1. März 2022

„Sofortiges Ende dieses menschenverachtenden Kriegs“ - Verband der Siebenbürger Sachsen verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine scharf

Russland hat am 24. Februar die Ukraine überfallen. Der völkerrechtswidrige Angriff auf den souveränen Nachbarstaat ist der größte kriegerische Konflikt in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und wird weltweit scharf verurteilt. Auch der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland verurteilt den Einmarsch der russischen Truppen auf das Schärfste und fordert ein sofortiges Ende der militärischen Invasion. Gerade die Ostukraine sei in der Geschichte der Siebenbürger Sachsen tief verankert durch die erlittene Deportation zur Zwangsarbeit in den Donbas 1945, betont Bundesvorsitzender Rainer Lehni in seiner nachfolgenden Erklärung zum Krieg in der Ukraine.
Der heimtückische Überfall des russischen Präsidenten Putin auf sein demokratisch regiertes Nachbarland Ukraine am 24. Februar bringt für Europa eine Zeitenwende mit sich, wie es auch Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar im Deutschen Bundestag erklärt hat. Mehr als 75 Jahre herrschte Frieden in Europa, wenn man von den Bürgerkriegen im ehemaligen Jugoslawien absieht. Dass im Jahr 2022 ein europäisches Land eines seiner Nachbarländer mit einem Krieg überzieht, war vor wenigen Wochen noch undenkbar.

Bundesvorsitzender Rainer Lehni ...
Bundesvorsitzender Rainer Lehni
Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland verurteilt diesen Einmarsch der russischen Truppen auf das Schärfste und unterstützt die Forderungen aus Politik und Gesellschaft nach einem sofortigen Einstellen der kriegerischen Handlungen und dem vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. Unser Verband ist solidarisch mit der Bevölkerung der Ukraine und wünscht ihr Durchhaltevermögen und ein sofortiges Ende dieses menschenverachtenden Kriegs.

Die Ukraine, vor allem aber die Gebiete in der Ostukraine, die seit 2014 von Russland unterstützen Separatisten kontrolliert werden, spielt für die Geschichte der Siebenbürger Sachsen eine ganz besondere Rolle. Tausende unserer Eltern oder Großeltern wurden 1945 gerade auch in den Donbas im Osten der Ukraine, damals in der Sowjetunion gelegen, zur Zwangsarbeit deportiert. Sie waren die zivilen Opfer des von Hitlerdeutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs und büßten hierfür zum größten Teil mit bis zu fünf Jahre schwerster Arbeit u. a. in den Kohlegruben des Donbas-Gebietes. Dass dieses Gebiet seit mehreren Jahren bereits in den Schlagzeilen ist und jetzt die gesamte Ukraine unter der Aggression eines machtbesessenen Autokraten leiden muss, macht uns traurig und wütend zugleich.

Besonders denken wir auch an die Angehörigen der kleinen deutschen Minderheit in der Ukraine und unterstützen auch den Spendenaufruf des Bundes der Vertriebenen zur Unterstützung unserer dortigen Landsleute, eine Unterstützung, die sicher auch ihrem Umfeld zugutekommen wird. Wir denken heute an alle Menschen in der Ukraine, die dort jetzt ihre Freiheit mit ihrem Leben verteidigen oder sich auf der Flucht befinden, und schließen sie in unsere Gebete ein. Auch an das russische Volk denken wir, das sicherlich mehrheitlich keinen Krieg möchte. Wir denken aber auch an Rumänien, das Grenzland der Ukraine, in dem schon die ersten Flüchtlinge angekommen sind und das sich auf die Aufnahme von vielen tausend Flüchtlingen vorbereitet hat.

Rainer Lehni, Bundesvorsitzender


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Schlagwörter: Verband, Rainer Lehni, Bundesvorsitzender, Krieg, Ukraine, Russland, Putin, Frieden, Geschichte, Deportation, Donbas, Zwangsarbeit

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