27. Oktober 2012

Rainer Gombos im amerikanischen Filmgeschäft erfolgreich

Für seine Arbeit als „Lead Visual Effects Supervisor“ der zweiten Staffel der amerikanischen Fernsehserie „Game of Thrones“ wurde Rainer Peter Gombos mit seinem Team im September 2012 in Los Angeles mit dem „Primetime Emmy Award“ ausgezeichnet. Der „Emmy Award“ ist der wichtigste Fernsehpreis der USA und bedeutet für Rainer Gombos, Mitarbeiter des deutschen VFX-Unternehmens „Pixomondo“, die Krönung seiner zwölfjährigen Tätigkeit als Visual Effekts Supervisor im amerikanischen und deutschen Filmgeschäft.
Rainer Gombos wurde 1972 in Hermannstadt geboren und lebte bis zu seiner Ausreise als Fünfjähriger in Kronstadt. „Schon als Kleinkind faszinierte ihn die Möglichkeit, mit Bleistift und Papier allerlei darzustellen“, erklären seine Eltern Dipl.-Ing. Peter und Gudrun Gombos gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. In Nürtingen bei Stuttgart, der neuen Heimat der Familie, habe er später seine Leidenschaft des Zeichnens auf den Computer übertragen. Nach dem Abitur schaffte er die Aufnahme an die Filmakademie in Ludwigsburg. Sein Ziel sei schon in jungen Jahren Hollywood gewesen.
Rainer Gombos, mit seiner Frau Kathryn, freut ...
Rainer Gombos, mit seiner Frau Kathryn, freut sich über den "Emmy Award".
Nach Abschluss seines Studiums ging Rainer Gombos nach Los Angeles, wo der Oscarpreisträger und ehemalige Student der Filmakademie Ludwigsburg, Volker Engel, ihm die Mitarbeit an seinem Film „Coronado“ (2003) anbot. Danach arbeitete er an Roland Emmerichs Kathastrophenfilm „The Day After Tomorrow“(2004). Das russische Schlachtschiff, das dabei entlang der überschwemmten Fifth Avenue fährt, wurde bis ins kleinste Detail von Gombos am Computer entworfen. Durch weitere Aufträge an den Filmen „The Polar Express“ (2004, Technischer Direktor), „Sin City“ (2005), „Harry Potter und der Feuerkelch“ und andere zog der Siebenbürger Sachse auch nach San Francisco. In Las Vegas heiratete er seine langjährige irische Freundin Kathryn. 2005 kehrte er nach Deutschland zurück und ein Jahr später wurde Sohn Karl Hugo geboren.

Als compositing artist arbeitete Gombos 2006 an dem TV-Film „Sturmflut“.

Die damals noch wenig bekannte und junge deutsche Spezialeffekte-Firma „Pixomondo“ vertraute Gombos den Job als „Chef für visuelle Effekte“ für den Spielfilm „Der Rote Baron“ an (siehe Bericht in der Siebenbürgischen Zeitung). Gerade mit den Computeranimationen, die sie für dieses Erste Weltkrieg-Abenteuer beisteuerte, gelang der damals noch kleinen Gesellschaft der Durchbruch in der Fachwelt. Die dramatischen Luftkämpfe um den legendären Kampfpiloten waren so überzeugend, dass sich auch Hollywood für das kreative Potenzial interessierte. Als der deutsche Starregisseur Roland Emmerich Künstler für sein Effektespektakel „2012“ suchte, schlugen Thilo Kuther, Rainer Gombos und sein Team ihre Zelte in einem Hotelzimmer in LA auf. Die eindrucksvolle Previsualisierung der Effekte war fast filmreif und Pixomondo bekam den Zuschlag für den Katastrophenfilm „2012“.

Es folgten weitere Filme wie: „Phantomschmerz“ (2009, Leitung Visual Effects: PIXOMONDO), Die Tür (2009, Leitung Visual Effects), „Sucker Punch“ (2011, Leitung Visual Effects: Pixomondo), „Fast & Furious Five“ (2011, Leitung Visual Effects: Pixomondo).

Die Fernsehserie „Game of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer“, die nun mit dem „Emmy Award“ ausgezeichnet wurde, wird im Auftrag des amerikanischen Fernsehsenders HBO gedreht. Während der Dreharbeiten war Rainer Gombos sechs Monate an der nordirischen Küste und auf den Gletschern Islands. Er entwarf die Szenen, übergab sie zur Bearbeitung an die verschiedenen Standorte und war letztlich dafür verantwortlich. Die Szenen wurden hauptsächlich in Stuttgart, Los Angeles, Peking, Berlin, München, Hamburg und London digital bearbeitet. An den über 500 Einstellungen für dieses Projekt waren mehr als 300 Mitarbeiter von „Pixomondo“ beschäftigt. Die Gesellschaft entwickelte eine eigene IT-Infrastruktur, „ITwork 24/7“, die ihre zwölf Standorte miteinander vernetzt und einen schnellen und reibungslosen Datenaustausch über drei Kontinente gewährleistet. „Pixomondo“ gilt heute als Deutschlands führendes Studio für Visual Effects und ist primärer Lieferant für zahlreiche Filme.

S. B.

Schlagwörter: erfolgreiche Siebenbürger, Film, Medien

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