30. März 2018

BdV-Präsidium tagt im Hessischen Landtag

Das Präsidium des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat am 22. März im Hessischen Landtag in Wiesbaden getagt. Die Einladung hierzu hatte Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU) ausgesprochen, der als Hesse mit siebenbürgischen Wurzeln den Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen, Spätaussiedler und ihrer Verbände sowie der deutschen Minderheiten in Ostmittel-, Ost-und Südosteuropasehr aufgeschlossen begegnet und sich in vielen Bereichen persönlich engagiert.
Das vertrauensvolle Gespräch mit dem BdV-Präsidium, für das sich Kartmann trotz Sitzungswoche viel Zeit nahm, bildete den Auftakt der Sitzung. Im Anschluss fand ein intensiver und offener Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, auch stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, statt. Den Schlusspunkt bildete ein gutes Arbeitsgespräch mit dem Hessischen Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner MdL, und der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf.

In sämtlichen Beratungen ging es um Anliegen der Vertriebenen und Spätaussiedler – in Hessen, aber auch deutschlandweit – sowie der deutschen Volksgruppen in ihren Heimatgebieten. Vonseiten des Präsidiums wurden z. B. Fragen zu Zukunftsperspektiven, zum Heimatbegriff sowie zu kultureller Identität und Selbstverortung aufgebracht. Gründlich erörtert wurden Wege aus der durch ungerechte Benachteiligungen im Rentenrecht verursachten, personenkreisspezifischen Altersarmut bei Spätaussiedlern sowie die zu intensivierenden Anstrengungen in der Beheimatung der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion.
Das BdV-Präsidium im Gespräch mit dem Präsidenten ...
Das BdV-Präsidium im Gespräch mit dem Präsidenten des Hessischen Landtages, Norbert Kartmann (von links): Siegbert Ortmann, Klaus Schuck, BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius, Reinfried Vogler, Milan Horáček, Christian Knauer, Egon Primas MdL, Dr. Maria Werthan, Renate Holznagel und Norbert Kartmann. Foto: Marc-P. Halatsch
Norbert Kartmann bezeichnete die Zusammenarbeit der Organisationen der Vertriebenen und Spätaussieder mit den politischen Kräften im Land Hessen aus seiner Sicht als Landtagspräsident als Normalität. Es herrsche eine spürbare gegenseitige Wertschätzung.

Thorsten Schäfer-Gümbel zeigte sich interessiert an Lösungen im Bereich des Themas Altersarmut bei Spätaussiedlern, gab aber gleichzeitig deutlich zu verstehen, dass jede finanzielle Verbesserung strukturell abgesichert sein müsse. Es gehe um Gesamtverantwortung, nicht um die Durchsetzung von Partikularinteressen.
Das BdV-Präsidium im Gespräch mit Thorsten ...
Das BdV-Präsidium im Gespräch mit Thorsten Schäfer-Gümbel (2. von rechts). Foto: Marc-P. Halatsch
Mit Stefan Grüttner, der frei über die Herkunft seines Vaters aus Breslau sprach, beriet sich das BdV-Präsidium ganz konkret über die in Hessen geleistete Arbeit für deutsche Heimatvertriebene und Spätaussiedler, zumal diese politisch aus dem Sozial- und Integrationsministerium organisiert wird. Grüttner betonte, Hessen habe von Beginn an die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN und damit auch den Plan eines „sichtbaren Zeichens“ in Berlin unterstützt. Außerdem gebe es in Hessen mit dem Unterausschuss für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung ein unterdessen bundesweit einzigartiges, parteiübergreifendes Gremium für diese Themen direkt im Landtag. Solange es eine Regierungsverantwortung der CDU in Hessen gebe, solange sei diese Unterstützung gesichert, beschloss der Sozialminister das Gespräch.

Marc-P. Halatsch

Schlagwörter: BdV, Präsidium, Tagung, Hessen, Landtag, Wiesbaden, Norbert KArtmann, bernd Fabritius

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