5. Januar 2007

Radio-Tipp: Südwestrundfunk über Siebenbürger Sachsen

Aus Anlass des EU-Beitritts Rumäniens wiederholt der Südwestrundfunk eine frühere Radiosendung „Das ausgewanderte Gedächtnis: Siebenbürger Sachsen als Pendler zwischen Ost und West“. Hier die Sendedaten: SWR2 am 6. Januar, 22.05-23.00 Uhr: Der Samstagabend aus dem Land.
Die Radiosendung wurde in der Siebenbürgischen Zeitung Online hier (Link) ausführlich präsentiert.

Der Pressetext des Südwestrundfunks:

„250 furchterregende Urzeln in schwarzen Zotteln knallen und peitschen im schwäbischen Sachsenheim die Fasnet ein, ein importierter Brauch der Rumäniendeutschen aus Siebenbürgen. Hoch über dem Neckar lagern 850 Jahre siebenbürgisch-sächsische Geschichte im Gundelsheimer Schloss, Kulturzentrum der Spätaussiedler. Ihre Auswanderung aus dem Karpatenbogen, aus ihrer alten kirchenburgbewehrten Kulturlandschaft, der Toskana des Balkans ist eine Spätfolge des Zweiten Weltkrieges. Die ethnisch deutschen Migranten aus Südosteuropa mit ihren brüchigen Biographien tragen die Narben von zwei Diktaturen, der braunen und der roten. Im Gepäck haben sie mehr als nur ein paar Erinnerungsstücke, mehr als Bücher, Trachten und Urzelanzüge. Ihr unsichtbares Gepäck, ihre kulturelle Bagage, steckt voller Überraschungen. Mitteleuropäisch, ja deutsch geprägt, ist ihr Kulturerbe doch wegen diverser fremder Einflüsse - rumänisch, türkisch, ungarisch - andersartig genug, um einen exotischen Reiz auszuüben.

Der Massenexodus aus Rumänien, dem Land der Bären und Wölfe, der Schafherden und Pelikane, ist erst 14 Jahre her. Einzelne schlagen auch die Gegenrichtung ein: Go East heißt die Devise für Rückkehrer und Neusiedler in Hermannstadt, rumänisch Sibiu, ebenso wie für doppelt verwurzelte „Sommersachsen“ mit Ferienhaus in ländlicher Idylle. Siebenbürger Sachsen in der neuen und alten Heimat – ein Sonderfall der Geschichte, ein kurioses Mosaiksteinchen im zusammenwachsenden Europa.“

Schlagwörter: Urzeln, Radio-Tipp, Gundelsheim

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