17. Oktober 2016

Tagung in Bad Kissingen: "Landler und andere Transmigranten in Ostmitteleuropa"

Zur Tagung „Landler und andere Transmigranten in Ostmitteleuropa“ lädt die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ für den 25. bis 27. November 2016 nach Bad Kissingen ein.
Unter Kaiser Karl VI. und Kaiserin Maria ­Theresia wurden die Protestanten aus dem habsburgischen Erblanden ausgewiesen bzw. innerhalb der Monarchie umgesiedelt. Als „Transmigranten“ flohen einige nach Preußen, etwa nach Königsberg und Gumbinnen, oder Franken. Zwischen 1734 und 1776 wurden einige über die Donau nach Siebenbürgen verbracht. In mehreren Dörfern rund um Hermannstadt wurden diese Personen als „Landler“ bezeichnet und inmitten der Siebenbürger Sachsen angesiedelt. Sie konnten ihre österreichischen Mundarten, ihr Brauchtum und ihre Trachten fast bis in die Gegenwart bewahren. Die ostpreußischen Transmigranten mussten 1945 vor der herannahenden Front fliehen. Die siebenbürgischen Landler wanderten größtenteils vor und nach 1989 nach Österreich oder Deutschland aus. Die Geschichte dieser Transmigranten sowie deren reichhaltige Kultur und Traditionen sollen einer interessierten Öffentlichkeit in verschiedenen Facetten vorgestellt werden. Es sollen zum Thema migrationsgeschichtliche Zugänge versucht werden.
Folgende Referenten konnten gewonnen werden: Univ. Dozent. Dr. Stephan Steiner, Universität Wien: Formen und Auswirkungen frühneuzeitlicher Konfessionsmigration in Europa; Dr. Mathias Beer, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen: Pfarrer als Arbeiter am Gedächtnis. Joseph Ettinger und die Deutung der Geschichte der Transmigrationen; Dr. Irmgard Sedler, Kornwestheim, Vorsitzende des Siebenbürgischen Museumsvereins: Die österreichischen Transmigranten in Siebenbürgen zwischen Integration und Segregation (Hutterer); Hon.-Prof. Dr. Wilfried Schabus, Wien: Die evangelischen siebenbürgischen Landler und ihre Verwandtschaft mit den täuferischen Hutterern in Nordamerika; Dr. Ulrich Wien, Landau/Pfalz: Die „Zigeuner-Herrschaft“ 1945 in Großpold in Augenzeugenberichten; Univ.-Prof. em. Dr. Roland Girtler, Wien: 25 Jahre Feldforschung mit Studenten in Großpold; Dechant Dietrich Galter: Aus dem gegenwärtigen Leben in den Kirchengemeinden Neppendorf und Großau; Mag. Renate Bauinger-Liebhart, Ev. Bildungswerk Oberösterreich, Linz: Die Rolle der Landlerfrauen über die Jahrhunderte.
„Ein alter Transmigrant und eine jüngere ...
„Ein alter Transmigrant und eine jüngere Transmigrantin“. Aquarell aus Daniel Joseph Leonhard „Die Bewohner Siebenbürgens“, 1816, Handschrift in der Brukenthal-Bibliothek, Hermannstadt
Die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Tagung beginnt am Freitagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Teilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 Euro) und gegebenenfalls Einzelzimmerzuschlag 20 Euro, zuzüglich 3,50 Euro Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 10. November, unter dem Stichwort „Landler“ an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 714714 Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: studienleiter [ät] heiligenhof.de.

Weitere Informationen mit Tagungsprogramm und Anmeldung.

Schlagwörter: Landler, Tagung, Bad Kissingen

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