18. Oktober 2007

„Abendständchen“ im Nürnberger Hubertussaal

Mit Spannung erwartet wurde am 28. September nicht nur das traditionelle Kon­zert des Hauses der Heimat Nürnberg mit Musik vom Barock bis zur Moderne, sondern auch die Stimmung im Hubertussaal, der erstmalig vom Arbeitskreis Kultur angemietet wurde.
Der Auftakt zum HerbstKonzert fand diesmal im Foyer des Hubertussaals statt: Der ehemalige Schauspieler Rolf Maurer eröffnete die vom Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm er­stellte Ausstellung „425 Jahre deutsches Thea­ter in Hermannstadt, 50 Jahre DASS (Deutsche Abteilung des Staatstheaters Hermannstadt)“ passend zum Kulturhauptstadtjahr 2007 (diese Zeitung berichtete).

Die erste Solistin des Abends lebt in Sie­benbürgen: Anita Gertrude Hartig wurde 1983 in Bistritz geboren und studiert zurzeit an der Musikakademie „Gheorghe Dima“ in Klausen­burg. Sie besuchte zudem Masterkurse in Brăila (Rumänien) sowie in Wien und Salzburg. 2004 erhielt sie den 2. Preis beim Nationalen Lie­derwettbewerb in Kronstadt und 2005 den 3. Preis beim Internationalen Wett­bewerb „Hari­cleea Darclee“ in Brăila. Begleitet von der ebenfalls in Bistritz geborenen und in Schwabach lebenden Musiklehrerin Karin Beer, geb. Hoos, begeisterte Anita Hartig mit einer hervorragend klangvollen und sicheren Stim­me. Sie sang die Arien „Je dis“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet und „L'altra notte“ aus der Oper „Mefistofele“ von Arrigo Boito sowie „O Dieu que de bijoux“ aus der Oper „Faust“ von Char­les François Gounod.
Herbstkonzert des Nürnberger Hauses der Heimat, ...
Herbstkonzert des Nürnberger Hauses der Heimat, von links: Waldemar Welker, Stefan Vasil, Anita Hartig und Karin Beer. Foto: Georg Hutter
Stefan Vasil, ein Sathmarer Schwabe, seit 1989 Geigenlehrer an Ingolstädter Gymnasien, überzeugte zusammen mit der in Siebenbürgen geborenen und 1978 ausgesiedelten Cellistin Daniela Mayer beim Vortragen von Alessandro Rollas „Duo für Violine und Violoncello C-Dur, Allegro, Andante“. Der Männerchor des Gesangvereins „Fidelia“ Münchaurach wird von Waldemar Welker (Fürth) dirigiert. Er durchlief seine musikalische Ausbildung in Russland, bevor er 2002 als Spätaussiedler nach Deutschland kam. Neben zwei weiteren Männerchören, z.B. dem Nürn­berger Shanty-Chor, leitet er zusammen mit seiner Frau eine eigene Musikschule. Unter seiner Leitung sang der Chor das „Wanderlied“ aus der Oper „Preziosa“ von Carl Maria von Weber, eine russische Volksweise, einen liturgischen Ge­sang aus Argentinien sowie Giuseppe Verdis „Chor der Gefangenen“ aus der Oper „Nabuc­co“, bearbeitet für Männerchor von Waldemar Welker.

Markus Böhm, mit Vorfahren aus dem Sude­tenland, trug virtuos am Klavier „Im Nebel“ von Leoš Janáček (1854-1928) vor. Helmine Buchs­baum, die gekonnt durch das Programm führte, kündigte zum Abschluss des Abends ein besonderes Abendständchen an: 30 begeisterte Sänge­rinnen und Sänger gründeten heuer, 150 Jahre seit dem Tod von Joseph von Eichendorff, den Eichendorff-Chor Bamberg. Der Dirigent Werner Krahnert war zuletzt Kirchenmusikdirektor in Bamberg. Unter seiner Stabführung erklangen vierstimmig und gekonnt in der Vertonung von Elke Vogt-Kleinecke, die als Chormitglied anwesend war, mehrere Eichendorff-Gedichte, darun­ter „Trost“, „Glück“ und „Abendständchen“.

Das Konzert stand unter der Schirmherr­schaft des bayerischen Staatsministers für Eu­ropa, Günter Gloser. Außer ihm nahmen Bür­germeister Horst Förther und Ehegattin sowie einige Stadträte teil. Sie und weitere Gäste zeigten sich beeindruckt von der Qualität und dem Charme der Veranstaltung. Allen Künstlern und ehrenamtlichen Helfern sei hiermit nochmals ganz herzlich für die Gestaltung dieses glanzvollen Abends gedankt!

Doris Hutter

Schlagwörter: Konzert, Nürnberg

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