17. August 2009
Kleine Orgel in der Stadtpfarrkirche in Hermannstadt wieder in Betrieb
In der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt gibt es eine große und eine kleine Orgel. Die kleine Orgel ist ein Werk des Hermannstädter Orgelbauers Johannes Hahn sen. aus dem Jahr 1748. Sie hat sechs klingende Register und ist eines der kleinen Barockinstrumente, die aus dieser Zeit noch erhalten sind. Die kleine Orgel hat ihre eigene Geschichte, man könnte auch sagen, ihr eigenes Schicksal.
Jahrzehntelang hat sie mit ihren bezaubernden Klängen die Bewohner von Michelsdorf im Kaltwassertal erfreut. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen führte ihr Weg vom Lande in die Stadt. Kantor Franz Xaver Dressler erwarb sie für die Aula des Brukenthal-Gymnasiums. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg bangten die Menschen nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um ihre Kulturgüter. Aus Angst vor den Russen wurde die kleine Orgel aus der Schule entfernt und in die Stadtpfarrkirche gebracht. Sie bekam einen Platz auf der Empore. Im Lauf der Jahre wurde sie wegen der Sanierungsarbeiten im Sakralbau „hin und her geschoben“. Schließlich wurde dieses wertvolle Instrument selber restauriert und bekam nun einen Platz unten im Kirchenraum, in der Vierung neben der Kanzel, nahe dem Altar.
Am 21. Juni 2009 wurde die kleine Orgel wieder in Betrieb genommen. An diesem Sonntag, war es Glück oder Schicksal, nahm ich etwa dreißig Jahre nach meiner Ausreise aus Hermannstadt wieder an einem Gottesdienst in diesem stattlichen gotischen Gotteshaus teil, das für die kulturelle Entwicklung im Karpatenraum steht. Die Gestaltung des Gottesdienstes, die Kirchenmusik sowie die Vielfalt der Kirchenbesucher zeugte davon, dass die evangelische Stadtpfarrkirche einen Hort des religiösen Zusammenhaltes bietet. Beim Betreten dieses imposanten Bauwerks kamen selbstverständlich Emotionen auf, wurden doch hier meine beiden Söhne getauft und konfirmiert. Vertraut und beruhigend wirkte die Liturgie, die Stadtpfarrer Kilian Dörr gestaltete. Eindrucksvoll war die Predigt, die überraschenderweise von Pfarrer A. Knorr aus Wuppertal gehalten wurde. Er bereiste Siebenbürgen mit einer Touristengruppe aus Deutschland, um sich von der Schönheit dieses Fleckchens Erde persönlich zu überzeugen. Beeindruckend, ich würde es als Höhepunkt bezeichnen, war die Kirchenmusik an diesem Sonntag anlässlich der Einweihung der kleinen Orgel: während des Gottesdienstes die Arie „Singe Seele, Gott zum Preise“ von Händel, und am Schluss das Konzert „Der Kuckuck und die Nachtigall“ für Orgel und Orchester, interpretiert von Ursula Philippi, Orgel, und einem Instrumentalensemble der Staatsphilharmonie.
Dieser Gottesdienst mit den erhebenden Orgelklängen und dem jungen, ausdrucksvollen Orchester war überaus schön. Insgesamt ein besonderer Sonntag, zu dem der Spruch Peter Roseggers passt: „Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“
Am 21. Juni 2009 wurde die kleine Orgel wieder in Betrieb genommen. An diesem Sonntag, war es Glück oder Schicksal, nahm ich etwa dreißig Jahre nach meiner Ausreise aus Hermannstadt wieder an einem Gottesdienst in diesem stattlichen gotischen Gotteshaus teil, das für die kulturelle Entwicklung im Karpatenraum steht. Die Gestaltung des Gottesdienstes, die Kirchenmusik sowie die Vielfalt der Kirchenbesucher zeugte davon, dass die evangelische Stadtpfarrkirche einen Hort des religiösen Zusammenhaltes bietet. Beim Betreten dieses imposanten Bauwerks kamen selbstverständlich Emotionen auf, wurden doch hier meine beiden Söhne getauft und konfirmiert. Vertraut und beruhigend wirkte die Liturgie, die Stadtpfarrer Kilian Dörr gestaltete. Eindrucksvoll war die Predigt, die überraschenderweise von Pfarrer A. Knorr aus Wuppertal gehalten wurde. Er bereiste Siebenbürgen mit einer Touristengruppe aus Deutschland, um sich von der Schönheit dieses Fleckchens Erde persönlich zu überzeugen. Beeindruckend, ich würde es als Höhepunkt bezeichnen, war die Kirchenmusik an diesem Sonntag anlässlich der Einweihung der kleinen Orgel: während des Gottesdienstes die Arie „Singe Seele, Gott zum Preise“ von Händel, und am Schluss das Konzert „Der Kuckuck und die Nachtigall“ für Orgel und Orchester, interpretiert von Ursula Philippi, Orgel, und einem Instrumentalensemble der Staatsphilharmonie.
Dieser Gottesdienst mit den erhebenden Orgelklängen und dem jungen, ausdrucksvollen Orchester war überaus schön. Insgesamt ein besonderer Sonntag, zu dem der Spruch Peter Roseggers passt: „Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“
Agneta Beckert
Schlagwörter: Hermannstadt, Musik, Orgeln
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