Bei der fast pünktlichen Ankunft in Traun erwartete uns eine dicke Überraschung: Ein herzlicher Empfang durch Nachbarmutter Irene Kastner und Nachbarvater Dietmar Lindert mit seinen "Lustigen Adjuvanten", die uns nicht nur mit schmissiger Blasmusik, sondern auch mit vertrauten Gesangsdarbietungen in ihrem Kreis willkommen hießen und beim nicht ausbleibenden Mitsingen familiär aufnahmen. Ein kaltes Büfett mit heimischen Leckereien und den frischen roten und weißen Nachbarschaftsweinen (mit trachtengruppenverzierten Etiketten!) erfreute danach auch die verwöhntesten Gaumen und Mägen. Kultureller Höhepunkt des Abends war der Besuch der Siebenbürger Heimatstube im Schloss Traun. Viele, auch wehmütige Erinnerungen rief die liebevoll mit Fotos, Möbeln, Keramik, Trachten und Stickereien gestaltete Ausstellung in uns allen wach. Im barocken Kremsmünsterer Hof in Wels, unserem Schlafquartier, klang der Abend gemütlich aus, teils bis in den gar nicht mehr so frühen Morgen.

Die Siebenbürger Sachsen aus Coburg besuchen die Nachbarschaft Traun in Oberösterreich: der Vorsitzende der Kreisgruppe Dietmar Ehrlich und die Tanzgruppe überreichen ein Gastgeschenk an die Nachbarmutter Irene Kastner.

Am nächsten Morgen begann der Festtag in Traun beim gemeinsamen Sonntagsgottesdienst mit Pfarrer Johann Pitters. Unser Chor sang sich vor allem beim "Geh aus mein Herz und suche Freud" und "Großer Gott, wir loben Dich" schon mal richtig wach und warm. Auf dem Sommerfest mit reichhaltiger Speisekarte durften wir uns dann nach besten Kräften bei unseren lieben Gastgebern revanchieren: Unser Vorsitzender Dietmar Ehrlich überreichte das Gastgeschenk, den Bildband "Geheimnisvolles Coburg", als Lockvogel für einen Gegenbesuch. Unter der Leitung unserer Dirigentin Adelgunde Müller erklangen darauf die Lieder "Äm Hontertstroch", "Und i hab dir in die Äugerl g'schaut" sowie das "Rennsteiglied". Dem Applaus nach konnten wir das Gläserklingen und Tellerscheppern der fröhlichen Zecher des Sommerfests zumindest in den vorderen Reihen etwas übertönen

Da hatte es die Tanzgruppe mit unserem mikroverstärkten Akkordeonisten Werner Dürr und dem Gitarristen Eduard Hügel schon etwas leichter. Drei Tänze fanden viel Beifall. Den Nachmittag hindurch unterhielt die Trachtenkapelle der Nachbarschaft die Gästeschar, die Tanzgruppe durfte ein zweites Mal die nimmermüden Tanzbeine schwingen. Fröhliche Gespräche im vertrauten Kreis rundeten unseren ersten gemeinsamen Ausflug in das schöne Österreich ab. Mit schwerem Herzen musste dann leider Abschied genommen werden. Es war ein unvergessliches Erlebnis, für das wir der Nachbarschaft Traun mit ihren "Nachbareltern", den Musikanten und den vielen fleißigen Helfern von ganzem Herzen danken und auf ein baldiges Wiedersehen hoffen!

Konrad Fischer