11. November 2008

Grabschändungen von Schülern begangen

Bukarest - Die Grabschändungen auf dem jüdischen Hauptfriedhof in Bukarest (siehe SbZ-Online vom 29. Oktober 2008: "Jüdischer Friedhof in Bukarest geschändet") sollen Schüler begangen haben. Im Zuge der staatsanwaltlichen Ermittlung haben vier Schüler der dem Friedhof benachbarten Schule Nr. 134 die Tat zugegeben.
Demnach seien weitere 18 Fünft- und Siebtklässler wie ihre vier Schulkollegen über den Zaun des Friedhofs gesprungen; sie sollen allerdings nur zugeschaut haben, meldet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ). Laut ADZ wollten die Schüler mit ihren Handys einen Film drehen, der „Vorstadtgeschichte“ heißen sollte.

Während der Feiertage vom 30. September zum 21. Oktober waren auf dem Jüdischen Friedhof auf der Șoseaua Giurgiului 162 mehr als 131 Grabsteine umgeworfen und 53 davon zerstört oder schwer beschädigt worden, darunter Stelen aus Marmor und Granit von kunsthistorischem Wert. Überdies wurden die Fensterscheiben der Friedhofsverwaltung eingeschlagen und die Büros verwüstet. Erste Spekulationen über das Tatmotiv waren von einem antisemitischen und rechtsradikalen Hintergrund ausgegangen. So hatte der Vorsitzende der Föderation Jüdischer Kultusgemeinden Rumäniens (FCER) und Abgeordneter im rumänischen Parlament, Dr. Aurel Vainer, erklärt: „Es fällt uns schwer, nach diesem entsetzlichen Verbrechen nicht an jene politischen Kreise zu denken, die immer noch, als Ewiggestrige, Hass und Feindschaft verbreiten, um so die Einwohner Rumäniens mit rassistischen und religiösen Äußerungen gegeneinander aufzuhetzen.“

CS

Schlagwörter: Bukarest, Juden

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