18. Januar 2013

Historiker Horst Möller erhält Ehrenplakette des BdV

Das Präsidium des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat einstimmig beschlossen, dem deutschen Historiker Horst Möller die Ehrenplakette zu verleihen. Wie BdV-Präsidentin Erika Steinbach in einer Pressemitteilung vom 9. Januar 2013 erklärte, habe Möller in seiner Zeit als Direktor des Instituts für Zeitgeschichte „zu Fragen von Flucht und Vertreibung klar und offen Stellung bezogen und Sorge dafür getragen, dass sich sein Haus objektiv und unverkrampft dieser Fragen angenommen hat“. Im Namen des BdV gratulierte Steinbach dem am 12. Januar 1943 in Breslau geborenen Wissenschaftler zu seinem 70. Geburtstag.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Möller war von 1992 bis 2011 Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und seit 1996 bis zu seiner Emeritierung 2011 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität München. Erika Steinbach würdigte den Jubilar als „einen der kompetentesten Historiker der Gegenwart“, der in zahlreichen Aufsätzen, Reden und Vorträgen „zu den Problemen der Gegenwart mutig und deutlich Stellung bezogen“ habe. Die Vertreibung sei für den Historiker „elementarer Teil unserer Geschichte und die Kultur des deutschen Ostens Bestandteil unserer Identität“. Dafür habe Möller „seine Stimme auch in Zeiten erhoben, als andere lieber schwiegen“. In Verhandlungen mit internationalen Gremien habe dieser „außerordentliche Standhaftigkeit bewiesen und auch dort die Ermordung von Millionen von Flüchtlingen und die Vertreibung aus Sicht des Historikers als eindeutig völkerrechtswidrige Vorgänge riesigen Ausmaßes bewertet“. Vor dem Hintergrund der vom BdV geforderten Schaffung eines nationalen Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung betonte Präsidentin Steinbach, dass sich der designierte Preisträger auch nachdrücklich dafür ausgesprochen habe, dass die menschenrechtswidrigen Vertreibungen nicht verschwiegen werden dürfen, mehr noch, dass er die Aufnahme des Themas in die nationale Erinnerung als einen wesentlichen Schritt dahin sehe, „sich seiner Geschichte bewusst zu werden und diese historische Zäsur als wesentlichen Teil deutscher Identität zu erkennen“.

Die Ehrenplakette ist die höchste Auszeichnung des Bundes der Vertriebenen und wird seit 1962 an Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und öffentlichem Leben sowie an Institutionen verliehen. Preisträger des vergangenen Jahres war der Kirchenhistoriker Rudolf Grulich. 2010 nahm der Bürgermeister von Hermannstadt, Klaus Johannis, die Auszeichnung beim „Tag der Heimat“ in Berlin entgegen.

CS

Schlagwörter: BdV, Ehrung

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