7. Mai 2012

Siebenbürgische Familienforschung

Mit fast 90 Seiten geballten familienkundlichen Informationen liegt die Ausgabe 2011 der „Siebenbürgischen Familienforschung“ seit geraumer Zeit vor und soll nachfolgend kurz vorgestellt werden.
Das Heft eröffnet mit einer „Auswahl Schuller“ von Richard Acker. Der Autor geht den Trägern des Familiennamens „Schuller“ in Siebenbürgen und der Herkunft dieses Namens nach. Als ersten „Schuller“ identifiziert er den Kronstädter Hausbesitzer Johannes Schuler, der am 7. Januar 1408 vom Kronstädter Rat in Zusammenhang mit einer Immobilienangelegenheit genannt wird.

Aus Anlass des 475. Geburtstags von Albert Huet gehen Hans-Jürgen Spech und Wolfgang Pleimes zwei Fragen zur Familie des Sachsengrafen nach: Wer war seine zweite Ehefrau und wer heiratete Barbara Huet, seine Tochter?

Daran schließt sich der Abdruck des „kurz gefassten Lebenslaufs“ von Lucas Rauss an. Rauss war ein früher siebenbürgischer Auswanderer nach Amerika und hat seine Lebenserinnerungen 1750 in Philadelphia verfasst. Werner Kremm hat das sich im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle befindliche Manuskript transkribiert und eine Einleitung dazu verfasst.

Michael Hihn porträtiert mehrere in Wassid tätige Lehrer. Die Gemeinde liegt in der Nähe von Reußen im Hermannstädter Kirchenbezirk. Sie verfügte über längere Zeiträume nur über einen Predigerlehrer. Und wie aus mehreren abgedruckten Beschwerden ersichtlich wird, scheinen diese nicht besonders zuverlässig gewesen zu sein.

Kurz, kurzweilig und kundig geschrieben ist die Spurensuche von Richard Ackner nach den ältesten „Weyrauch“ in Siebenbürgen. Ausführlich sind die Ausführungen von Michael Hihn zu den Personennamen von Reußen.

Auf die Suche nach unehelichen Kindern hat sich Friedrich Töpfer begeben und stellt die „Illegitime Conjugationes“ von vor mehr als dreihundert Jahren am Beispiel der Kirchengemeinde Denndorf dar. Vom gleichen Autor sind die Ausführungen zum Kirchenstellen-Register in Irmesch (Bogeschdorfer Kapitel) vom Anfang des 18. Jahrhunderts.

Eine Fortsetzung findet der Lebenslauf des pensionierten evangelischen Pfarrers A.B. von Marktschelken, Martin Ferdinand Müller, dessen Abdruck in der Ausgabe 2010 begonnen wurde. Es folgen zwei Beiträge des verstorbenen Balduin Herter über Neuzugänge und die Blasonierung von Familienwappen im Gundelsheimer Archiv. Balduin Herter hat sich große Verdienste um die siebenbürgische Familienforschung, nicht nur als Initiator der Sektion Genealogie und Schriftleiter der „Siebenbürgischen Familienforschung“ erworben. Er wird auch in dieser Zeitschrift eine schwer zu füllende Lücke hinterlassen.

Rezensionen, Suchanzeigen und Mitteilungen schließen das Heft ab. Das jährlich erscheinende Heft kann zum Preis von 18,50 EUR (für AKSL-Mitglieder: 9,00 EUR) beim Siebenbürgen-Institut, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim/Neckar, Internet: www.siebenbuergen-institut.de, Fax (0 62 69) 42 10 10, bezogen werden. Unter derselben Adresse sind auch Informationen über die Sektion Genealogie des Arbeitskreises erhältlich.

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Schlagwörter: Genealogie, Zeitschrift, AKSL, Rezension

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