31. Mai 2006

Kulturpreisträger Dieter Acker verstorben

Am vergangenen Samstag verstarb in München nach langer Krankheit Prof. Dr. h.c. Dieter Acker im 66. Lebensjahr. Im Vorjahr wurde der siebenbürgische Komponist und Hochschullehrer mit dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis ausgezeichnet.
Der am 3. November 1940 in Hermannstadt geborene Dieter Acker, Schüler von Franz Xaver Dressler (Leiter des Hermannstädter Bach-Chores), übte nach Abschluss seines Studiums an der Klausenburger Musikhochschule ebendort eine Assistententätigkeit aus. 1969 übersiedelte er in die Bundesrepublik, arbeitete zunächst als Musiklehrer an Wuppertaler Gymnasien und als Dozent am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf. 1972 ereilte ihn der Ruf an die Münchner Musikhochschule, wo er 1976 zum Professor für Komposition ernannt wurde. In seiner über drei Jahrzehnte währenden Lehrtätigkeit an der Münchner Musikhochschule war Acker unzähligen jungen Musikern ein Wegweiser. Aus Anlass seiner Pensionierung verabschiedete ihn die Musikhochschule Anfang Februar diesen Jahres mit einem denkwürdigen Konzertabend ("Ovationen für den Schöpfergeist").

Das kompositorische Schaffen Dieter Ackers umfasst mehr als 200 Werke (Orchesterliteratur, Kammermusik, Werke für Soloinstrumente, Chormusik, solistische Vokalmusik, auch ein Operneinakter). Der Siebenbürger Sachse wurde mehrfach ausgezeichnet, erhielt neben dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis 2005 diverse internationale Kompositionspreise, u.a.: Johann-Wenzel-Stamitz-Preis Stuttgart (1971), Marler Kompositionspreis (1971), Internationaler Kompositionspreis "Stroud-Festival" (1973), Hitzacker-Preis (1974), Prix "Henriette Renié" der Académie des Beaux Arts, Paris (1988), Stamitz-Preis, Mannheim (1990),FUKUI Prix de Musique, Japan (1995). Die Klausenburger Musikakademie verlieh ihm im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde.

Zu seinem 65. Geburtstag schrieb die neue musikzeitung: "Dieter Acker repräsentiert par excellence den Kompositionsprofessor, bei dem Komponieren und Lehren sich wechselseitig bedingen. Damit steht er zum einen in einer langen Tradition von Kompositionslehrern, die Musiktheorie, Analyse und Kompositionstechnik in Personalunion unterrichten und damit Theorie und Praxis integrieren. Zum anderen steht er ganz in der Gegenwart, wenn er die Grenzen des Vermittelbaren reflektiert, respektiert und seinen Schülern die Freiheit einräumt, sich zu entwickeln, wohin ihre Begabung sie führt."

CS


Die Trauerfeier findet statt am 1. Juni, 13.45 Uhr, im Krematorium Ostfriedhof in München.

Schlagwörter: Nachruf, Musik

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