8. Juni 2013

AKSL-Tagung in Nürnberg: Patriziat in oberdeutschen Städten und Siebenbürgen

Die Jahrestagung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) findet vom 4. bis 6. Oktober 2013 im Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, in Nürnberg statt. Die international besetzte, komparatistische Tagung will die Ausprägungen und Wirkungsweisen von Repräsentation untersuchen und dabei das Patriziat in oberdeutschen Städten, respektive der freien Reichsstadt Nürnberg, mit der wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlich aufs engste miteinander verbundenen bürgerlichen Oberschicht in den Städten des historischen Königreichs Ungarn, allen voran Siebenbürgens, gegenüber stellen.
AKSL-Vorsitzender Ulrich A. Wien erläutert die Thematik der Tagung wie folgt: „Die Legitimation von Herrschaft und herkunftsbedingter sozialer Stellung spielte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Europas eine zentrale Rolle. Neben dem Adel galt dies auch für die städtischen Führungsschichten. Mit ihrem gesellschaftlichen Anspruch war ein Repräsentationsbedürfnis verbunden, das sowohl auf Selbstverortung als auch auf Fremdwahrnehmung ausgerichtet war. Mit dem wirtschaftlichen Ausbau der Region Siebenbürgen etablierte sich ein überwiegend deutschsprachiges Patriziat. Dieses schloss zum großen Teil im Fernhandel tätige, mit königlichen Privilegien ausgestattete Kaufleute und Handelsunternehmen aus oberdeutschen Städten ein. Durch den Erwerb wichtiger politischer und/oder administrativer Ämter und aufgrund sozialer Integration vor Ort mittels gezielter Heiratspolitik wuchs auch deren Repräsentationsbedürfnis.“

Tagungsprogramm: Freitag, 4. Oktober: 14.00 Uhr Grußworte, 14.30 Uhr Marco Bogade (Oldenburg): „Memoria in der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sepulkralkultur von Hermannstadt und Nürnberg“; Themenbereich Wirtschafts- und Kulturkontakte Nürnberg – Siebenbürgen: 15.30 Uhr Peter Fleischmann (Nürnberg): „Zum Patriziat in Nürnberg“, 16.00 Uhr Michael Diefenbacher (Nürnberg): „Nürnberger Handelsgeschichte mit Südosteuropa“, 16.50 Uhr Maria Pakucs-Willocks (Bukarest): „Wirtschafts- und Handelsgeschichte des siebenbürgischen Patriziats im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit“, 17.20 Uhr Irmgard Sedler (Kornwestheim): „Patriziertracht in Siebenbürgen“; 19.00 Uhr Mitgliederversammlung des AKSL mit Neuwahlen des Vorstands.

Samstag, 5. Oktober: Themenbereich Bücher und Archive: 9.00 Uhr Adinel Dinca (Klausenburg): „Siebenbürgische Urkunden als Repräsentationsmittel“, 9.30 Uhr Attila Verók (Erlau): „Das Buch als Repräsentationsmittel bei den Siebenbürger Sachsen (15.-16. Jahrhundert)“, 10.30 Uhr Thomas Șindilariu Kronstadt): „Quellenüberlieferung zum Patriziat in Hermannstadt“, 11.00 Uhr Maria Deiters (Berlin): „Die Pfinzing-Bibel im Kontext der Nürnberger Geschlechterbücher“, 11.30 Uhr Gerhard Weilandt (Greifswald): „Nürnberger Privatkapellen“, 12.00 Uhr Evelin Wetter (Riggisberg): „Projektvorstellung: Kronstädter Paramentenschatz“; 12.30-18.00 Uhr Thematische Führungen Nürnberg und Siebenbürgen: Germanisches Nationalmuseum, St. Sebald, St. Lorenz, 20.00 Uhr Konrad Gündisch (Oldenburg): „Genealogische Verbindungen zwischen Nürnberger und siebenbürgischen Patrizierfamilien“.

Sonntag, 6. Oktober: Themenbereich Repraesentatio als zentraler Stimulus für Kunstaufträge: 8.15 Uhr Paul Niedermaier (Hermannstadt): „Städtebau und Urbanistik in Siebenbürgen“, 8.45 Uhr Hermann Fabini (Hermannstadt): „Bürgerliche Repräsentationsarchitektur in Hermannstadt“, 9.05 Uhr Michaela Sanda Solontai (Klausenburg): „Die Stadtkirche als Repräsentationsmittel des aufstrebenden Bürgertums: die St. Nikolauskirche zu Bistritz“, 9.45 Uhr Andacht in St. Klara, 11.00 Uhr Christoph Machat (Köln): „Patrizierhäuser in Schäßburg“, 11.30 Uhr Ciprian Firea (Klausenburg): „Die Stromer – eine Nürnberger Patrizierfamilie in Siebenbürgen“, 12.00 Uhr Emese Sarkadi Nagy (Budapest): „Repräsentation der Familie Polner im Spiegel der Schäßburger Malerei des 15.-16. Jahrhunderts“, 12.30 Uhr Abschlussdiskussion und Ausblick.

Laut Veranstalter kann im Caritas-Pirckheimer-Haus auch eine begrenzte Zahl von Teilnehmern Unterkunft finden. Anmeldung bitte bis spätestens 31. Mai direkt beim Tagungshaus (nicht in Gundelsheim) unter Telefon: (09 11) 23 46-0, Fax: (09 11) 23 46-1 62, E-Mail: rezeption[ät]cph-nuernberg.de.

Weitere Informationen: www.siebenbuergen-institut.de

Schlagwörter: AKSL, Tagung, Nürnberg, Gesellschaft, Einladung

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