nicht mit anerkennenden Rufen, sobald sie unsere kleine Truppe sahen. Mancher verlangte gar mitfahren zu dürfen. Als sie jedoch gesagt bekamen, die Fahrzeuge bewegen sich nur durch die Kraft der eigenen Füße, verzichteten dann doch die meisten dankend. Rufe wie „Endlich mal was anderes als immer nur Hexen“ folgten uns genauso oft wie der Schlachtruf „Yabbadabbadabbaduu“. Es war wie immer ein tolles Erlebnis und eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten. Wir hoffen jedoch jedes Jahr, dass sich ein paar Mitstreiter mehr finden, die sich den Rosenmontag frei nehmen und unsere Gruppe verstärken. Vielleicht nächstes Jahr …

Hildegard Kijek