Gute Erfahrungen im Veranstaltungsmanagement hat die aus Cugir bei Karlsburg stammende Siebenbürgerin bereits gesammelt: 2011 organisierte sie in der Gemeindehalle Schönaich vor den Toren Böblingens eine zwölfstündige Benefizveranstaltung zu Gunsten der Peter Maffay Stiftung für das Projekt „Radeln – ein Schutzraum für Kinder“. Hauptberuflich betreibt die Zahnärztin gemeinsam mit ihrem Mann eine Praxis in Schönaich, in der sie acht Mitarbeiter beschäftigt.

„Es kamen 780 Leute aus ganz Deutschland, einige sogar mit Reisebussen“, erinnert sich Jungwirth an die Benefizveranstaltung in Schönaich. Selbst der Bürgermeister der Gemeinde habe sich beeindruckt gezeigt. „Bei so vielen Gästen muss man sich schnell einen Überblick verschaffen, spontan reagieren und auch gut delegieren können“, weiß Jungwirth. Vom Betreuen der Musiker über Geschirrspülen bis hin zum Putzen der Toiletten fallen unzählige Tätigkeiten an, die rasch erledigt werden müssen, damit das Programm reibungslos über die Bühne geht. Dabei braucht man Menschen, auf die man sich verlassen kann. „Meine Freunde haben mir sehr geholfen“, sagt die 40-jährige Eventmanagerin. 5 000 Euro habe das Fest eingebracht, die Jungwirth der Peter Maffay Stiftung spendete. Die Mutter einer achtjährigen Tochter engagiert sich gerne für ihre alte Heimat. Daher ist sie auch Mitglied der Carl Wolff Gesellschaft (CWG), dem Siebenbürgischen Wirtschaftsclub in Deutschland, geworden. „Mir gefällt die Idee der Vernetzung der siebenbürgischen Unternehmer“, erklärt Jungwirth.

Der Zusammenhalt zwischen ihren Landsleuten liegt der Zahnärztin, die in Klausenburg studiert hat, besonders am Herzen: „Es macht mir großen Spaß, Freunde zu motivieren, bei gemeinsamen Projekten mitzumachen.“ Der Gedanke, ins Musikgeschäft einzusteigen, kam ihr bei einem Glas Wein mit Freunden. Das A und O dabei ist eine gute Organisation, die sie von ihren Eltern, einem Schmiedemeister und einer Verkäuferin, gelernt hat. Schon in der Schulzeit plante sie Feste, organisierte Geburtstage und richtete Bankette aus. Die umtriebige Geschäftsfrau setzt sich für den Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Kultur ein, indem sie Hemden und Blusen mit siebenbürgischem Wappen verkauft. Beim diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl sorgte sie dafür, dass es auch in der Kasse der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) klingelte: Von jedem verkauften Trachtenhemd gingen fünf Euro an die SJD. Da die Nachfrage groß war, freute sich die SJD am Ende über 250 Euro. Auch von der CHEK Tour 2012 soll die siebenbürgische Jugend profitieren: 50 Cent pro verkaufter Eintrittskarte kommen der SJD zugute. „Ich unterstütze die Arbeit der SJD, weil ich mir wünsche, dass unsere Tradition auch bei künftigen Generationen weiterlebt“, erklärt Christa Jungwirth. Ihre eigene siebenbürgische Tracht zieht sie gerne an. Besonders stolz ist sie auf den Gürtel aus der Gemeinde Dobring. „Ich habe ihn nur bekommen, weil die ehemalige Besitzerin der Meinung war, dass ich ihn haben will, weil ich ihn zu schätzen weiß“. Ihr Interesse an der alten Heimat ist auch das Bindeglied zum Musikgeschäft. Zusammen mit Heinrich Schorscher ist Jungwirth Mitinhaberin der CHEK Media Event GmbH, die mit ihren Veranstaltungen und Aktionen die Nostalgie vergangener Zeiten wieder heraufbeschwören will. „Wir denken dabei an unsere eigene Jugend, an die Zeit der ersten Liebe und an die schönen Feste, die wir damals gefeiert haben“, sagt Christa Jungwirth. Dafür engagiert die Eventagentur Bands verschiedener Musikrichtungen aus Deutschland und Rumänien. So lautet das Motto der Konzert-Tournee im November: „Nostalgie … der 80er … Cenaclu …“. Und weil die Benefizveranstaltung für die Peter Maffay Stiftung im letzten Jahr so erfolgreich war, wird die Eventmanagerin Anfang November in der Gemeindehalle in Schönaich wieder zahlreiche Gäste empfangen: „Wir wollen gemeinsam etwas erleben und dabei etwas Gutes tun“, betont Christa Jungwirth.

Bettina Ponschab