31. März 2018

„Im Zauber der Karpathen“ als Jagdbuch des Jahres ausgezeichnet

Zum 19. Mal wurden 2017 die Leser der „Wild und Hund“ (größte Jagdzeitschrift des deutschsprachigen Raumes) gebeten, über das „Jagdbuch des Jahres“ abzustimmen. Insgesamt 34 Titel von sieben Verlagen standen in den Kategorien Sachbuch und Belletristik zur Wahl. Das Werk „Im Zauber der Karpathen“ von August Roland von Spieß wurde in der Belletristik auf den 2. Platz gewählt. Der Preis (eine Keilerplastik und eine Urkunde) wurde bei der Messe „Jagd und Hund“ in Dortmund Anfang Februar überreicht.
Der Laudator Markus Deutsch, Redakteur bei „Wild und Hund“, sagte u.a.: „In seinem Buch (...) ist die jagdliche Welt noch in Ordnung und bietet dem Leser mit packenden Schilderungen von ursprünglichem, anstrengendem und zuweilen lebensgefährlichem Waidwerk auf Hirsch, Bär und Wolf absolut spannende Unterhaltung der Spitzenklasse!“ Die jetzt preisgekrönte 6. Auflage von „Im Zauber der Karpathen“, das 1930 erstmals veröffentlicht wurde, hat Dr. Helga Stein, Enkelin des Autors A. R. von Spieß, überarbeitet und in der Reihe „Jagdliche Klassiker“ des in Melsungen ansässigen Jagdverlags Neumann-Neudamm herausgegeben. Gemeinsam mit dem Verleger Heiko Schwartz nahm sie die Auszeichnung entgegen.
Preisverleihung am 1. Februar 2018: Heiko ...
Preisverleihung am 1. Februar 2018: Heiko Hornung, Chefredakteur der Jagdzeitschrift „Wild und Hund“, Dr. Helga Stein, Enkelin des Autors, Heiko Schwartz, Verleger Neumann-Neudamm (von links). Foto: Lukas Braunroth
Im selben Verlag sind noch weitere Werke von Oberst August von Spieß erschienen, ebenfalls herausgegeben von seiner Enkelin: „Die Wildkammern des Retezatmassivs“, „Aus Siebenbürgen zum Kilimanjaro“, „Aus den Tageblättern eines alten Jägers“, „Siebzehn Jahre im rumänischen Hofjagddienst“, „Karpathenhirsche“. Diese Bücher können zusammengefasst als Geschichte des Jagdwesens Siebenbürgens angesehen werden, komplettiert durch das Werk „Windverwehte Fährten“ von Oscar Jacob (1882-1959) mit Erlebnissen aus Nordsiebenbürgen (Nösnerland).
Oberst August Roland von Bracioforte zu Portner und Höflein (von Spieß, 1864-1953) ist jene legendäre Jägergestalt, die Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts den Reiz und den Zauber der Karpaten als Jagdland mit entdeckte und durch seine zahlreichen Veröffentlichungen die interessierte Öffentlichkeit (Jäger, Ornithologen, Naturfreunde und Hochtouristen) an seinen Erlebnissen teilhaben ließ. In der Fachwelt wird er heute als der erfolgreichste Fachschriftsteller Siebenbürgens und Rumäniens angesehen und hoch geschätzt. Er kam 1886 als junger Leutnant der österreichisch-ungarischen Armee in die Garnison Broos und brachte es anschließend in Hermannstadt bis Ende des Ersten Weltkrieges zum Oberst. Als Siebenbürgen 1919 zum Königreich Rumänien kam und A. v. Spieß 1921 zum Hofjagddirektor König Ferdinands ernannt wurde, hatte er bereits über 200 Beiträge in den führenden Fachzeitschriften des deutschen Sprachraumes geschrieben; schon damals war er bekannt als der produktivste Jagdschriftsteller Südosteuropas. Obwohl die Jagd in Siebenbürgen schon immer wirtschaftliche, naturwissenschaftliche und kulturhistorische Bedeutung besaß, gab es kaum belletristische Jagdbücher. Immer wieder ermunterten ihn seine Freunde und Leser, seine Erfahrungen in Buchform zu veröffentlichen; doch erst in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sollten mehrere Bücher von A. v. Spieß erscheinen, der nicht nur Jäger, Forscher und Jagdschriftsteller, sondern auch Pionier des Naturschutzes und der Ornithologie des Karpatenraumes war (siehe dazu auch den Artikel Faszinierendes Karpatenland in der SbZ Online).

Schlagwörter: Buch, Jagd, Preisverleihung, Auszeichnung

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