9. April 2007

Versöhnung in Europa angestrebt

Vom 3.-9. September 2007 wird in Hermannstadt der Abschluss der Dritten Ökumenischen Versammlung stattfinden, der als ökumenischer Pilgerweg durch ganz Europa mit vier Stationen konzipiert worden ist. Mit dem Stand der Vorbereitungen dieser Veranstaltung von europäischer Tragweite befasste sich der Evangelische Freundeskreis Siebenbürgen (EFS) im Rahmen seiner Frühjahrstagung vom 16. bis 18. März in Bad Kissingen.
Die Europäische Kulturhauptstadt in Hermannstadt bildet bekanntlich den Rahmen für die Vollversammlung der Kirchen, die Dritte nach Basel (1989) und Graz (1997) und zugleich die Erste in einem orthodox geprägten Land. Mehrere Referenten gaben in Bad Kissingen zum Teil sehr persönliche Einschätzungen zur ökumenischen und „kulturstädtischen“ Großwetterlage anfangs des Jahres 2007.

Die Frühjahrstagung des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen (EFS) fand vom 16. bis 18. März 2007 in Bad Kissingen statt.
Die Frühjahrstagung des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen (EFS) fand vom 16. bis 18. März 2007 in Bad Kissingen statt.

So berichtete Peter Dehmel begeistert über die Eröffnungsfeierlichkeiten zum Jahr der Kulturhauptstadt 2007 und über seine Erfahrungen an der Grenze zwischen Rumänien und Ungarn, die seit dem EU-Beitritt Rumäniens keine „Angstgrenze“ mehr sei. Der orthodoxe Universitätsdozent Dr. Daniel Buda aus Hermannstadt ging auf die Vorbereitungen der orthodoxen Kirche auf die dritte Kirchenversammlung ein. Ein Buch zum Thema „Einführung in Geschichte und kirchliches Leben der Rumänischen Orthodoxen Kirche“ hat kürzlich der Leiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS), Pfarrer Dr. Jürgen Henkel, veröffentlicht. In seiner Neuerscheinung, die er in Bad Kissingen vorstellte, vermittelt er dem deutschsprachigen Publikum Wissenswertes über die orthodoxe Kirche Rumäniens.

Pfarrer Dieter Brandes vom Konfessionskundlichen Institut in Bensheim berichtete von dem internationalen Projekt „Healing of Memories“, das zur Versöhnung verschiedener Religionsgemeinschaften, Kirchen, Kulturen und Volksgruppen in Rumänien beitragen soll. Ziel der Initiative sei „eine gemeinsame Bewältigung der Vergangenheit“. Der katholische Theologe Prof. Dr. Stefan Samerski aus München analysierte das Pontifikat von Papst Johannes Paul II. und dessen wesentliche ökumenische und interreligiöse Initiativen.

Einen Abend lang beschäftigten sich die rund 35 Teilnehmer der Freundeskreis-Tagung auch mit dem Programm 2007 und den Aktivitäten der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS). Die Einrichtung mit Sitz in Neppendorf hat sich, auch international, mit einem eigenen Programm profiliert und stößt zunehmend auch langfristige Projekte und Partnerschaften an. Dazu zählen unter anderem die Museumsinitiative, aus der sich die Arbeitsgemeinschaft Museenlandschaft Siebenbürgen (ARGE MUSE) als lockerer Verband herausentwickelt hat, und die künftige Partnerschaft zwischen dem orthodoxen Erzbistum Konstanza und der Diakonie Neuendettelsau aus Bayern in Sozialfragen, die über die internationale Kontaktarbeit der EAS entstanden ist.

Dr. Jürgen Henkel


Schlagwörter: Ökumene, Kirche und Heimat, Kulturhauptstadt

Bewerten:

1 Bewertung: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.