23. November 2024
Kreisverband Nürnberg: Erntedank und Apfelfest im Haus der Heimat
Die Siebenbürgische Heimatrunde, geleitet von Hermine Schuller-Bögelein, feierte die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter traditionsgemäß recht oktoberfestlich – siebenbürgisch und fränkisch. Zwei Begegnungen des seit einem guten Jahrzehnt aktiven Kreises singender Landsleute ließen uns die alte und die neue Heimat zu Gemüte bringen.
„Eintritt für Senioren verboten“ ist an der verschlossenen Küchentür zu lesen. Schockierend! Im Saal sitzen die überpünktlichen Urgesteine auf ihren Stammplätzen rührungslos. Fragezeichen schwirren durch den Raum. Heute scheint die Obrigkeit zu streiken! Kommentarlos besetzt auch der letzte Pünktliche den letzten noch freien Platz. Pünktlich schlägt es elf. Die harmonischen Klänge aus Vivaldis „Herbst“ und Gheorghe Zamfirs „Herbstliche Farben/Culori de Toamnã“ untermalen die beiden in dem der Heimatrunde eigenen Filmstudio erstellten Streifen. Ton und Bild lösen die passende Stimmung aus, die von Hermines Begrüßung und poetisch stilisiertem Vortrag die Herzen der Landsleute berührt: Das christliche Gebet, ein Lob an den Schöpfer und den Fleiß des Menschen bewegen zu meditativer Stille. Aller Blicke richten sich auf die im Mittelpunkt des Raumes ausgestellten Früchte der Gärten und Äcker, des Waldes und der Heide. „Bunt sind schon die Wälder … rote Blätter fallen … Pfirsiche mit Streifen rot und weiß bemalt …“, erschallt es im Chore und hallt durchs Haus der Heimattreuen. Wieder meditative Stille. Hermines Glöcklein mahnt zur Neugier.
„Macht auf das Tor, die Türe weit! – Ruhe in der Gruppe, denn es kommt herein die … Suppe!“ Das Essen „auf Rädern“, befördert vom Mortesdorfer Misch. Die von der Oberin angeregte und von Küchenmeisterin Ilse Schuster mit der Michelsorferin Anna Bägendorfer haben am Vorabend eine siebenbürgische Gemüsesuppe wie zu Omas Zeiten – „wä dêrhīm ä Scheallembrij“ („wie daheim in Schellenberg“) kreiert. Das Besorgen, Putzen und Bereitstellen der Bioprodukte hat Ilses Gerhard musterhaft erledigt. Ilse, Anna und Hermine, das grüne Kleeblatt der Seniorinnen, betätigen sich eifrig an der Suppenkelle, bis jeder Teller randvoll ist. „Mmmm“ und Lob sowie Löffel- und Tellerklirren bestätigen die Zufriedenheit der scheinbar ausgehungerten Landsleute. Brot vom Bäcker ofenfrisch – ein Gedicht! Nach der Speisung der Vierzig heißt es, der Mensch lebe nicht „von Gemüse und Brot allein“. Lieder aus den beiden Heimaten umrahmen nun wie immer das feierliche Ereignis. Und ein Schnäpschen, so zwischendurch, erheitert die Stimmung unserer Landsleute wie in alten Zeiten.
Wie im Flug vergehen zwei Wochen der Erholung und Erwartung. Die Obfrau kann’s nicht unterlassen, bei jeder Begegnung mit ihrer kreativen Begabung zu überraschen. Das Apfelfest wird für die Barockteenager in Szene gesetzt.
Nach dem zum Thema führenden Filmstreifen begrüßt uns Hermine und spricht ein Gebet zum Dank für den Segen an Früchten, die uns auch in diesem Jahr geschenkt worden sind. Wir werfen unseren Blick auf die mit Phantasie und Sorgfalt vorwiegend mit Äpfeln aller Farben und Größen komponierte Darstellung des Herbstes. Ein Kunstwerk!
Die vielbedeutende Frucht wird thematisiert. Die einstige Hortnerin – in Siebenbürgen nannte man sie liebevoll die Kindergartentante – eröffnet den Dialog zum Begriff Apfel und entlockt der Gruppe sinnvolle Benennungen im Zusammenhang mit diesem hochgeschätzten Obst, so wie sie es seinerzeit in ihrem Kindergarten von ihren Zöglingen erwartet hatte. Es wird auch die Etymologie des Begriffs Apfel „wissenschaftlich“ erklärt, denn er heiße nämlich so, weil er doch vom Baum ap-falle. Nun wissen alle alles und blicken gespannt aufs vorliegende Kompositum. Zwischen den ausgestellten Äpfeln locken buntverzierte Kärtchen zur Lektüre: Verse und Redensarten zum Thema des Tages, unterzeichnet von Schreibwerkstatt Wendelstein. So erfährt man beispielsweise, wie weit vom Stamm ein Apfel fällt. Ein Schelm, wer dabei „zufällig“ mit dem Köpfchen nickt. Die fränkischen Siebenbürgenfans suggestiven Vornamens Angelika Ludwiger und Klaus Maria Kürten sorgen nun für eine witzig pointierte Szene zu Apfel, Möhre und Zwetschge. Darsteller auf dem Parkett: Kathi Böhm aus Deutschbudak als Zwetschge und der Hermannstädter Dr. Paul Rauch als der vitaminreiche und kalorienarme Apfel im Dialog mit der an Beta-Karotin-reichen Wurzelfrucht. „Sowas gab‘s bei uns noch nie“, heißt es im Zirkel. Dankend anhaltender Applaus zu Regie und Interpretation. Auf Wunsch erklingen Lieder zur Jahreszeit, zu Gottes Werken und Heimat. Schwalwen, Schwalwen, däir ä meng Hīmet zäht (Schwalben, Schwalben, die ihr in meine Heimat zieht) wünscht sich das Martinsdorfer Geburtstagskind Regine Buchholzer, die den „siebenbürgischen“ Wiener Striezel aus Fürth spendiert hat. Zum Abschluss zieht Hermine über die Gemeinde ein Bögelein: „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir aussprechen, als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns sein Haus gebaut. – Kommt gut heim!“ Summa summarum: Wir haben im goldenen Monat, dem Gilbhart, zwei Feste erlebt, an denen ausnahmslos alle anwesenden Glieder der geselligen Runde fröhlich mitgewirkt haben. Wie wird die Siebenbürgische Heimatrunde zur Adventszeit feiern? Lasst euch überraschen!
Wie im Flug vergehen zwei Wochen der Erholung und Erwartung. Die Obfrau kann’s nicht unterlassen, bei jeder Begegnung mit ihrer kreativen Begabung zu überraschen. Das Apfelfest wird für die Barockteenager in Szene gesetzt.
Nach dem zum Thema führenden Filmstreifen begrüßt uns Hermine und spricht ein Gebet zum Dank für den Segen an Früchten, die uns auch in diesem Jahr geschenkt worden sind. Wir werfen unseren Blick auf die mit Phantasie und Sorgfalt vorwiegend mit Äpfeln aller Farben und Größen komponierte Darstellung des Herbstes. Ein Kunstwerk!
Die vielbedeutende Frucht wird thematisiert. Die einstige Hortnerin – in Siebenbürgen nannte man sie liebevoll die Kindergartentante – eröffnet den Dialog zum Begriff Apfel und entlockt der Gruppe sinnvolle Benennungen im Zusammenhang mit diesem hochgeschätzten Obst, so wie sie es seinerzeit in ihrem Kindergarten von ihren Zöglingen erwartet hatte. Es wird auch die Etymologie des Begriffs Apfel „wissenschaftlich“ erklärt, denn er heiße nämlich so, weil er doch vom Baum ap-falle. Nun wissen alle alles und blicken gespannt aufs vorliegende Kompositum. Zwischen den ausgestellten Äpfeln locken buntverzierte Kärtchen zur Lektüre: Verse und Redensarten zum Thema des Tages, unterzeichnet von Schreibwerkstatt Wendelstein. So erfährt man beispielsweise, wie weit vom Stamm ein Apfel fällt. Ein Schelm, wer dabei „zufällig“ mit dem Köpfchen nickt. Die fränkischen Siebenbürgenfans suggestiven Vornamens Angelika Ludwiger und Klaus Maria Kürten sorgen nun für eine witzig pointierte Szene zu Apfel, Möhre und Zwetschge. Darsteller auf dem Parkett: Kathi Böhm aus Deutschbudak als Zwetschge und der Hermannstädter Dr. Paul Rauch als der vitaminreiche und kalorienarme Apfel im Dialog mit der an Beta-Karotin-reichen Wurzelfrucht. „Sowas gab‘s bei uns noch nie“, heißt es im Zirkel. Dankend anhaltender Applaus zu Regie und Interpretation. Auf Wunsch erklingen Lieder zur Jahreszeit, zu Gottes Werken und Heimat. Schwalwen, Schwalwen, däir ä meng Hīmet zäht (Schwalben, Schwalben, die ihr in meine Heimat zieht) wünscht sich das Martinsdorfer Geburtstagskind Regine Buchholzer, die den „siebenbürgischen“ Wiener Striezel aus Fürth spendiert hat. Zum Abschluss zieht Hermine über die Gemeinde ein Bögelein: „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir aussprechen, als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns sein Haus gebaut. – Kommt gut heim!“ Summa summarum: Wir haben im goldenen Monat, dem Gilbhart, zwei Feste erlebt, an denen ausnahmslos alle anwesenden Glieder der geselligen Runde fröhlich mitgewirkt haben. Wie wird die Siebenbürgische Heimatrunde zur Adventszeit feiern? Lasst euch überraschen!
Wolfgang Binder
Schlagwörter: Nürnberg, Erntedank, Feier, Haus der Heimat
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