1. Dezember 2010

„Jugend trifft Klassik“ zum 60. Geburtstag der Kreisgruppe München

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr fand am 21. November 2010 zum zweiten Mal das Konzert „Jugend trifft Klassik“ der Kreisgruppe München statt. Rund 200 Gäste waren in den Adalbert-Stifter-Saal des Sudetendeutschen Hauses gekommen, um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom Grundschul- bis zum Studentenalter und ihren Eltern beim Musizieren zuzuhören.
Kurz nach 17.00 Uhr ertönt der letzte Gong und die Vorstellung beginnt. Die jungen Künstler warten gespannt und ein wenig nervös auf ihren Auftritt. Nicht minder aufgeregt sind die Verwandten und Bekannten, die zur Unterstützung mitgekommen sind, sowie die weiteren Gäste im Saal. Die Moderatorin Annette Königes, elegant ganz in Schwarz, begrüßt das Publikum und die Ehrengäste: Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Schirmherr des Konzerts, Erhard Graeff, Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Peter Pastior, Vorsitzender des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, Hans-Werner Schuster, Bundeskulturreferent des Verbandes, und Herta Daniel, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern.

Die Moderatorin Annette Königes. Foto: G. Roth ...
Die Moderatorin Annette Königes. Foto: G. Roth
Auch Dr. Bernd Fabritius begrüßt die Gäste und die Moderatorin Annette Königes, „die sich ja nicht selbst begrüßen kann“, wie er schmunzelnd hinzufügt. Dass mehrere Generationen miteinander musizieren, sei eine große Sache, so der Bundesvorsitzende. Er gratuliert Heidemarie Weber, die eine halbe Stunde zuvor in der Mitgliederversammlung erneut zur Vorsitzenden der Kreisgruppe München gewählt worden ist, und bedankt sich – stellvertretend für die Jugend – bei Heidi Krempels und Andreas Roth, die in der Kreisgruppe sehr aktiv und an diesem Nachmittag mit dem Silbernen Ehrenwappen des Verbandes ausgezeichnet worden sind.

Zum Auftakt des Konzerts spielen Elisa Fischer (Cello) und Liana Stegaru-Fischer (Klavier) Barockmusik von François Couperin, Hofkomponist Ludwigs XIV. Weitere Akteure im ersten Teil sind Katharina Foith (Klavier), die zum ersten Mal dabei ist und drei Stücke von Michael Aaron spielt, die Schwestern Alisa (Saxophon) und Sina Codreanu (Klavier) mit „Easy Rider“ von Steve Pogson, Sarah Zeck (Klavier) mit zwei kurzen Stücken von Mozart und Beethoven, Manuel Ferstl (Akkordeon), der ebenfalls zum ersten Mal mitmacht und das Publikum mit zwei gefühlvoll vorgetragenen Stücken („Heimweh“ und „Schneewalzer“) zu begeistertem Applaus verleitet, Christine Hauptkorn (Klavier und Querflöte), die „My Heart Will Go On“ (bestens bekannt aus dem Film „Titanic“) und den Radetzky-Marsch zum Besten gibt, sowie die Geschwister Heidi und Patrick Krempels (beide am Saxophon), die bei „Late Vacation“ und dem „Swinging Sister Blues“ von James Rae wunderbar harmonieren. Zur Auflockerung zwischen den Musikstücken tragen die Schwestern Sigrid und Astrid Weber abwechselnd Schillers „Bürgschaft“, Herders „Herzenswechsel“ und Hölderlins „Lebenslauf“ vor – so können die Ohren der Zuhörer immer wieder ein wenig von der Musik „pausieren“.
Eröffneten das Konzert mit Barockmusik: Elisa ...
Eröffneten das Konzert mit Barockmusik: Elisa Fischer am Cello und Liana Stegaru-Fischer am Klavier. Foto: G. Roth
Annette Königes, die gewohnt charmant und souverän durchs Programm führt, kündigt nach der Pause Marita Fabritius (Querflöte), eine 22-jährige Medizinstudentin, und Liana Stegaru-Fischer (Klavier) an, die den 1. Satz des Flötenkonzerts Nr. 2 in D-Dur spielen, 1778 von Mozart komponiert – ein würdiger Auftakt zum zweiten Teil des Konzerts. Dann fegt Goethes „Zauberlehrling“ mit seinem Besen durch den Saal, zum Leben erweckt von Astrid Weber, gefolgt von Sina Codreanu (Klavier) mit „Valse noble“ und „Eusebius“ von Robert Schumann. Schumann hat sich auch der 1981 in München geborene Bariton Peter Cismărescu vorgenommen: „Ich grolle nicht“, „Mondnacht“ und „Abends am Strand“ perlen durch den Saal, begleitet am Flügel von Liana Stegaru-Fischer. Einen Kontrast dazu bietet der „Wild Cat Blues“, schwungvoll vorgetragen von Elias Codreanu (Klarinette) und seiner Schwester Sina (Klavier), die an diesem Nachmittag schon zum dritten Mal auf der Bühne steht. Weiter geht es mit Salonmusik aus dem 19. Jahrhundert. Elisa Fischer (Cello), ihr Bruder Philipp (Geige), im „wahren Leben“ Medizinstudent, und Liana Stegaru-Fischer (Klavier) verzaubern mit „Mademoiselle de Paris“, „Besame mucho“ und „Domino“. Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss des Konzerts ist die Arie des Danilo aus Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“, schmeichelnd und mit mehr als nur einem Augenzwinkern vorgetragen von Peter Cismărescu, wieder begleitet von Liana Stegaru-Fischer. Begeisterter Applaus brandet auf, Rufe nach einer Zugabe werden laut. Da eine solche nicht vorbereitet ist, erweckt Cismărescu, der an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München Musiktheater studiert, Danilo einfach noch einmal zum Leben und bezirzt mit seinem meisterhaft gesäuselten „Lolo, Dodo, Jou-Jou, Frou-Frou, Clo-Clo“ besonders die Moderatorin Annette Königes in der ersten Reihe, die ihm – wie übrigens das gesamte Publikum – rettungslos verfällt.
Blick in den voll besetzten Adalbert-Stifter ...
Blick in den voll besetzten Adalbert-Stifter-Saal: Das Publikum lauscht dem Bariton Peter Cismărescu, am Klavier Liana Stegaru-Fischer. Foto: G. Roth
Ein abwechslungsreicher musikalischer Nachmittag geht zu Ende. Annette Königes bedankt sich bei allen Mitwirkenden, besonders bei Liana Stegaru-Fischer, die die musikalische Leitung übernommen hat, ebenso wie Heidemarie Weber, die den Akteuren ein lobendes Dankeschön ausspricht und selbst gebundene Blumensträuße überreicht.

Doris Roth

Schlagwörter: Konzert, Jugend, Klassik, München

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