2. April 2011

Kreisverband Nürnberg: Stimmungsvoller Balladenabend in Fürth

Sehr gut besucht war am 10. März der Balladenabend im Martin-Luther-Heim in Fürth. Die Schriftstellerin und Verlegerin Dagmar Zink hatte mit höchst gelungenen Lesungen die Landsleute der Nachbarschaft Fürth schon oft begeistert, und auch die einfühlsame musikalische Umrahmung des Konzertpianisten Peter Szaunig hatte man noch in guter Erinnerung.
Ebenso war die spannende Buchvorstellung „Für einen Fingerhut Freiherr“ von Dietfried Zink mit passender Musikuntermalung den Besuchern noch gegenwärtig. Das Schauspielerehepaar Luise Pelger und Hans Pomarius hatte man seinerzeit auf verschiedenen Bühnen in Siebenbürgen bewundert, und so freute man sich sehr, sie wiederzusehen. Damit waren alle Voraussetzungen für einen schönen Balladenabend gegeben, die rund hundert Besucher im festlich geschmückten Saal warteten voller Spannung.

Nachdem Nachbarschaftsmutter Rosel Potoradi alle herzlich begrüßt und die Bamberger Freunde willkommen geheißen hatte, erklang die angenehme Stimme von Luise Pelger. Im beeindruckenden Vortrag hörte man Heinrich Heines „Loreley“, am Klavier von Peter Szaunig ergreifend umrahmt. Über Ursprung, Entwicklungsetappen und Merkmale der deutschen Kunstballade sprach einführend Dietfried Zink sehr aussagekräftig, wobei er auch die bekanntesten deutschen Balladendichter erwähnte.
Balladennachmittag in Fürth, von links: Rosel ...
Balladennachmittag in Fürth, von links: Rosel Potoradi, Hans Pomarius, Luise Pelger, Dietfried Zink, Dagmar Zink, Peter Szaunig. Foto: Annette Folkendt
In harmonisch gut aufgebauter Folge dem Thema „Die Ballade im Wandel der Zeiten“ entsprechend, kamen die Zuhörer in den Genuss mehrerer Dichtungen mit exzellentem Vortrag. Von Luise Pelger hörten wir neben der „Loreley“ auch noch besonders ergreifend „Der Glockenguss zu Breslau“ von W. Müller und „Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration“ von Brecht. Dagmar Zink trug gekonnt „Sachliche Romanze“ von Kästner und „Die drei Zigeuner“ von Lenau vor. Hans Pomarius erfreute uns mit „Wer weiß wo“ von Liliencron, „Der Handschuh“ von Schiller und „Es war ein König in Thule“ von Goethe. Dietfried Zink beeindruckte mit „Aus dem schlesischen Gebirge“ von Freiligrath und „Der Schatzgräber“ von Goethe. Zur Überraschung sang Rosel Potoradi die bekannte Loewe-Ballade „Die Uhr“ mit Klavierbegleitung von Peter Szaunig, der auch die „Schottische Ballade – Edward“ von Brahms gekonnt vortrug.

Die Gewalt der Sprache der Balladen sowie die hohe Qualität der Darbietungen zogen das gespannt lauschende Publikum in ihren Bann. Ganz bestimmt war dieser Balladenabend ein Höhepunkt in der Vortragsreihe der Nachbarschaft Fürth. Mit Dankesworten, Rosen und verdientem Applaus wurden die Bamberger Freunde belohnt und anschließend zu einem kleinen Imbiss und gemütlichem Beisammensein eingeladen.

Rosel Potoradi

Schlagwörter: Kultur, Nürnberg

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