24. Oktober 2024
Erfolgsgeschichte der Siebenbürger Sachsen in Bayern: Landesverband feierte 75-jähriges Jubiläum in Nürnberg
Der Landesverband Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. hat sein 75-jähriges Jubiläum am 19. Oktober 2024 in der Meistersingerhalle Nürnberg mit dreitausend Gästen gefeiert. Unter dem Motto „75 Jahre unterwegs“ boten zahlreiche siebenbürgische Tanzgruppen in Tracht, Blaskapellen und der gemischte Chor ein beeindruckendes Kulturprogramm. Beim großen Festakt würdigten zahlreiche Redner die Erfolgsgeschichte, die die Siebenbürger Sachsen seit 75 Jahren in Bayern verzeichnen. Der Schirmherr der Veranstaltung und bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder postete kurz nach seiner Teilnahme an der Feier auf Facebook: „Die Siebenbürger Sachsen haben einen festen Platz in meinem Herzen. Fühle mich hier wohl und bin selbst seit 30 Jahren Mitglied der Landsmannschaft. Der Freistaat Bayern steht an der Seite der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler. Denn ohne sie wären wir heute nicht so stark und erfolgreich.“

Die Lebensumstände im neuen Land akzeptieren
In seiner hervorragenden Predigt ging Dr. Daniel Zikeli, Bischofsvikar der Evangelischen Kirche A.B.in Rumänien, Kronstädter Bezirksdechant und Bukarester Stadtpfarrer, von einem Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 29, aus. Jeremias Brief erzählt von der Situation der 597 vor Christus aus Jerusalem weggeführten Israeliten, die sich im babylonischen Exil befanden. Der Prophet wandte sich in seinem Brief an Menschen, „die völlig entwurzelt und haltlos in einer fremden Welt unter völlig veränderten Umständen leben mussten“, wie Zikeli ausführte. Die Exulanten seien hin- und hergerissen zwischen „tiefer Verzweiflung und vager Hoffnung“, und ähnlich sei auch die Stimmungslage unter den Siebenbürger Sachsen vor 75 Jahren, im Jahr 1949, gewesen. Europa war damals noch immer vom Krieg verwüstet, die beiden politischen Blöcke in West und Ost wurden immer dramatischer, die Rechte der deutschen Minderheit in Rumänien immer mehr eingeschränkt. In einer ähnlichen Situation erreichte die Israeliten der Brief des Propheten Jeremia, der ihnen schrieb: „Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; suchet der Stadt Bestes, denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ Der Prophet bat „im Namen Gottes die Lebensumstände im neuen Land zu akzeptieren, so wie sie sind, und das Beste daraus zu machen. Nur in dieser Annahme liegt die Chance die Kraft zu bekommen, das Geschehen zu verarbeiten und Hoffnung zu schöpfen für eine neue Zukunft, die den Exulanten ja auch verheißen wird (nach Anke Kusche)“, sagte Zikeli.In 75 Jahren hätten sich die Lebensumstände grundlegend gewandelt. „Die einstigen ideologischen Blöcke Europas sind zerfallen. Die Staaten wachsen zusammen. Europa baut Grenzen ab. Was einst die Generationen von vor 75 Jahren kümmerte, ist heute kein Grund zur Sorge mehr. Die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft hat die Herausforderungen und die vielen Umwälzungen in den letzten 75 Jahren dauerhaft überlebt. Sie hat an eine weitere Zukunft geglaubt, sie hat Zukunft ermöglicht und neugestaltet, weit über die Grenzen Siebenbürgens hinaus“, betonte Bischofsvikar Daniel Zikeli.

Weshalb Bayern und die Siebenbürger zusammenpassen
Dr. Iris Oberth, ehemalige Leiterin des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen, führte als Moderatorin gekonnt und charmant durch das vierstündige Festprogramm, das um 14.30 Uhr begann. Eingestimmt wurden die Gäste durch den Aufmarsch der rund 400 Trachtenträger und Mitwirkenden des Kulturprogramms, begleitet von den Klängen der Blaskapellen des Landesverbandes Bayern unter der Leitung von Siegfried Krempels. 58 siebenbürgische Musikanten aus Augsburg, Landshut, Nürnberg, Ingolstadt und München gestalteten und umrahmten den Festakt, gemeinsam mit 16 Tanzgruppen (insgesamt 209 Tänzer und Tänzerinnen in Tracht) und dem gemischten Chor des Landesverbands Bayern (bestehend aus 81 Personen) unter der Leitung von Angelika Meltzer. Zudem erfreute die Fränkische Volkstanzgruppe im Gebirgsverein Loisachthaler Welkenbach die Gäste mit ihrer Darbietung.„Bayern und die Siebenbürger, des passt. Es passt, weil sie dieselben Werte teilen: Die Siebenbürger Sachsen wie die Bayern zeichnen Heimatliebe, Gemeinschaftssinn und Traditionsbewusstsein aus, ebenso wie der Wille, Gegenwart zu gestalten, Gutes zu erhalten und das Beste an die nächste Generation weiterzugeben“, so Dr. Iris Oberth.
Begrüßung zahlreicher Ehrengäste

Rückblick auf die beeindruckende Geschichte des Landesverbands Bayern
In seiner Ansprache bot der Landesvorsitzende Werner Kloos einen Rückblick auf die beeindruckende Geschichte des Landesverbands Bayern. Das Motto dieses Jubiläums, „75 Jahre gemeinsam unterwegs“, sei aus mehreren Gründen sehr treffend gewählt. Kloos führte aus: „Diese in Worten zwar knappe Aussage hat für uns Siebenbürger Sachsen in Bayern eine vielfältige Bedeutung. Sie nimmt zum einen Bezug auf die Vergangenheit und verweist auf die Anfänge des Verbands, welcher am 26. Juni 1949 in München als Verband der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben gegründet wurde. Bereits in dieser Verbindung zwischen Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben zeigt sich – zum anderen – auch der Gemeinsamkeitsgedanke, den wir immer hochgehalten haben. Nachdem die Banater Schwaben den Verband verließen, um eine eigene Landsmannschaft zu gründen, erfolgte eine Umbenennung zum ,Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.‘. Der ursprünglich auf Bayern begrenzte Verband dehnte sich nach einer Satzungsänderung deutschlandweit aus. Somit ist Bayern nicht nur der älteste Landesverband in Deutschland, sondern die Wiege des gesamten Bundesverbands. Dies wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass sich die Bundesgeschäftsstelle des Verbands und die Siebenbürgische Zeitung in München befinden.“Vor 75 Jahren, im Jahr 1949, hätten die Gründungsväter den Grundstein für diesen Verband gelegt und in einer Zeit des Aufbruchs und der Herausforderung, nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs eine neue Heimat zu finden, eine immense Verantwortung übernommen. „Ihre Hauptaufgabe bestand darin, den neu ankommenden Landsleuten aus Siebenbürgen zu helfen – sei es beim Ausfüllen von Papieren, bei der Wohnungssuche oder bei der Suche nach Arbeit. Sie waren für viele unserer Landsleute die erste Anlaufstelle, ein sicherer Hafen in einer unter vielen Gesichtspunkten doch fremden Welt. Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Gründungsväter sowie der Unterstützung durch die einheimische Bevölkerung und die politischen Vertreter Bayerns konnte diese schwierige Phase erfolgreich gemeistert werden“, betonte Kloos. „Die Arbeit, die der Landesverband in den Jahren und Jahrzehnten nach seiner Gründung entfaltete, war stets von der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen untereinander und der Gemeinschaft mit der lokalen Bevölkerung in der neuen Heimat geprägt. Besonders viele Siebenbürger Sachsen siedelten sich nach ihrer Ausreise aus Rumänien in Bayern an. Einer der Gründe dafür ist, dass die deutschen Aussiedler aus Rumänien zunächst in Nürnberg ankamen und sich von dort aus eine neue Heimat in der Region suchten. So fanden viele Aussiedler aus Siebenbürgen nicht nur in den großen bayerischen Städten wie Nürnberg, Ingolstadt oder Augsburg, sondern auch in den Vertriebenenstädten wie Waldkraiburg, Geretsried, Neutraubling oder Traunreut ein Zuhause.“
75 Jahre nach der Gründung habe sich die Arbeit unseres Verbands verändert. Da der weitaus größte Teil der Siebenbürger Sachsen vorwiegend in Deutschland lebe, gelte es „Strukturen auszubauen, die es ermöglichen, sächsisches Bewusstsein bei möglichst vielen Landsleuten wachzuhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Für die Pflege und Förderung des kulturellen Erbes, der Wissenschaft und Kunst der Siebenbürger Sachsen setzt sich der Verband in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen ein, die sich ebenfalls dieser Aufgabe widmen. Er bietet den Rahmen, in dem sich die Gemeinschaft aller Siebenbürger Sachsen ebenso weiterentwickeln kann wie die überlieferten Traditionen. Dazu gehören neben Toleranz und angeborene Eigeninitiative auch ein demokratisches Selbstverständnis und ein Gemeinsinn, die in die Entwicklung der neuen Heimat und des zusammenwachsenden Europas eingebracht werden“, sagte Kloos.
Danksagungen an den Freistaat Bayern und die Ehrenamtlichen
Mit Unterstützung des Freistaates Bayern konnte im Jahr 2020 das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen in Bayern gegründet werden, „ein bedeutendes Instrument zur Pflege und Förderung unserer kulturellen Identität“. Für diese Unterstützung und die herzliche Aufnahme in Bayern sprach Werner Kloos der einheimischen Bevölkerung und den politischen Vertretern ein großes Dankeschön aus. Zudem dankte er allen Ehrenamtlichen, die an der Basis, in den Kreisgruppen, die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft und den Zusammenhalt pflegen. Er bedankte sich bei allen, die die Organisation und Durchführung dieses Festes unterstützt haben: „beim Festkomitee, bei allen Kulturgruppen, beim Freistaat Bayern, beim Kulturwerk und bei all jenen, die uns auch finanziell durch Spenden unterstützt haben“. Schließlich verwies Kloos auf die Festschrift, die zum 75-jährigen Jubiläum des Landesverbandes Bayern herausgegeben und kostenlos an alle Besucher verteilt wurde.Bayerischer Ministerpräsident ist seit 30 Jahren Mitglied des siebenbürgischen Verbandes

Am Anfang habe er sich gefragt, welches der Unterschied zwischen den Banatern und Siebenbürgern sei. Seine Antwort: „Die Banater feiern noch schneller, lachen noch schneller.“ Die Siebenbürger Sachsen seien am Anfang ganz schön ernst gewesen, als er zum Beispiel Hannes Schuster, den Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung, kennengelernt habe. Schuster habe ihm gesagt, die Siebenbürger seien protestantisch, evangelisch, ernst. Heute zeigte sich Markus Söder froh, „dass wir gemeinsam nicht nur ernste Sachen machen, sondern auch Freude miteinander haben“.
Die alte Heimat nicht vergessen und die neue bereichern
Ohne die Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und alle anderen Aussiedler wäre Bayern nicht so stark, und dafür dankte ihnen Söder. „Die alte Heimat nicht zu vergessen und die neue zu bereichern, das ist das, was ihr mir gesagt habt. Ich finde es eine ganz besondere Leistung, das Daheim nicht zu vergessen, die Gemeinschaft im Alten zu bewahren und im Neuen anzunehmen, meine Heimatstadt Nürnberg und den Freistaat Bayern zu stärken, voranzubringen – das haben die Siebenbürger geleistet. Vergelt’s Gott dafür!“Die Menschen, die aus Rumänien kommen, seien die größte Volksgruppe in Bayern. Bayern und Rumänien würden eine enge Beziehung pflegen, kürzlich wurden 25 Jahre seit Bestehen der bayerisch-rumänischen Regierungskommission begangen, der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu sei zu Gast in München gewesen, und man habe sich prächtig verstanden. „Es ist ein Geschenk der Geschichte, dass Bayern und Rumänien heute befreundet sind in der Europäischen Union und gemeinsam Brücken für den Frieden schaffen. Aber Botschafter des Friedens waren und sind die Aussiedler und Vertriebenen, auch dafür einen herzlichen Dank“, betonte der Ministerpräsident.
„Deutschland kann viel mehr Siebenbürgen in der Zukunft vertragen“
Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit und Leistung galten früher als altmodisch, führte der CSU-Vorsitzende aus. „Doch wenn heute die Bahn ihre Ankunftszeiten schätzt oder Brücken einfallen, könnte unser Land von diesen Tugenden etwas mehr vertragen und sie würden es wieder stark machen.“ Die Siebenbürger hätten sich immer zur Sprache, zur Tradition und zu dem bekannt, was uns zusammenhält, bekannt. Söder betonte: „Siebenbürgische Arbeit, Aussiedlerkulturarbeit ist aktueller und spannender denn je. Und Deutschland kann viel mehr Siebenbürgen in der Zukunft vertragen, es macht Deutschland nur besser, stärker, schöner und attraktiver!“ Heimat sei lange ein verpönter Begriff gewesen, dabei sei „Heimat das Schönste, was wir kennen, es ist unser Anker. Jemand, der seine Heimat liebt, weiß, wo er hingehört, er hat ein Koordinatensystem und weiß, auf welchem Boden er steht. Wer seine eigene Heimat nicht liebt, der kann auch die Heimat eines anderen nicht akzeptieren, und deswegen braucht es schon ein bisschen Patriotismus, um am Ende ein Land in Frieden zu führen und mit anderen Völkern zusammenzuleben.“Der Freistaat Bayern stehe an der Seite der Aussiedler, Spätaussiedler und Heimatvertriebenen, betonte der Ministerpräsident. Deshalb fände er es schade, „dass wir in Deutschland immer Diskussionen darüber führen müssen“. Als Bernd Fabritius Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung war, sei das anders gewesen. Er sei ein starker und kompetenter Beauftragter für Deutschland gewesen, und Söder äußerte die Hoffnung, dass er das nach einer möglichen neuen Bundestagswahl wieder sein werde. Zudem will sich Markus Söder im Bereich der Fremdrenten engagieren: „Wir werden dafür kämpfen, dass ein angemessener Respekt vor der Lebensleistung vieler Siebenbürger wieder zur Geltung kommt.“
Die Siebenbürger Sachsen gehören fest zu Bayern dazu
Die Erfolgsformel Bayerns, die genau zu den Siebenbürger Sachsen passe, sei einerseits „die Weltoffenheit, Modernität, neue Technologien, das Neue macht uns keine Angst, wir nehmen es an und wollen die Chancen nutzen, die uns die Zukunft bietet. Aber wir vergessen dabei nie, woher wir kommen, wo wir stehen. Wir haben ein Herz und einen Verstand. Der Verstand blickt in die Zukunft und das Herz weiß, wo es hingehört.“ Die Bayern sagen dazu: „Mir san mir.“ Söder rief den Siebenbürgern zu: „Ihr seid‘s mir!“. Sie gehörten fest zu Bayern dazu. Er dankte allen Ehrenamtlichen, „die in den Trachtentanzgruppen aktiv sind, die den Kindern ein Gefühl für die eigene Kultur und Geschichte vermitteln, damit sie ihre eigenen Eltern und Großeltern nicht vergessen“.„Der Freistaat Bayern, ich persönlich, wir stehen zu Ihnen, wir fühlen uns als Teil der Gemeinschaft, wir werden weiterhin alles tun, in Bayern zu helfen, zu unterstützen, die Idee von Siebenbürgen wachzuhalten, mit Rumänien gute Kontakte als Freunde zu haben, unsere Länder voranzubringen, und in Deutschland dafür zu sorgen, dass der Stellenwert angemessen ist und nicht runterfällt.“ Markus Söder schloss mit einem Glückwunsch, der beim Kindergeburtstag gesagt wird und den er an den siebenbürgischen Verband richtete: „Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst!“
Der Nürnberger Stadtrat Werner Henning dankte in seinem Grußwort für die prägende Kraft, den großen kulturellen Beitrag und den gesellschaftlichen Einsatz der Siebenbürger Sachsen für die Stadt Nürnberg. Die Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Kronstadt vertiefe nun die Verbundenheit der Siebenbürger Sachsen zur mittelfränkischen Metropole.
Investition in das siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe angekündigt

Bernd Fabritius verdeutlicht die Erfolgsgeschichte der Siebenbürger Sachsen in Bayern
„75 Jahre Siebenbürger Sachsen in Bayern sind eine unglaublich beeindruckende Erfolgsgeschichte“, gratulierte der Präsident der Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius. „Sie bieten als Landesverband den geeigneten Rahmen für Pflege von Kultur und Brauchtum, für einen Zusammenhalt, wie wir diesen aus Siebenbürgen kennen und auch heute noch in Deutschland leben, einen Zusammenhalt, auch mit unseren Landsleuten in der Heimat, und sie arbeiten jeden Tag kreativ, nachhaltig und ehrenamtlich an der Verwirklichung der Interessen unserer Gemeinschaft in Deutschland, aber in gutem Zusammenwirken mit dem Demokratischen Forum der Deutschen auch in Rumänien. Sie leisten damit einen wichtigen Brückenschlag hier und dort!“ Diese Erfolgsgeschichte verdeutlichte Fabritius anhand zweier Beispiele. Die Kooperationsvereinbarung, die die rumänische Regierung und die Verbände der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben am 4. Oktober in München abgeschlossen haben, sei einzigartig in Europa. Ein großartiges Zeichen sei auch das Engagement von Michael Schmidt, der bei der Feier anwesend sei, „der wohl erfolgreichste siebenbürgisch-sächsische Unternehmer, der seinen wirtschaftlichen Erfolg sowohl in Rumänien als auch in Bayern erzielt und einen wesentlichen Teil davon unmittelbar der Unterstützung unserer Gemeinschaft, der siebenbürgischen Kulturpflege und besonders der Jugendarbeit widmet“. Die zweite Gratulation richtete Bernd Fabritius an den Freistaat Bayern, seine gesamte Regierung und den Ministerpräsidenten, dafür, „dass in Bayern eben auch die Siebenbürger Sachsen zu Hause sind, dazugehören und als Bereicherung der Gesellschaft betrachtet werden“.
2024 als Fest- und Jubeljahr
Für den Bundesvorsitzenden Rainer Lehni wird „das Jahr 2024 als ein richtiges Fest- und Jubeljahr, aber auch als Erinnerungsjahr in unsere Verbandsannalen eingehen“. Das Fundament unseres Verbandes und einer auch in Zukunft lebendigen Gemeinschaft bilden heute alle Landsleute, sagte er in seinem Grußwort. „33 Kreisgruppen, sicherlich weit über 100 Kulturgruppen und sonstige gemeinschaftliche Gruppen, unzählige ehrenamtlich Aktive in ganz Bayern, Ihnen allen möchte ich zu diesem Jubiläum gratulieren. Ohne Ihren Einsatz gäbe es unseren Verband in dieser Form nicht. Ich danke Ihnen allen daher für Ihr wertvolles Wirken, das dazu beiträgt, dass unsere siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft weiterhin Früchte trägt und über die junge Generation in die Zukunft hinausstrahlt. Dankeschön Ihnen allen, liebe Landsleute hier in Bayern.“Nadine Kloos, Landesjugendleiterin der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland, Landesgruppe Bayern, gehört zu der ersten Generation der Siebenbürger Sachsen, die nicht in Siebenbürgen, sondern hier in Deutschland geboren ist. Sie betonte in ihrem Rede, dass die SJD Bayern und der Landesverband Bayern sehr gut zusammenarbeiten und viele gemeinsame Projekte auf die Beine stellen. Reisen nach Siebenbürgen seien sehr wichtig für die junge Generation. So seien die Jugendlichen begeistert gewesen vom Kulinarik-Seminar, das im Dezember 2023 in Deutsch-Kreuz stattfand. Ein weiteres Seminar in Siebenbürgen sei im Herbst 2025 geplant.

„Andreanum – 800 Jahre Recht und Gesetz der Siebenbürger Sachsen“
Am Departement für Interethnische Beziehungen der rumänische Regierung hat Thomas Șindilariu gemeinsam mit Dr. Harald Roth, dem Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa, die Ausstellung „Andreanum – 800 Jahre Recht und Gesetz der Siebenbürger Sachsen“ erarbeitet, die im Foyer der Meistersingerhalle zu sehen war und in die die beiden Historiker im Dialog in einer „kleinen Geschichtsstunde“ abschließend einführten.Ebenfalls im Foyer waren die Ausstellungen „Zwischenwelten“ von Radu-Anton Maier, „Hexenzyklus“ von Sieglinde Bottesch, „Kopfbedeckungen: ,Siebenbürger Sachsen immer gut beHAUPTet unterwegs‘“ und die Roll-ups der Kreisgruppen aus Bayern zu sehen. Lesen Sie einen separaten Bericht über die kulturellen Darbietungen der Jubiläumsfeier in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung.
Der Gottesdienst und der Festakt wurden als Livestream auf dem Siebenbuerger.de-Kanal auf YouTube übertragen. Die beiden Videos können Sie weiterhin unter http://youtu.be/uF0ul_rO7rk (1:18 Stunde) und http://youtu.be/8P_GXgASHOk (4:09 Stunden) sehen.
Siegbert Bruss
Online-Bildergalerie:75-Jahr-Feier des Landesverbands Bayern in der Meistersingerhalle Nürnberg
Schlagwörter: Bayern, Jubiläum, Nürnberg, Söder
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