9. Oktober 2006

Kreisgruppe Waiblingen feierte 30-jähriges Jubiläum

Seit 30 Jahren sind die Siebenbürger Sachsen an der unteren Rems und der Murr in einer Gemeinschaft organisiert. Geographisch wohnen diese Bundesbürger heute entlang der B14 nordöstlich von Stuttgart zwischen Fellbach und Wüstenrot. Am 16. September 2006 fand die 30-jährige Jubiläumsveranstaltung der Kreisgruppe im Jakob-Andreä-Haus Waiblingen statt, ein Ort, der den Siebenbürger Sachsen schon durch frühere Veranstaltungen vertraut ist.
Die Kreisgruppe Waiblingen wurde vor 30 Jahren von Dr. Hans Rether gegründet. Ihr heutiger Ehrenvorsitzende Willi Gohn war schon 1977 Mitglied des Chores der Waiblinger Kreisgruppe und als ihr Vorsitzender bis Oktober 1995 vor allem stets darum bemüht, die verstreut wohnenden Mitglieder zu mannigfaltigen Unternehmungen zu motivieren, am Gesellschaftsleben der Stadt Waiblingen aktiv teilzunehmen (siehe „Siebenbürgische Zeitung“ vom 15. März 2006). Der engagierte Nachfolger war Folker Orendi. Ebenfalls Ende der 70er wurde auch die Nachbarschaft Backnang durch Erwin Aescht gegründet und entwickelte sich unter der Leitung von Waltraud Hermann fortan buchstäblich zu einem blühenden Spross.

Im Jakob-Andreä-Haus freuten sich nun alle Teilnehmer auf das Wiedersehen mit lieben Freunden und Bekannten. Die Feier wurde durch eine musikalische Darbietung eröffnet, klassische Musikstücke spielte auf Oboe, Violine und Klavier Familie Jakob-Birthelmer.

Der Vorsitzende der Kreisgruppe Waiblingen, Folker Orendi, begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste in einem schön geschmückten Saal. Über der Veranstaltungsbühne zogen das mit Blätterranken geschmückte Schild „30 Jahre“ und die beiden Wappen von Siebenbürgen und Waiblingen die allgemeine Aufmerksamkeit an, Fotos und Zeitungsartikel von den wichtigsten Ereignisse der Kreisgruppe in den letzten 30 Jahren konnten die Besucher auf Schautafeln an der Wand bestaunen, vor dem Saaleingang die Keramik- und traditionelle siebenbürgisch-sächsische Stickereiausstellung, dazu befanden sich überall Blumengestecke und -sträuße. Auch für das leibliche Wohl der Gäste war bestens gesorgt: Im kleinen Saal befanden sich Tische mit Kuchen und Getränken. Nach der Begrüßung wurde der Chor der Nachbarschaft Backnang der Siebenbürger Sachsen unter der engagierten Leitung von Gernot Wagner stark applaudiert. Folker Orendi präsentierte anhand von PowerPoint einen Rückblick auf die dreißigjährige Geschichte und die „Meilensteine“ der Kreisgruppe Waiblingen. Er verdeutlichte, dass die moderne Medien- und Informationstechnik, wie etwa das Internetportal www.siebenbuerger.de oder jenes der Kreisgruppe, ein wichtiger Bestandteil eines Vereins ist. Ein stark applaudierter Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt des Panflötentrios Udo, Ingo und Papa Georg Werner Hermann, sozusagen eine musikalische Reise von Südamerika über Deutschland und Mozarts Österreich bis hin zu Zamfirs Rumänien. Vor allem für die jüngeren Teilnehmer spielte das Trio dazu Musikstücke in rockähnlichem Stil. Bemerkt werden muss, dass die beiden Brüder Hermann aus Backnang den 1. Preis des Landes Baden-Württemberg bei „Jugend musiziert“ erhalten haben und dass Papa Hermann als engagierter Musiklehrer dazu die verschiedenen Panflöten selbst baut, ähnlich wie ein guter Orgelbaumeister das früher für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft getan hat. In sehr feierlichem Rahmen fanden die Ehrungen statt. Für ihr Engagement im Vorstand der Kreisgruppe Waiblingen und als engagierte Vorsitzende der Nachbarschaft Backnang seit 1997 erhielt Waltraud Hermann das Silberne Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen. Es wurde vom Vorsitzenden Orendi überreicht. Anschließend an das Grußwort der Landesgruppe Baden-Württemberg überreichte der Landesvorsitzende Alfred Mrass das Goldene Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen. Der vielseitige ehrenamtliche Einsatz des Kreisgruppenvorsitzenden soll in einem separaten Artikel gewürdigt werden.

Unter der Leitung von Albert Terschanski, einem überaus engagierter Zipser, bot die siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe der Kreisgruppe Schwäbisch-Gmünd eine bewundernswerte Vorführung von Tänzen aus Siebenbürgen. Die Darbietung wurde mit lebhaften Beifall bedacht, und die traditionellen siebenbürgisch-sächsischen Trachten wurden immer wieder fotografiert. Der bekannte Chorleiter Gernot Wagner fasste das Beisammensein in humoristischen Versen zusammen. Vor lauter spannenden Darbietungen hatten die Teilnehmer kaum Zeit sich vom angebotenen Kaffe und den vielen Kuchen zu bedienen.

Am Ende bedankte sich Folker Orendi bei allen Gästen, Mitwirkenden und Mitgliedern für ihr Engagement zum guten Gelingen der Feier, namentlich und mit einem schönen Blumenstrauß bei Metta Gross, Vorstandsmitglied der Kreisgruppe, die die Gesamtorganisation leitete.

Immer wieder hörte man den Vorschlag, ähnliche Veranstaltungen gemeinsam mit benachbarten siebenbürgisch-sächsischen Organisationen zum Wohle aller öfter zu organisieren, was sicherlich auch weiterhin geschehen wird. Ihr Jubiläum feiert demnächst die Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd.

Michael Schuller

Schlagwörter: Jubiläum, Musik, Tanzgruppen

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