26. Mai 2009

Marc Helm stellt im Siebenbürgischen Museum aus

Die in dieser Zeitung angekündigte Ausstellung des Heilbronner Künstlers Marc Helm wurde am 24. April vor zahlreichem Publikum eröffnet. Dass die Wahl diesmal auf einen gebürtigen Gundelsheimer fiel, ist keine Zufall, sondern das Resultat programmatischen Handelns. Die Gundelsheimer Museumseinrichtung öffnet sich für Kunst und Künstler außerhalb des siebenbürgischen Kulturraumes, was ein großer Gewinn ist, letztendlich auch im Bereich des Besucherpublikums.
Die fortschreitende Verankerung des Siebenbürgischen Museums im Kulturleben der Region sei wichtig, betonte Dr. Irmgard Sedler, die Vorsitzende des Museums, in ihrer kurzen Begrüßung. Die Verschränkung von genuin siebenbürgischen Themen mit solchen, die über den engen Raum eines regional bestimmten Kulturlebens hinausweisen, sei das Zeichen einer vorbildlich verstandenen Kulturarbeit.

Die Einführung in die Ausstellung nahm der Kunsthistoriker und Kurator der Präsentation, Marius Joachim Tataru, vor. „Es sind immer wieder Gegensätze, ja Widersprüche, die das Werk des Malers kennzeichnen und für wiederkehrende Verwunderung sorgen. Er will sich von keiner Stilhörigkeit einfangen lassen. Umso weniger lässt er sich von selbst erreichten Markenzeichen verführen und scheut sich nicht davor, Erfahrenes umzustoßen, um plötzlich anderswo zu beginnen“, so Tataru.
Marc Helm in seiner Ausstellung „Gegensätze. ...
Marc Helm in seiner Ausstellung „Gegensätze. Gemälde – Zeichnungen – Objekte“ in Gundelsheim. Foto: Werner Sedler
Für das Vernissagepublikum waren die ausgestellten Werke eine Herausforderung, sich mit den Wirkungsmechanismus zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen. Die Arbeiten Marc Helms widerspiegeln auf den ersten Blick scheinbar leicht Entschlüsselbares: hier Geometrisches, farblich und räumlich in Spannung gesetzt, dort experimentierfreudiger Umgang mit ungewöhnlichen Materialien, die der Kunst zugeführt wurden, ganz im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffes. Scheinbar Bekanntes, wieder Erkennbares ist dann allerdings wieder verfremdet, löst Fragen aus. Der Gang durch die Ausstellung fordert vor allem die Vorstellungskraft des Besuchers heraus. Ein rotes Kreuz auf einer weißen Textilrolle, zu anderen Industrieprodukten, Abfallprodukten gelegt, will Denkanstoß sein, ganz im Sinne der arta povera. „Der Betrachter soll seine [des Malers] oft eben so irritierenden wie verblüffend anmutenden, häufig dramatischen, manchmal witzigen, immer jedoch anregenden Arbeiten gefangen in sich aufnehmen“, so der Kurator der Ausstellung.

Marc Helm, in Gundelsheim geboren, heute in Heilbronn lebend, studierte Kunst in Halle und später in Karlsruhe. Als ein noch junger Künstler mit Werken im Bereich Malerei, Grafik und Materialkunst setzt er jetzt schon unverkennbar persönliche Akzente. Persönlich ja, doch nicht eigentümlich erscheint seine Kunst. Marc Helm experimentiert und lässt das künstlerische Experiment zur Maxime seines Schaffens werden. Verstöße gegen akademische bildkompositorische Regeln sind für ihn kein Tabu.

Ein junger Künstler, dessen Schaffen man sich ansehen sollte, ist für den Besucher noch bis zum 7. Juni zugänglich – im Siebenbürgisches Museum in Gundelsheim auf Schloss Horneck. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11.00 bis 17.00 Uhr.

Werner Sedler

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Künstler

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