16. Juli 2011

Jugendbachchor ­Kronstadt ein außergewöhnlicher Musikgenuss

Der Jugendbachchor Kronstadt unter der Leitung von Dr. Steffen Schlandt besuchte im Anschluss an seinen Aufenthalt beim Heimattag 2011 in Dinkelsbühl (siehe Artikel Kronstädter Jugendbachchor setzt Glanzpunkte beim Heimattag) Gundelsheim und Stuttgart.
Am Pfingstmontag wurde der Chor auf Schloss Horneck in Gundelsheim vom Vorsitzenden des Hilfsvereines Johannes Honterus, Dipl.-Ing. Berndt Schütz, herzlich begrüßt. Schütz stellte kurz die Aufgaben des Hilfsvereines Johannes Honterus vor und wies auch auf die Existenz der Siebenbürgischen Bibliothek und des Siebenbürgischen Museums im Schloss hin. Schloss Horneck mit seiner abwechslungsreichen Geschichte als ehemaliges Deutschordensschloss stelle die Verbindung zur Marienburg in Siebenbürgen her, die bekanntlich auch vom Ritterorden gegründet wurde. Dieser wird 1211, also vor 800 Jahren, erstmals im Burzenland erwähnt.

Im anschließenden Konzert des Chores im Festsaal des Schlosses konnte der Chor vor einem zahlreichen Publikum erneut glänzen. Das kurze Programm umfasste Heimatlieder aus dem Burzenland und geistliche Lieder. Die Zuhörer bewunderten die hohe Genauigkeit und Reinheit der Darbietung, die klaren Stimmen der jugendlichen Sängerinnen und Sänger. Im Anschluss an das Konzert war der Chor bei Kaffee und Kuchen Gast des Honterusvereins.

Am 14. Juni trat der Chor in der Hospitalkirche Stuttgart auf. Über 200 Gäste hatten sich dort eingefunden, um den Chor zu hören. Vorneweg sei es gesagt, es war für alle ein Genuss, ein außergewöhnliches musikalisches Erlebnis. Die Kirche weist eine sehr gute Akustik auf und stellte nach Meinung des Verfassers den idealen Raum für diesen Klangkörper und die angegebene Besucherzahl dar. Der Chor und zahlreiche Ehrengäste wurden eingangs von Alfred Mrass, dem Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, begrüßt und herzlich willkommen geheißen. Mit der Einladung des Jugendbachchores Kronstadt setze die Landesgruppe Baden-Württemberg ihre Maßnahmen zur Unterstützung von Kulturformationen aus der alten Heimat fort, die 2009 mit dem Konzert des „Barockensemble Transylvania“ und 2010 mit dem Besuch der Hermannstädter Singgruppe „Sälwerfäddem“ begonnen hatten.

Im ersten Teil des Konzertes sang der Jugendbachchor neun größtenteils bekannte Heimatlieder in deutscher Sprache, darunter das Burzenlandlied von Rudi Klusch, das Siebenbürgenlied von Johann Lukas Hedwig (Musik) und Max Moltke (Text), „Im Holderstrauch“ von Hermann Kirchner und Karl Römer. Beeindruckend das Solo der 14-Jährigen Agathe Halmen im bekannten Volkslied „Klein Vögelein“. Aus den Ausführungen des Dirigenten war zu erfahren, dass jede Gemeinde im Burzenland ein eigenes Heimatlied besitzt, was bei den anwesenden „Altländern“ Erstaunen und Achtung hervorrief. Im zweiten Teil des Konzertes wurden geistliche Lieder dargeboten, die durch perfekte Intonation und gefühlvolles Darbieten auffielen. Beim Singen geistlicher Musik ist der Jugendbachchor Kronstadt unübertrefflich. Beeindruckend das (einzige) sächsisch gesungene Lied „Die Betglocke“, in dem die Anwesenden regelrecht den Glockenklang und die Vibrationen „hörten“, sowie das achtstimmige (zwei Chöre sangen gleichzeitig) „Kyrie Eleison“.
Jugendbachchor Kronstadt im Innenhof der ...
Jugendbachchor Kronstadt im Innenhof der Hospitalkirche Stuttgart: links bzw. rechts außen die Vertreter der Gastgeber in Baden-Württemberg, Alfred Mrass, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, und Karl-Heinz Brenndörfer, Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Burzenland; in der Mitte (mit Kind auf den Schultern) Dr. Steffen Schlandt, Dirigent des Chores. Foto: Bela Benedek
Die Begeisterung der Zuhörer äußerte sich durch intensiven und langen Beifall und durch spontane kleine Geschenke an den Chor aus dem Publikum (Rolf Kartmann, Renate Mildner-Müller) und von der Landesgruppe Baden-Württemberg. Nach dem Konzert wurden im Innenhof der Hospitalkirche Fotos gemacht und freundschaftliche, anregende Gespräche bei Brotschnitten und Wein geführt. Für die Verpflegung aller Gäste zeichneten Karl-Heinz Brenndörfer, Willi und Gerhild Reip sowie mehrere Helfer. Julius Henning ließ den Kronstädtern seine Unterstützung durch den Verkauf der kürzlich erschienenen CD des Jugendbachchores sowie durch eine eigene finanzielle Spende zukommen.

Das Konzert des Jugendbachchores Kronstadt in der Hospitalkirche Stuttgart stellt in den vielen Aktivitäten der Landesgruppe Baden-Württemberg einen qualitativen Höhepunkt dar. Es sei vor allem dem Chor, aber auch allen anderen, die zu diesem besonderen Musikerlebnis beigetragen haben, herzlich gedankt.

Alfred Mrass

Schlagwörter: Chor, Kronstadt, Konzertreise, Baden-Württemberg

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