Willi Schenker, der Vorsitzende der Kreisgruppe, eröffnete die Veranstaltung mit einem Willkommensgruß und wünschte gutes Gelingen. Gerda Knall, die stellvertretende Vorsitzende und Kulturreferentin der Kreisgruppe, begrüßte das Publikum zu dieser Jubiläumsfeier herzlich und kündigte die vier Tanzgruppen der Kreisgruppe an, die gemeinsam einmarschierten und das Programm im weiteren Verlauf gestalteten. Die Big Band konnte an diesem Tag leider nicht auftreten.

Die Programmeröffnung machten die Jüngsten und zwar neun Paare der aktuellen Kindertanzgruppe, geleitet von Gerda Knall. Sie führten den „Klapptanz“ und den „Salamander“ auf. Diese Gruppe wurde im Herbst 2003 gegründet, eher aus der Not heraus, und zwar aus Anlass der 30-jährigen Jubiläumsfeier der Kreisgruppe. Den Anstoß dazu gab der damalige Vorsitzende Gerhard Knall. In nur zwei Monaten gelang es seiner Ehefrau Gerda Knall, mit mehr als zehn Kindern zwei Tänzchen einzustudieren, die vorgeführt wurden. Somit war der Grundstein gelegt. Es folgten noch viele Auftritte wie zum Beispiel bei Muttertags- oder Weihnachtsfeiern, Besuche in Altenheimen oder 2005 in Dinkelsbühl bei „Unser Nachwuchs präsentiert sich“ und beim Tanzen vor der Schranne. Inzwischen sind die Kinder von damals zu Jugendlichen herangewachsen und viele davon sind dem Tanzen treu geblieben. Die Kinder- und die Schülertanzgruppe absolvieren zusammen im Jahr 25 bis 30 Auftritte.

Die 10- bis 15-Jährigen sind in der Schülertanzgruppe aktiv, die seit 2008 besteht und von Ingrid Mattes geleitet wird. Die Proben finden alle zwei Wochen statt und die öffentlichen Auftritte der Gruppe sind beispielsweise beim Heimattag in Dinkelsbühl, beim Kronenfest, bei Jubiläumsfeiern des Chores, bei verschiedenen Sommerfesten, aber auch am Kinderseminar wird gerne teilgenommen. Die Moderation der Schüler übernahm Lara Gottschling, die der Kindertanzgruppe alles Gute und weiterhin viel Freude beim Tanzen wünschte. Anschließend führten sechs Paare dieser Gruppe die Tänze „Schwäbischer Solotanz“ und „Das Fenster“ auf.

Die Jugendtanzgruppe wurde von Karina Mattes vorgestellt. Diese 2006 gegründete Gruppe hat derzeit 20 Mitglieder und wird von Ingrid Mattes geleitet. Es wird auf die Arbeit der Kinder- und Schülertanzgruppe aufgebaut mit dem Ziel, die siebenbürgische Tradition weiterzuführen. Die starke Gemeinschaft spornt die Jugendlichen für die sonntäglichen Proben an. Regelmäßige Auftritte bei HOG-Treffen oder am Heimattag in Dinkelsbühl, die Gestaltung des Kronenfestes, aber auch die Teilnahme an verschiedenen Trachtenumzügen oder an Seminaren gehören zu ihren Einsätzen. Vier Paare dieser Gruppe zeigten die Tänze „Nagelschmied“ und „Hätlinger Bandritter“. Den Jubilaren wurde alles Gute für die Zukunft und weiterhin fleißiges Tanzen mit auf den Weg gegeben.

Die Volkstanzgruppe, derzeit unter der Leitung von Tine Gierscher und Christa Bottar, schließt den Kreis der Tänzerinnen und Tänzer. Sie besteht seit 2002 und bei einigen ihrer 30 Mitglieder wurde die Freude am Tanzen durch ihre Kinder erneut geweckt. Es sind nämlich die Eltern, vor allem die Mütter, die die Kinder regelmäßig zu den Tanzproben fahren. Dort lernt man sich kennen und irgendwann fällt die Entscheidung leicht, aktiv in einer Gruppe mitzutanzen. Die Eltern helfen fleißig mit, wenn etwas für die Kinder organisiert wird, oder übernehmen auch leitende Funktionen. Der Beitrag der Volkstanzgruppe zum Jubiläum waren die Tänze „I dr Mühli“ und „Dreirunden“, vorgeführt von acht Paaren.

Ein Augenschmaus für die Zuschauer, vor allem für die Eltern und Großeltern unter ihnen, waren die Gemeinschaftstänze, einmal die Quadrille „Maike“ und zum Abschluss „Recklich Med“, sowie der gemeinsame Ausmarsch aller Tänzerinnen und Tänzer.

Ein besonderer Höhepunkt dieser Jubiläumsfeier waren die Ehrungen für diejenigen, die schon lange mitwirken. Gerda Knall betonte, dass Kinder die Schätze unserer Gesellschaft seien und die Kindertanzgruppe sich als Schatz der Kreisgruppe entfaltete, aus der die Schüler- und Jugendgruppe entwachsen sind. Sie überreichte zusammen mit Willi Schenker Urkunden zu Ehren des 10-jährigen Jubiläums der Kindertanzgruppe für Freude und Tanz in siebenbürgischer Tracht sowie langjähriges Engagement und unermüdlichen Einsatz bei Veranstaltungen der Kreisgruppe Ingolstadt. Für zehn Jahre Zugehörigkeit seit dem Bestehen der Kindertanzgruppe wurden Urkunden ausgehändigt an: Tanja Thot (derzeit bei der Bundesjugend aktiv), Nathalie Arz (hat bis Dezember 2013 mitgetanzt, war beim Jubiläum leider nicht anwesend), Julia Schneider (tanzt seit ihrem 4. Lebensjahr und spielt auch in der Big Band mit). Für über fünf Jahre aktives Tanzen wurden Urkunden verteilt an: Sascha Schneider (ist auch Mitglied der Big Band), Karina Mattes (ist seit fast zehn Jahren dabei), Sebastian Mattes (war bereits in der Kinder- und Schülergruppe aktiv und jetzt in der Jugendgruppe), Celina Gierscher, Laura Fekete und Anita Bottar (sind als 4-Jährige in die Gruppe gekommen), die Schwestern Jennifer und Nicole Schwab (die dritte Schwester Julia Schwab, vierjährig, ist mittlerweile auch eine kleine Tänzerin), Annalena Stamp, die Schwestern Jaqueline und Leonie Rothemund, die Zwillinge Debora und Madlen Mooser. Ein besonderer Dank und gute Wünsche von Willi Schenker gingen an alle Leiterinnen der Tanzgruppen. Dabei überreichte er Blumensträuße an Gerda Knall, Ingrid Mattes, Anita Mooser, Tine Gierscher und Christa Bottar.

Erwähnenswert ist auch das Engagement von Manuela Gadlmeier und Elfriede Schwarz, die sich Wissen über Tanz und Brauchtum im Laufe der Jahre aneigneten und bestrebt sind dieses weiterzugeben. Anita Mooser ist auch immer präsent und hat sich der großen Herausforderung gestellt, die Kindertanzgruppe stellvertretend zu leiten.

Glückwünsche und ein Grußwort überbrachte auch Rosina Schießer, die Vorsitzende vom Bund der Vertriebenen (BdV). Als Symbol für den langen Bestand überreichte sie im Namen des BdV jeweils einen Rosenstock an Gerda Knall und Ingrid Mattes. Sie dankte ihnen für ihre Mithilfe bei der Gestaltung des Tages der Heimat beim Bund der Vertriebenen und Gerda Knall lobte sie für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit in den vergangenen acht Jahren.

In ihrem Schlusswort bedankte sich Gerda Knall im Namen des Vorstandes bei allen Mitwirkenden und Zuschauern. Sie unterstrich den Auftrag, den die Siebenbürger Sachsen haben: Bräuche, Tänze und Gemeinschaft zu pflegen und weiterzugeben, aber auch am öffentlichen, gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Verein der Siebenbürger Sachsen sei einer der größten und aktivsten Vereine in Ingolstadt. Dann wurde die Bühne an die Siebenbürger Blaskapelle unter der Leitung von Michael Grau übergeben. Zu den vertrauten Blasmusikklängen wurden gemütliche Runden getanzt, bis diese vom abendlichen Frühlingsball mit der bekannten Band „Die Herzstürmer“ abgelöst wurden. Die Unterhaltung dauerte bis spät in die Nacht und bleibt für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Marianne Theil