14. Juli 2011

Deutsch-rumänische Gespräche

Matthias Zeidler ist Deutscher und mit einer Rumänin verheiratet. Ihre Erfahrungen inspirierten ihn zu einem interkulturellen Kunstprojekt, in dessen Rahmen nun ein Buch mit rumänischen und deutschen Geschichten entstehen soll. Über Beiträge aus der siebenbürgischen Gemeinschaft würde der Künstler sich sehr freuen.
Seine Begeisterung für Rumänien entwickelt Zeidler, als er seine Frau kennenlernt. Durch sie lernt er die rumänische Gastfreundlichkeit kennen, die Herzlichkeit der Menschen, die schmackhafte Küche und die große Lebensfreude. Aber auch die Probleme, der sich die gebürtige Rumänin in einem fremden Land, in Deutschland stellen muss, bekommt er hautnah mit. Er erlebt, wie schwer es ist, als Fremder in einem anderen Land seinen Platz zu finden, sich zu integrieren und vor allem akzeptiert zu werden. „Viele Deutsche haben ein negativ besetztes Rumänienbild“, erklärt Zeidler. „Dagegen kämpfe ich an.“ So gründet der Absolvent einer Frankfurter Kunstakademie 2007 das Projekt „Dialog Romania“. Ziel des Projekts ist es, einen interkulturellen Dialog zwischen Rumänen und Deutschen in Gang zu bringen. Dabei geht es Zeidler nicht um etwas Politisches. Er will den Deutschen und auch anderen Nationen ein ­Rumänienbild näher bringen, wie er es kennengelernt hat: geprägt von Einzelpersonen, die ihn immer herzlich aufgenommen haben. „Ich möchte meine positiven Erfahrungen mit dieser Kultur nicht im Nähkästchen behalten, sondern anderen ­zugänglich machen.“ Praktisch versuchte der 48-Jährige das bereits durch Foto- und Videoausstellungen, die das Leben in Rumänien authentisch dokumentieren, weil sie aus der Mitte der rumänischen Kultur entstanden sind – getreu dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“.

Der nächste Schritt im Projekt „Dialog Romania“ soll ein Buch werden. Zeidler möchte darin die Geschichten von Rumänen, die im Ausland leben, und Menschen anderer Nationen, die eine Verbindung zu Rumänien haben, festhalten. Es soll eine bunte Mischung aus Einzelberichten, ein Gespräch zwischen den Kulturen werden. Zeidler sucht noch Personen, die einen Beitrag zu seinem Buch leisten möchten. Und wer wäre dafür besser geeignet als die Siebenbürger – ein deutsches Volk, das Jahrhunderte in Rumänien lebte und dessen Geschichte vor allem auch nach 1989 von Heimatverlust und Integration bestimmt war?

Zeidler freut sich über alle Interessierten und deren Beiträge – ob es sich um Lebens- oder Liebesgeschichten oder lediglich Reiseberichte handelt. Sollten Sie also Lust haben sich am Projekt „Dialog Romania“ zu beteiligen, wenden Sie sich per E-Mail an zeidler5@freenet.de oder auf dem Postweg an Matthias Zeidler, Grazer Weg 4a, 60599 Frankfurt am Main.

Bianka Morgen

Schlagwörter: Aufruf, deutsch-rumänische Beziehungen, Projekt

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