29. Mai 2018

Rot wie eine Hagebutte: „Singen mit Frau Hätschempätsch“

Natalie Bertleff, die Kinderreferentin der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD), begrüßte am Pfingstsonntag zur Mittagszeit große und kleine Gäste zum siebenbürgisch-sächsischen Mitmachkonzert „Singen mit Frau Hätschempätsch“ im vollen Konzertsaal des Dinkelsbühler Spitalhofs.
Das Musikerehepaar Ingrid und Sebastian Hausl stand als Frau Hätschempätsch und Herr Kukorica auf der Bühne und brachte den vielen Zuhörern mit Fagott, Vibraphon und Gitarre sowie Gesang Kinderlieder in Mundart nahe. Das Siebenbürgen-Lied durfte nicht fehlen und bildete den Einstieg in eine knappe Stunde Musik, Geschichten und „Sprachunterricht“, charmant, kindgerecht und sehr souverän angeleitet und moderiert von Ingrid Hausl – wenn sie nicht gerade Fagott spielte oder sang.

Was heißt eigentlich „Hätschempätsch“? Hagebutte – das wussten fast alle im Publikum, auch die (leider wenigen) Kinder. Und warum „Frau Hätschempätsch“? „Weil mein Kopf während des Auftritts immer roter und roter wird, wartet’s nur ab, und dann sieht er eben aus wie eine Hagebutte“, erklärte Ingrid Hausl durchaus selbstironisch und sicherte sich damit gleich die Gunst der Zuhörer. Los ging es mit dem Aufwärmen der Ohren (de Ihren) und des Mundes (det Mäll), die unerlässlich sind für’s Singen, dazu kamen die Hände (de Hoingd) zum Mitklatschen. Es folgte ein bunter Liederreigen, locker verbunden durch kurze Erzählungen und Gespräche mit dem Publikum. Ingrid Hausl ließ sich nicht davon aus der Ruhe bringen, dass die meisten von ihr an die Kinder gerichteten Fragen von Erwachsenen beantwortet wurden, sondern hakte einfach bei den kleinen Gästen nach – deren Beteiligung war bei diesem Mitmachkonzert schließlich ausdrücklich erwünscht. Musikalischer Höhepunkt war ein gemeinsam gesungener dreistimmiger Kanon; Andrea Kulin, Leiterin der Siebenbürgischen Kantorei, die im Publikum saß, wurde kurzerhand nach vorn gebeten und ins Dirigat eingebunden.
Sebastian und Ingrid Hausl begeistern als Frau ...
Sebastian und Ingrid Hausl begeistern als Frau Hätschempätsch und Herr Kukorica. Foto: Gunter Roth
Ingrid Hausl, geborene Hutter, stammt aus Agnetheln und ist ausgebildete Fagottistin und Musikvermittlerin, ihr Mann Sebastian ist gebürtiger Bayer und studierte Schlagzeug. Beide sind seit vielen Jahren als Musiker tätig und haben in verschiedenen Orchestern, u. a. dem Beethoven Orchester Bonn und bei den Augsburger Philharmonikern, gespielt. Ihre ganze Professionalität, Spielfreude und Begeisterung konnten sie bei ihrem Mitmachkonzert, das im Rahmen des von der SJD organisierten Kinderprogramms beim diesjährigen Heimattag lief, zeigen. Hoffentlich hören wir bald noch mehr Lieder und Geschichten von und mit Frau Hätschempätsch und Herrn Kukorica!

Doris Roth

Schlagwörter: Heimattag 2018, Kinder, Konzert, Mundart, SJD

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