Überraschend trat Crin Antonescu – auf Wunsch einiger PNL-Mitglieder, wie es heißt – erneut als Präsidentschaftskandidat in Erscheinung. Der neue Parteivorsitzende Johannis schlug daraufhin vor, die Aufstellung eines Präsidentschaftskandidaten durch die PNL zu vertagen. Sowohl Antonescu als auch Johannis erklärten sich bereit, für das höchste Staatsamt gegeneinander in Wettbewerb zu treten.

Der Parteitag beschied auch die geplante Fusion der Nationalliberalen mit der Demokratisch-Liberalen Partei (PDL) positiv, die Johannis als politische Notwendigkeit und wichtigstes politisches Projekt des Jahres 2014 bezeichnete. Johannis‘ Ankündigung kommt etwas früh, weil die Fusion in der PDL noch nicht endgültig erörtert wurde. Daher rief sie heftige Reaktionen unter zahlreichen Mitgliedern der PDL hervor. Deren erster Vizevorsitzender, Cătălin Predoiu, erklärte, die Verhandlungen zur Fusion würden zwar weitergeführt, sollten aber auf gegenseitigem Respekt begründet sein. Senator Ghișe äußerte sich kritisch zur geplanten Fusion.

Dass Antonescu nach seinem Rückzug von der PNL-Spitze als Präsidentschaftskandidat in Erscheinung tritt, sorgt für Zündstoff in den Medien. Das rumänische Online-Nachrichtenportal ziare.com bezeichnete dies als möglichen schlitzohrigen Schachzug seitens Antonescu, um die Fusion, die mit ihm an der PNL-Spitze nicht durchführbar sei, zu ermöglichen. Bevor die Rechte einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten aufstellt, sollen Meinungsforschungsinstitute zu Rate gezogen werden.

NM